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Britta Neuhaus, neue Leiterin der Sozialstation der Gemeinde Weyhe, freut sich über Bestnote bei Qualitätsprüfung Nach dem Einstand gleich eine glatte Eins

Die Sozialstation, der Pflegedienst der Gemeinde Weyhe, hat kürzlich bei einer Qualitätsprüfung des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen Niedersachsen die Bestnote 1,0 erhalten. Ein Ergebnis, dass es in der über 30-jährigen Geschichte der Einrichtung bislang nicht gegeben hat. Als persönlichen Erfolg will das die neue Leiterin Britta Neuhaus aber nicht gewertet wissen.
04.12.2013, 00:00 Uhr
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Nach dem Einstand gleich eine glatte Eins
Von Sebastian Kelm

Die Sozialstation, der Pflegedienst der Gemeinde Weyhe, hat kürzlich bei einer Qualitätsprüfung des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen Niedersachsen die Bestnote 1,0 erhalten. Ein Ergebnis, dass es in der über 30-jährigen Geschichte der Einrichtung bislang nicht gegeben hat. Als persönlichen Erfolg will das die neue Leiterin Britta Neuhaus aber nicht gewertet wissen.

Wäre die Sozialstation der Gemeinde Weyhe eine Sportmannschaft und Britta Neuhaus deren neue Trainerin, man würde wohl von einem Auftakt nach Maß sprechen. Seit Mai hat die 32-Jährige beim Pflegedienst mit Sitz im Martha-Schubert-Haus die Leitungsfunktion inne – und konnte nun bereits das erste große Erfolgserlebnis verbuchen. Zum ersten Mal überhaupt hat die Einrichtung kürzlich bei der Qualitätsprüfung des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen Niedersachsen (MDKN) mit der Note 1,0 abgeschnitten. Volle Punktzahl also. Britta Neuhaus gibt sich bei allem Stolz aber bescheiden und verweist – ganz sportlich – auf das Kollektiv: „Wir durften alle jubeln, denn das war eine Teamleistung von der Verwaltung bis zu unseren Mitarbeitern vor Ort beim Kunden.“

Und „Kunde“ ist bei der Sozialstation der bevorzugte Begriff für die etwa 100 betreuten Menschen. „Das Wort ,Patienten’ nutzen wir nicht, das klingt uns zu sehr nach Krankheit“, erklärte die Leiterin. Sie koordiniert die Arbeit von 26 Angestellten und einem Bundesfreiwilligendienstler. Die sind in mehreren unterschiedlichen Touren im Gemeindegebiet unterwegs, um Menschen zu betreuen, die auf fremde Hilfe angewiesen sind – vor allem Ältere, aber mitunter auch Jugendliche, die zum Beispiel nach einem Unfall zu Hause versorgt werden müssen. Außerdem führt Neuhaus die sogenannten Erstgespräche mit Kunden beziehungsweise deren Angehörigen, klärt den Pflegebedarf und berät in Sachen Pflegestufe. Nicht zuletzt ist es ihre Aufgabe, ein Auge darauf zu haben, dass jedes ausgegebene Medikament, jedes Waschen sorgsam dokumentiert wird.

Denn genau darauf achtet der MDKN – bei einer unangekündigten Überprüfung. „Anhand unserer Dokumentation müssen sich die Prüfer den Kunden genau vorstellen können“, sagte die Sozialstation-Chefin. Ihre Stellvertreterin Angelika Garbsch ergänzte: „Bei der Pflege muss es einen roten Faden geben, der sich auch durch die Unterlagen zieht.“ Auch spontane Kundenbefragungen gehören zum Prozedere. „Von denen will man dann wissen, ob auf alle Wünsche eingegangen wird, ob unsere Mitarbeiter auch immer freundlich sind“, erläuterte Britta Neuhaus.

Zu beanstanden gab es offenbar kaum etwas – weder von den Betreuten noch vom MDKN. Das freut natürlich auch die Gemeinde Weyhe. Erster Gemeinderat Andreas Bovenschulte lobte: „Die Note ist schon eine spürbare Verbesserung.“ Im vergangenen Jahr habe die Sozialstation eine 2,5 erhalten.

Eigengewächs mit Erfahrung

Aber nicht nur deshalb fand Bovenschulte besonders anerkennende Worte für Neuhaus. „Sie ist ein Eigengewächs, das die Arbeit von der Pike auf gelernt hat“, sagte er. Denn Britta Neuhaus ist gebürtige Weyherin und schon seit fünf Jahren für die Sozialstation tätig. Vorher war sie einfache Pflegerin.

Ob sie ihren alten Job vermisst? „Nun ja, hätte ich jetzt gar keinen Kundenkontakt mehr, fände ich das sehr schade“, meinte sie. Aber bei den Gesprächen halte sie schließlich noch den direkten Draht. Eine große Umstellung sei die Führungsposition aber schon gewesen. Vor allem ein Punkt fällt ihr da ein: das Sitzen. „Sonst war ich ständig in Aktion, immer in Bewegung. Das ist anders geworden.“

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