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Irene Häseker macht aus altem Besteck Schmuck – dabei ist Fingerspitzengefühl gefordert Auf Biegen und Brechen

Mit dem Verbiegen kennt Irene Häseker sich aus. Löffel, Gabel, Messer – was üblicherweise zum Essen benutzt wird, findet bei der 57-Jährigen noch ganz andere Verwendung. Sie macht daraus Schmuck. Armbänder, Anhänger, Ohrringe – ihrer Kreativität sind da kaum Grenzen gesetzt. Auf die Idee kam sie nur durch einen Zufall.
17.10.2013, 00:00 Uhr
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Auf Biegen und Brechen
Von Onno Kutscher

Mit dem Verbiegen kennt Irene Häseker sich aus. Löffel, Gabel, Messer – was üblicherweise zum Essen benutzt wird, findet bei der 57-Jährigen noch ganz andere Verwendung. Sie macht daraus Schmuck. Armbänder, Anhänger, Ohrringe – ihrer Kreativität sind da kaum Grenzen gesetzt. Auf die Idee kam sie nur durch einen Zufall.

Als ihr Vater in Wilhelmshaven Sperrmüll angemeldet hatte, war auch sie vor Ort, um zu helfen: Irene Häseker aus Lahausen. Und wie das eben manchmal so ist – wenn man den Dachboden entrümpelt, findet man auch den einen oder anderen Schatz. Zugegeben: Von einem echten Schatz zu sprechen, wäre in diesem Fall wohl etwas übertrieben. Der Fund, den die 57-Jährige an diesem Tag gemacht hat, sollte aber zumindest Einfluss auf ihr weiteres Leben haben. Eine Plastiktüte mit Besteck war es, die sie dort entdeckt hat. „Ich habe es nicht übers Herz gebracht sie wegzuschmeißen“, erzählte Häseker. „Zusammen mit meinem Mann habe ich überlegt, was man mit dem alten Besteck noch anstellen kann. Irgendwie sind wir auf die Idee gekommen, daraus Schmuck zu machen“, so die 57-Jährige.

Die Idee war also geboren. Mit der Umsetzung dauerte es allerdings noch etwas. Ihr Mann Thomas ist gelernter Feinblechner

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der sich erst einmal an dem Besteck versuchte. Die Erfolge waren schnell da, „und er hat mir dann gezeigt, wie das funktioniert“, so Häseker. Denn für den Umgang mit den metallischen Objekten braucht man gleichzeitig Fingerspitzengefühl und Kraft. „Das Metall muss gebogen werden, was manchmal nicht so leicht ist. Passt man nicht auf, kann es aber auch schnell brechen“, berichtete Häseker von den Schwierigkeiten.

Kleine Kunstwerke

Klappt es aber doch, entstehen kleine Kunstwerke. Armreifen aus einer Gabel, Ohrringe aus Löffeln mit kleinen Steinen verziert – Irene Häseker zaubert aus abgenutztem Besteck richtige Hingucker. Da verwundert es fasst, dass sie für solch ein Schmuckstück meist nicht länger als eine Stunde benötigt. „Es gibt auch Teile, für die brauche ich länger. Im Normalfall aber nicht“, sagte die Lahauserin.

Seit fünf Jahren beschäftigt sich Häseker mit dem Bearbeiten von Besteck. Ihre Fähigkeiten hat sie nach eigenen Aussagen in der Zeit ständig verbessert. „Wenn man die damaligen Werke mit den heutigen vergleicht, kann man das schon sehr gut erkennen“, gab sie zu. Darauf ruht sie sich aber nicht aus und hat daher zusammen mit ihrem Mann einen Goldschmiedekursus in Frankreich besucht. Dort hat sie sich unter anderem mit dem Löten beschäftigt und sich an der Arbeit mit echtem Silber versucht.

Im eigenen Haus hat sich die 57-Jährige ihre kleine Werkstatt eingerichtet, in der sie ganz in Ruhe arbeitet kann – und das Besteck geht ihr auch nicht aus. „Das finde ich auf Flohmärkten oder bekomme es von Freunden, die ihres nicht mehr gebrauchen können“, sagt Häseker. Sobald sie Gabel oder Löffel in den Händen hält, kommen ihr auch schon die ersten Ideen.

Das Prozedere ist dann immer das gleiche. Das Besteck wird zu allererst begradigt. Dann werden, zumindest bei der Gabel, die Zinken gebogen. Und im letzten Schritt geht es dann darum, das Stück in die richtige Form zu bringen.

Das Besteck wird kalt gebogen. „Dabei muss mir manchmal mein Mann helfen“, räumte Häseker ein. Es sei es auch gar nicht mehr so schlimm, wenn etwas abbrechen würde. „Es gibt nämlich immer irgendeine Möglichkeit, wie man das Besteck noch anders gestalten und somit retten kann“, sagte die 57-Jährige.

Mittlerweile hat sie ein Kleingewerbe angemeldet. Verkauft werden ihre Schmuckstücke vor allem auf Hobbyausstellungen und Weihnachtsmärkten. Gerne geht sie bei ihren Arbeiten auch auf ganz individuelle Wünsche ihrer Kunden ein. Sei es eine Gravur für ein Armband oder spezielle Ohrringe zur Konfirmation. Irene Häseker hat immer eine passende Idee, wie man aus altem Besteck, feinen Schmuck machen kann.

Wer für Weihnachten noch ein passendes Geschenk sucht, oder sein altes Besteck umwandeln lassen möchte, kann sich bei Irene Häseker unter der Telefonnummer 04203/441162 unter per E-Mail an die Adresse info@schmuckwerk-weyhe.de informieren.

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