Sonja Sancken hat ein bisschen Angst. Angst vor Xaver. Das angekündigte Orkantief mit Sturmböen bis Stärke 12 droht den Weihnachtsmarkt, der Donnerstag Nachmittag um 16 Uhr eröffnet werden soll, zu verwehen. Klar ist, der dreitägige Budenzauber geht am Freitag zunächst nur eingeschränkt in Betrieb. Das städtische Organisationstrio um Stefan Tietjen, Susanne Stelljes und Sonja Sancken eilten am Mittwoch von Krisengespräch zu Krisengespräch. „Safety first (Sicherheit geht vor)“, hieß es aus den Amtsstuben.
Erste Maßnahme: Der Aufbau des Hobby- und Handwerkerzeltes auf dem Marktplatz, der eigentlich für heute geplant war, ist gestoppt worden. Die Zeltbahnen werden erst am Sonnabend eingezogen, auch der Aufbau der Stände im Zelt kann erst am Sonnabendvormittag vorgenommen werden. „Die Angriffsfläche wäre einfach zu groß“, erklärte Stefan Tietjen und hofft auf das Verständnis der Bürger. Am Sonnabend (14 bis 20 Uhr) und Sonntag (14 bis 18 Uhr) soll der Betrieb im Zelt – so es Xaver zulässt – normal laufen.
Auch auf die weihnachtliche Dekoration, einschließlich der Weihnachtsbäume, müssen die Besucher zumindest am Freitag erst einmal verzichten. „Wir sichern alles was zu sichern ist“, betonte Stefan Tietjen. Auch alle Holzbuden, die bereits gestern aufgebaut waren, wurden noch einmal extra verschraubt. Auch die große Eiche auf dem Marktplatz wurde vorsorglich von sämtlichem toten Holz befreit, um so die Gefahr durch herunterfallende Äste zu minimieren. Stefan Tietjen geht davon aus, dass der Sturm Osterholz-Scharmbeck heute mit voller Wucht trifft und dass der Markt einschließlich Moonlight-Shopping morgen beginnen kann. Sollte aber Xaver weiter wüten, müsste der Markt möglicherweise komplett abgesagt werden. „Das wäre sehr schade, aber wir können kein Risiko eingehen“, sagte Tietjen.
Für den Wochenmarkt, der morgen auf der Markweide stehen wird, sind keine besonderen Vorbereitungen getroffen worden. „Wir warten erst einmal ab“, sagte Marktmeister Peter Schnaars. „Die Händler entscheiden selbst, ob sie bei Sturm kommen wollen.“