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Kreis Rotenburg: Corona-Impfungen angelaufen Es könnte schneller gehen

Der Landkreis Rotenburg hat bis Mittwochnachmittag rund 880 Menschen in zehn Pflegeeinrichtungen geimpft. Es könnten schon mehr sein, wenn das Land mehr Impfstoff zuteilen würde.
06.01.2021, 19:00 Uhr
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Von Johannes Heeg

Landkreis Rotenburg. Wenn es im Landkreis Rotenburg genügend Corona-Impfstoff gäbe, würden im Impfzentrum Zeven längst bis zu 80 Menschen pro Stunde immunisiert, und fünf mobile Teams würden sich um die 32 Altenheime im Kreisgebiet kümmern, die insgesamt 2100 Bewohner und 1400 Beschäftigte und externe Mitarbeiter haben. Weil der Nachschub aber eher tröpfelt, sieht die Realität bescheidener aus: Nachdem der Landkreis am 31. Dezember die ersten 975 Dosen mit Impfstoff gegen Infektionen mit dem Sars-CoV-2-Virus erhalten hat, sind seit 1. Januar bis zu drei mobile Teams unterwegs, um die besonders gefährdeten Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Senioren- und Pflegeheimen zu impfen. Bis Mittwochnachmittag seien rund 880 Personen in zehn Pflegeeinrichtungen geimpft worden, teilt die zuständige Dezernentin Heike von Ostrowski mit. Wann das Impfzentrum vom Übungs- in den regulären Betrieb übergeht, kann sie nicht sagen.

Unklar ist auch, wann sämtliche Heime durchgeimpft sind. Chris Knoblauch, der die Einsätze fürs Gesundheitsamt koordiniert: „Noch arbeiten wir mit Impfstoff aus der ersten Lieferung.“ Für diese Woche habe das Land eine zweite Lieferung angekündigt, es könne aber auch noch kurzfristig zu Änderungen kommen. „Unser Planungshorizont beträgt zwei Tage“, so Knoblauch. Wichtig zu wissen: Das Land Niedersachsen halte die Impfstoffmengen zurück, die für die zweite Impfung nach 21 Tagen benötigt werden.

Knoblauch bestätigt, was verschiedentlich schon zu lesen war: Der Inhalt einer Impfstoffampulle reicht nicht nur für die kalkulierten fünf Impfdosen, sondern sogar für sechs. Mit dem überschüssigen Impfstoff würden auf Wunsch Mitarbeiter der Impfteams immunisiert. "Wir schmeißen die Reste nicht weg", so von Ostrowski. Bis der Impfstoff in der breiten Bevölkerung angekommen sei, werde es noch eine Weile dauern. Deshalb appellierte sie an die Bevölkerung: "Wir müssen alle auch in den nächsten Monaten weiter die bekannten Abstands- und Hygieneregeln einhalten und die sozialen Kontakte einschränken, auch wenn es schwerfällt.“

Nicht geimpft werde in Pflegeheimen, in denen das Coronavirus nachgewiesen wurde. Dazu gehöre das Haus in Wilstedt, in dem 43 der 44 Bewohner positiv getestet wurden. "Der eine wollte sich nicht testen lassen", so Jens Hedicke vom Gesundheitsamt. Auch die Pflegeeinrichtungen in Tarmstedt seien noch nicht dran. Sieben Heime im Landkreis seien von Corona betroffen, aber keine einzige Tagespflegeeinrichtung. Generell sei die Impfbereitschaft unter Bewohnern und Mitarbeitern der angefragten Einrichtungen recht groß, berichtet Chris Knoblauch. „Die Pflegeheime sind in der Regel sehr gut vorbereitet und haben vorab die Einverständniserklärungen eingeholt, sodass wir schnell mit den Impfungen starten können." Es sei erfreulich, "wie positiv auf die Ankündigung der Besuche des Impfteams reagiert wird". Die Kolleginnen und Kollegen aus den Impfteams seien hochmotiviert und hätten sich schon sehr gut eingearbeitet.

Das Impfzentrum in Zeven werde seinen Betrieb aufnehmen, sobald das Land mit der Terminvergabe beginnt. Fragen zu den Impfungen und zum Start im Impfzentrum könnten ausschließlich bei der Impfhotline des Landes unter 0800/ 99 88 665 gestellt werden. Das Bürgertelefon des Landkreises könne weder Fragen zu diesem Thema beantworten noch Termine vergeben.

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Zwei weitere Corona-Todesfälle im Kreis Osterholz

Im Landkreis Osterholz sind im Zusammenhang mit Corona zwei weitere Menschen gestorben. Sie waren 84 und 92 Jahre alt und lebten jeweils in einer besonders betroffenen Alten- und Pflegeeinrichtung in Osterholz-Scharmbeck und Schwanewede. Die Anzahl der Corona-Todesfälle erhöht sich damit auf 33. Informationen zum Coronavirus sind unter www.landkreis-osterholz.de/corona zusammengefasst. Sollte eine Frage dort nicht beantwortet werden, steht das Bürgertelefon des Gesundheitsamtes unter 04791/9302900 zur Verfügung.

Im Landkreis Rotenburg sind seit Dienstag 16 neue Corona-Fälle bekannt geworden. Insgesamt wurden bisher 1906 Fälle gezählt, heißt es vom Gesundheitsamt, 948 sind Männer (+9), 958 sind Frauen (+7). 1640 Menschen seien mittlerweile wieder genesen. Damit gibt es aktuell 225 Infizierte, von denen sich 27 Personen in stationärer Behandlung befinden.

Die sogenannte „7-Tage-Inzidenz“ liegt für das gesamte Kreisgebiet derzeit bei 72 Neuinfektionen in Bezug auf 100.000 Einwohner (Stand 5. Januar, 24 Uhr). 41 Personen aus dem Kreis Rotenburg sind bislang an oder mit Corona gestorben. In Quarantäne befinden sich zurzeit rund 290 Kontaktpersonen.

Alle Fragen zum Thema Corona beantwortet das Bürgertelefon des Landkreises montags bis freitags von 9 bis 13 Uhr unter 04261/983983. Allgemeine Informationen und die Fallzahlen sind auf der Internetseite des Landkreises unter www.lk-row.de/corona abrufbar.

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