Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Pfadfinderstamm Kopernikus in Borgfeld Kleine Abenteuer erleben

Der Pfadfinderstamm Kopernikus, seit 1988 in Borgfeld zuhause, verlegt die Feier seines 40-jährigen Bestehens in die zweite Jahreshälfte. Wichtig sind den Pfadfindern Gemeinschaftserlebnisse.
29.01.2021, 09:00 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von Sabine von der Decken

Borgfeld. Vor 40 Jahren spaltete sich in Arbergen ein Teil des großen Pfadfinderstamms ab und trat als Stamm Kopernikus 1981 der Christlichen Pfadfinderschaft Deutschland (CPD) bei. In der Horner St. Andreas Gemeinde fanden sie ein neues Zuhause. 1988 verlegte der Stamm Kopernikus, der in diesem Jahr eigentlich sein 40-jähriges Bestehen gebührend feiern wollte, seinen Sitz in die Borgfelder Kirchengemeinde und deren Gemeindehaus. In dessen Keller treffen sich Meuten und Sippen regelmäßig. Um den Raum zu finden, braucht es ein wenig pfadfinderischen Spürsinn.

Die Welt ein wenig besser zu verlassen, als man sie vorgefunden hat – diesem Leitsatz von Lord Robert Baden-Powell als Begründer der Pfadfinderbewegung folgen auch Julian Fesser und Alexander Wiebe. Im August haben sie als Tandem in Borgfeld die Stammesführung übernommen. Eines ihrer Anliegen ist es, mit allgemeinen Vorurteilen über Pfadfinder aufräumen. „Es geht hier nicht darum, wer am besten schnitzen kann oder eine Runde Kekse verkauft“, fasst Alex zusammen. Auch auf das Sammeln von Abzeichen oder das Fährtensuchen im Wald wollen sich die beiden 16- und 17-jährigen Jungen nicht reduzieren lassen. Trotzdem sind es gerade auch diese Art von Geschichten, die Kinder für die im 19. Jahrhundert durch Lord Baden-Powell gegründete Pfadfinderbewegung begeistern.

Es waren dann doch die Erzählungen seiner Geschwister über Wanderungen, Fahrten und Lager, denen Julian begeistert zuhörte und die ihn bewogen, dem Stamm Kopernikus im Alter von sieben Jahren beizutreten. „Die Gemeinschaft ist so schön“, schwärmt der Jugendliche heute. Aber auch die Tatsache, dass Kinder und Jugendliche lernen Verantwortung zu übernehmen, sei wichtig in der Pfadfinderschaft. Alex kam zusammen mit seinem Freund Julian zu den Pfadfindern. Seine Vorurteile warf er schnell über Bord, als er merkte, dass es in erster Linie um das Gemeinschaftsgefühl geht. Zu der Zeit, als Alex und Julian begannen, sich stärker zu engagieren, lag die Arbeit bei den Jüngsten, den Wölflingen, ziemlich brach. Aus Sorge vor drohenden Nachwuchsproblemen kümmerten sich die beiden vorrangig um eine Neuorganisation des Stammes, verbunden mit der Organisation der Meuten. „Beworben haben wir uns nicht“, sagen Alex und Julian, sie wuchsen langsam in die Leitungsebene hinein. Es sei aber keine Leitung im klassischen Sinne, sondern sie legen darauf Wert, dass die Führung des Stammes eher auf kollektiv getroffenen Entscheidungen beruhe.

Einmal pro Monat treffen sie sich zurzeit in der „Älterenrunde“ mit Jugendlichen ab 15 Jahren online, um Veranstaltungen zu planen. „Was getan werden muss, entscheiden wir als Gruppe“, erklärt Julian. Von den 51 Borgfelder Pfadfindern gehören 21 zur Meute, in der Kinder zwischen sieben bis elf Jahren sind. 50 Prozent der Wölflinge sind Mädchen, betonen die Stammesführer stolz. Weshalb in der Altersgruppe ab zwölf Jahren deutlich mehr Jungen vertreten sind, das können sich die Stammesführer aber nicht erklären.

Für die Wölflinge organisieren sie Rätseltouren, bei denen die jungen Pfadfinder auf eigene Faust in Coronazeiten Borgfeld erkunden können. Ganz analog haben sie zudem kleine Hefte mit Aufgaben sowie Bastel- und Spielanleitungen ausgearbeitet, um die Wölflinge bei der Stange zu halten.

Das Erleben kleiner Abenteuer gehöre zum Alltag der Pfadfinder. In aller Regel sei das untrennbar mit der Natur verbunden. Auch Alex und Julian haben sich die Vermittlung von Werten, Freizeitgestaltung an der frischen Luft und Gemeinschaftserlebnisse auf ihre Fahnen geschrieben. Die Jubiläumsfeier mit Übernachtung, Lagerfeuer und Berichten von Ehemaligen wurde erst einmal auf die zweite Jahreshälfte vertagt.

Info

Zur Sache

Gemeinsames Erleben

Die Christliche Pfadfinderschaft Deutschland ist Teil der evangelischen Jugend und feiert in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen. Katholisch ist die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG). Größter interkonfessioneller Verband ist der Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder. Gemeinsames Erleben ist allen gemeinsam.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)