Fassmer hat einen neuen interessanten Auftrag an Land gezogen. Im Auftrag der Aktiengesellschaft (AG) „Ems“ aus Emden wird das Motzener Unternehmen eine neue Helgolandfähre bauen. Geschäftsführer Harald Fassmer und AG-Ems-Vorstand Bernhard Brons machten gestern auf der Fassmer-Werft in Berne mit ihrer Unterschrift den Vertrag perfekt. Der Auftrag beläuft sich auf rund 30 Millionen Euro.
Die 79,90 Meter lange Fähre wird als kombiniertes Passagier- und Frachtschiff konzipiert. Sie kann bis zu 1000 Passagiere aufnehmen. Darüber hinaus sollen mit einem eigens auf dem Deck eingebauten Kran auch zusätzlich Kühlcontainer und bis zu zehn Zehn-Fuß-Container auf das Schiff gehoben und transportiert werden. Die künftige Helgoland-Fähre weist einige Besonderheiten auf: Sie wird mit umweltfreundlichem Flüssiggas betrieben – Liquified Natural Gas (LNG) – und soll ab dem Jahr 2015 ganzjährig zwischen Cuxhaven und der Nordseeinsel verkehren.
Das kommt neben der Bevölkerung von Helgoland auch den Unternehmen der Offshore-Windenergie zugute, die Stützpunkte für ihre Arbeitnehmer auf Helgoland bezogen haben. Bisher war die einzige deutsche Hochseeinsel im Winter bei schlechtem Wetter oft tagelang nicht per Schiff erreichbar. Für den Einsatz bei widrigen Verhältnissen wird das neue Fährschiff eine Stabilisierungsanlage erhalten. Sie soll für gute Fahreigenschaften auch bei Seegang sorgen. Für die Passagiere sorgen Restaurants, Salons und ein Atrium für eine kreuzfahrtähnliche Atmosphäre während der Überfahrt. Der Neubau, dessen Name noch nicht feststeht, wird unter der Flagge der Reederei Cassen Eils fahren, einer AG-Ems-Tochter, die weitere Schiffsverbindungen nach Helgoland unterhält.