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Tierquälerei in Steinkimmen Unbekannte setzen trächtige Katze in Karton aus

Eine Hundebesitzerin hat im Ganderkeseer Ortsteil Steinkimmen einen schweren Fall von Tierquälerei entdeckt. Unbekannte haben eine trächtige Katze in einem Pappkarton ausgesetzt.
28.02.2019, 14:16 Uhr
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Unbekannte setzen trächtige Katze in Karton aus
Von Jochen Brünner

Einen schweren Fall von Tierquälerei hat eine Hundebesitzerin am vergangenen Sonntagabend gegen 21 Uhr am Rand des Feldweges „Am Sender“ in der Bauerschaft Steinkimmen entdeckt. Wie der Tierschutzverein Delmenhorst berichtet, habe die Frau dort einen mit Paketband zugeklebten Pappkarton bemerkt, aus dem heraus es kläglich maunzte. Darin fand sich eine trächtige Katze, „die von einem verantwortungslosen Menschen auf diese perfide Art einfach entsorgt worden ist“, wie es in der Mitteilung heißt.

Die Hundebesitzerin war bereits am Vormittag auf derselben Strecke mit ihrem Hund unterwegs. Da allerdings habe der Karton noch nicht an dieser Stelle gestanden. „Er muss also im Laufe des Tages dort abgestellt worden sein“, schlusssfolgert Ulrike Büthe, Sprecherin des Tierschutzvereins. Die Gassigängerin hat den Karton mit nach Hause genommen und den Tierschutzverein Delmenhorst informiert. Schichtleiterin Lena Hollmann machte sich daraufhin sofort auf den Weg und brachte die Katze zum Tierschutzhof am Schillbrok, um sie dort zu versorgen. Die Untersuchung durch den Hoftierarzt brachte dann die Überraschung zutage: Die rot-braun-beige farbige Katze ist noch nicht einmal ein Jahr alt, ist zwar unverletzt und augenscheinlich gesund, beim Abtasten des Bauches aber zeigte sich, dass sie mit ein bis zwei Jungen in der siebten Woche trächtig ist.

Der Tierschutzverein hat inzwischen Anzeige gegen Unbekannt erstatt. „Das Aussetzen eines Tieres ist kein Kavaliersdelikt“, verdeutlicht Lena Hollmann und appelliert an alle Bürgerinnen und Bürger, sich in jedem Fall auf dem Tierschutzhof zu melden, sollte man nicht mehr in der Lage sein, sich um sein Tier zu kümmern. „Wir finden immer eine vernünftige Lösung für Tier und Mensch“, betont die Tierschützerin.

Inzwischen hört das Fundtier auf den Namen Liesel. Die Katze wird zunächst auf dem Hof versorgt, wo sie in Ruhe ihre Kleinen zur Welt bringen, sie säugen und sich um sie kümmern kann. Der Tierschutzverein betont deshalb, dass Liesel zurzeit nicht für eine Vermittlung zur Verfügung steht und bittet darum, von entsprechenden Anfragen abzusehen. Wer die Katze allerdings erkennt und Angaben zum ehemaligen Halter oder zu Beobachtungen in Steinkimmen machen kann, kann sich unter 0 42 21 / 68 90 150 beim Tierschutzverein oder alternativ bei der Polizei melden.

Der Karton übrigens, auf dem sich Spritzer und Kleckse von weißer Farbe befinden, hat als Absender den Aufdruck von QVC, einem Online-Versandhändler. Die Adresse des Empfängers allerdings sei sorgfältig abgekratzt worden.

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