Ob Sonne oder Regen, warm oder frisch – die Nordsee tut immer gut. Das merkt man schon beim Ablegen der Fähre in Neuharlingersiel, wenn erstmals die frische Meeresluft in die Lungen strömt. Beim Ankommen auf Spiekeroog – besonders in der Nebensaison – umgibt die Besucher die wohltuende Ruhe der Insel. Schon ein Tagesausflug ist wie Urlaub: Der erste Spaziergang am schier endlosen Strand, durch die Dünenlandschaft, die Salzwiesen und die kleinen Wäldchen, entpuppt sich schnell als Kraftquelle für Körper und Seele. Und pfeift der Wind mal etwas stärker gegen den Friesennerz, dann kehrt man einfach zum Aufwärmen in eine kuschelige Teestube ein.
Auf Spiekeroog gibt es jederzeit etwas zu entdecken, schließlich bietet der Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer 10.000 verschiedenen Tierarten ein Zuhause. Das Unesco-Weltnaturerbe Wattenmeer lässt sich wunderbar bei einer geführten Wanderung erforschen. Auf Islandpferden erkundet man die Insel ebenso gut wie mit einem Feldstecher, um die Vogelwelt zu beobachten. Auf Spiekeroog brüten Seeschwalben und Austernfischer, zudem rasten Millionen von Zugvögeln auf dem Weg nach Süden im Wattenmeer.
Ein Pottwallskelett und Seehunde
Im Nationalpark-Haus Wittbülten erfahren die Gäste alles über die vielfältige Inselnatur und können sogar das 15 Meter lange Skelett eines Pottwals bestaunen. Dazu gewährt die Aquarienanlage Einblicke in die Unterwasserwelt der Nordsee. Wer Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum erleben will, dem sei ein Schiffsausflug zu den Seehundbänken empfohlen.
Was man auf Spiekeroog stets im Blick haben sollte, ist der Sternenhimmel. Die International Dark Sky Association hat die Insel offiziell als Sterneninsel anerkannt. Weil die öffentliche Beleuchtung reduziert wird, sind die Sterne über Spiekeroog bei wolkenfreiem Himmel so zahlreich zu sehen, wie an fast keinem anderen Ort in Deutschland. Vor allem in klaren Herbst- und Winternächten bietet sich ein atemberaubender Blick auf die Milchstraße.
Selbst wenn die Nordsee im Frühjahr noch etwas frisch ist, muss niemand auf ein Bad verzichten. Das Hallenbad wärmt mit wohligen 28 Grad Celsius auf, der Nachwuchs kann im Süßwasser-Kinderplanschbecken toben. Im Spa locken neben der Saunalandschaft eine große Auswahl an Wellnessbehandlungen, und im Thalasso-Gesundheitszentrum werden verschiedenste Behandlungen angeboten. Eine Besonderheit sind die Holistic Uttieds, mehrtägige Seminare für mehr Achtsamkeit und innere Stärke.
Wer mehr über die Geschichte Spiekeroogs erfahren will, kann aus verschiedenen Angeboten wählen. Da wäre zum Beispiel das Inselmuseum, das sich in einem alten Kapitänshaus von 1715 befindet. Dort dreht sich alles um die Entwicklung des Nordseebades, die Schifffahrt und die Seenotrettung, zudem gibt es in dem Haus eine Galerie des Inselmalers Heinrich Sanders. Einen historischen Trip über die Insel kann man mit der Museumspferdebahn machen. Die Bahn pendelt ab Anfang April zwischen dem Bahnhof und dem Café Westend.
Zeitreise: Spiekeroog vor 160 Jahren
Auf eine weitere Zeitreise führt die Insel- und Wattführerin Anja Sander ihre Gäste ab Ende April. Wenn sie in die Rolle der Tätje schlüpft, nimmt sie die Urlauber mit ins Jahr 1865 und zeigt ihnen Spiekeroog so, wie es vor fast 160 Jahren war.
Bevor die Kinder so groß geworden sind, dass Urlaub nur noch in den Schulferien möglich ist, sollten Eltern die Neben- und Zwischensaison ausgiebig nutzen. Zum einen spart man in dieser Zeit Geld, zum anderen ist auch dann richtig was los. Der Abenteuerspielplatz Melksett, der Spielplatz im Kurpark und – nicht nur – bei Schietwetter das Kinderspielhaus Trockendock versprechen jede Menge Spaß. Das Trockendock befindet sich auf einem nachgebauten Fischkutter und verfügt über eine Tunnelrutsche und einen Strandraum für Sandburgenbauer. Beim Erlebnisgolf gilt es, auf 15 unterschiedlich designten Bahnen einzulochen und im Kuriosen Muschelmuseum lernt man unter anderem Schalentiere namens Dauerwelle und Waldsterben kennen. Dazu lohnen sich für die Kleinen natürlich auch Wattwanderungen, Ausflugsfahrten per Schiff und ein Tag am Strand. Denn: Buddeln geht immer.