Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Neuer Leiter des Weyher Kommissariats Zurück ins „Wohnzimmer“

Seinen neuen Dienstbereich kennt Thorsten Strier bereits sehr gut. Seit Beginn des Jahres ist er kommissarischer Leiter der Polizeiwache in Weyhe.
29.01.2021, 17:37 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Zurück ins „Wohnzimmer“
Von Eike Wienbarg

Weyhe/Stuhr. Das Gebiet des Polizeikommissariats Weyhe, das auch die Gemeinde Stuhr umfasst, kennt Thorsten Strier wie seine Westentasche. „Es ist ein bisschen wie mein Wohnzimmer“, sagt der 48-jährige Polizeioberrat. Seit Beginn des Jahres ist er kommissarischer Leiter der Dienststelle und vertritt Franziska Mehlan während ihrer Zeit in Hannover. Für Strier ist der neue Posten auch eine Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte.

Gebürtig stammt Strier allerdings aus dem Emsland, genauer gesagt aus Lingen. Nach seinem Realschulabschluss, stellte sich ihm die Frage nach seiner Zukunft. „Ich hatte keinen großen Berufswunsch“, erinnert sich Strier zurück. Zwei Schlüsselerlebnisse führten ihn dann aber zur Polizeilaufbahn. Das eine war die Art eines Kriminalpolizisten, der Striers Mutter als Zeugin vernahm. Die Gesprächsführung und das Einfühlungsvermögen haben ihn sehr beeindruckt. „Das hat mir imponiert“, sagt Strier rückblickend. Das zweite Erlebnis war eine Verkehrskontrolle, bei der die Beamten sehr umsichtig mit dem Fehlverhalten des Kontrollierten umgegangen seien, erzählt der zweifache Familienvater weiter.

So entschied er sich, mit 16 Jahren zur Polizei zu gehen. Die Ausbildung im mittleren Dienst begann er in Hannoversch Münden. „Seitdem bin ich nicht mehr nach Hause gekommen“, sagt Strier. Sein Weg führte ihn dann nach Hannover. Dort absolvierte er unter anderem seinen Dienst in Garbsen.

Später lernte Strier dann seine heutige Frau, die aus Bremen stammt, kennen. Daher folgte im Jahr 1997 der Umzug in Bremer Gefilde. Das Kommissariat in Weyhe wurde seine neue Dienststelle. „Ich habe noch in der alten Wache am Henry-Wetjen-Platz gearbeitet“, berichtet Strier. Auch den Umzug in die neue Wache habe er mitgemacht. Eingesetzt war Strier während dieser Zeit im Streifendienst. So lernte er sein heutiges Einsatzgebiet bereits kennen. Mehrere Jahre hatte er auch die Aufgabe des Dienstabteilungsleiters inne.

Strier absolvierte in Oldenburg das Studium zum gehobenen Dienst und entwickelte sich beruflich weiter. In der Polizeidirektion Oldenburg übernahm er den Posten als Kommissar vom Lagedienst. Einige Zeit war er auch als Pressesprecher der Polizeidirektion tätig. 2010 begann Strier dann das Studium zum höheren Dienst an der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster-Hiltrup. Nach dem Abschluss leitete er von 2012 bis 2018 das Polizeikommissariat Achim. Die vergangenen zwei Jahre war er als Leiter Einsatz in der Polizeiinspektion Verden/Osterholz eingesetzt.

Als die Stelle des Leiters in Weyhe für dieses Jahr vakant wurde, fiel die Wahl dann auf Strier. „Ich genieße es, jetzt mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren“, sagt Strier, der in der Gemeinde Stuhr wohnt. Den Wiedereinstieg in die Dienstelle haben ihm die Erfahrung und die Kollegen vor Ort leicht gemacht, sagt er und weiter: „Ich kenne die Herausforderungen, die der ländliche Bereich hat.“

Zentral dabei sei die Bekämpfung von Eigentumsdelikten wie Einbruch und Diebstahl. Aber auch die hohe Verkehrsdichte im Speckgürtel von Bremen nennt er als wichtigen Punkt. Aktuell stehe der Umgang mit der Corona-Pandemie und deren Auswirkungen für den Dienst und die Bevölkerung im Fokus der Arbeit. „Wir müssen mit der Corona-Situation vernünftig umgehen“, sagt Strier. Dabei habe er aber festgestellt, dass „sich ein Großteil der Bevölkerung an die Vorgaben hält, obwohl es schwer ist“. Parallel laufe auch das Alltagsgeschäft weiter, berichtet Strier.

Besonders unter der Corona-Pandemie leide die Präventionsarbeit. „Wir haben nicht so die Möglichkeit, die Programme an die Bevölkerung zu bringen“, bedauert Strier, der einen großen Wert auf die Netzwerkarbeit legt. So möchte er mit Kommunen und Hilfsorganisationen, aber auch mit Schulen und Jugendeinrichtungen zusammenarbeiten. Gleiches gelte für den großen Nachbarn Bremen. „Ich lege auch großen Wert auf eine bürgernahe Polizei, die vor Ort ansprechbar und wahrnehmbar ist“, sagt Strier.

In Weyhe übernehme er eine „gut strukturierte Dienstelle“, betont Strier, der jetzt die Verantwortung für seine insgesamt 75 Kollegen in Weyhe und Stuhr hat. „Franziska Mehlan hat gute Arbeit geleistet in den vier Jahren“, lobt er seine Vorgängerin. Für sein Jahr an der Spitze hat sich Strier zunächst nicht viel vorgenommen. „Ich bin ein Trainer-Typ“, sagt der Fußballfan über sich selbst. „Ich versuche die Mannschaft aufs Spiel einzustellen und schaue, dass ich die äußeren Rahmenbedingungen schaffe“, erläutert er. „Die Tore kann die Mannschaft nur selbst schießen“, setzt er sein Vertrauen in die Kollegen.

Und auch im Privatbereich ist Strier sportlich unterwegs. „Sport ist der gesunde Ausgleich zum Beruf“, sagt er. Laufen, Radfahren und der Aufenthalt in der Natur gehören für den Beamten dazu. Außerdem betreut Strier eine Jugendmannschaft bei der TSG Seckenhausen-Fahrenhorst. Wenn die Lage es zulässt, würde Strier auch gerne wieder verreisen.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)