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Champions League im Eishockey Fischtown Pinguins treffen fünfmal – und verlieren doch deutlich

Die Torhüter hatten gut zu tun im ersten Champions-League-Heimspiel der Pinguins gegen Grenoble. Und ganz besonders traf das auf den Bremerhavener Goalie zu. Der Trainer war entsprechend bedient.
05.09.2025, 22:32 Uhr
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Von Marc Gogol

Dieser Heimauftakt ging für die Fischtown Pinguins aber mal so richtig daneben. Nach zwei Auswärtspartien zum Start in die Champions Hockey League (CHL) 2025/26 mit einem Sieg und einer Niederlage wollten die Schützlinge von Trainer Alexander Sulzer gegen den amtierenden französischen Meister Brûleurs de Loups de Grenoble vor heimischem Publikum unbedingt den nächsten Sieg landen. Doch nach einer katastrophalen Anfangsphase und einem 0:3-Rückstand nach nicht einmal zehn Spielminuten hieß es am Ende 5:8 (1:3, 2:4, 2:1).

„Wir können heute nicht zufrieden sein“, resümierte ein sichtlich wenig glücklicher Alexander Sulzer. „Es hat nicht viel zusammengepasst über 60 Minuten. Wir haken es ab und schauen nach vorne.“ Der Gegner aus Frankreich mit dem zwar gefährlich anmutenden Beinamen „Verbrenner der Wölfe“ hatte bis dato nicht wirklich Gefahr signalisiert. Einer 0:2-Auftaktniederlage gegen den SC Bern folgte ein bitteres 1:5 gegen den EV Zug. Lediglich ein Treffer durch Guillaume Leclerc in zwei Partien also für den CHL-Rückkehrer, der zuletzt in der Saison 2022/23 in dieser europäischen Liga antrat.

Dementsprechend präsentierten sich die Gäste erst einmal abwartend, obwohl sie bereits nach 21 Sekunden mit 1:0 in Front lagen. Was war passiert? Fischtown-Kapitän Jan Urbas musste den Puck im ersten Angriff der Hausherren abgeben, den Konter schloss François Beauchemin ab. Bremerhavens Neuzugang Leon Hungerecker, der wie in der ersten Partie in Zürich den Vorzug vor Kristers Gudlevskis erhielt, ließ prallen, und Beauchemins kanadischer Landsmann Alexandre Mallet staubte ab. Insgesamt war es für den aus Nürnberg an die Nordsee gewechselten Goalie Leon Hungerecker ein komplett gebrauchter Abend. Die Pinguins waren sofort um Antwort bemüht und verzeichneten einen Schuss an das Torgestänge von Christian Wejse sowie einen Alleingang von Alex Friesen, den der 36-jährige Slowene Matija Pintarič im Grenobler Tor stoppte.

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Allerdings lag die Krux bei Fischtown in diesen schlimmen Minuten eindeutig in der Rückwärtsbewegung. Als sich Vladimir Eminger und Phillip Bruggisser an der blauen Linie nicht einig waren, schnappte sich Alexis Binner das Spielgerät und netzte oben in den Torwinkel zum 0:2 ein (8.). Und lediglich 2:33 Minuten später kam es noch schlimmer. Die Pinguins zogen gerade ihr erstes Überzahlspiel auf, Jan Urbas hatte einen Schuss abgegeben, dann wurde er jedoch im Gegenzug von Aurélien Dair überlaufen, was schließlich Matias Bachelet zu einem Shorthander-Treffer zum 0:3 nutzte. Nach gerade mal gespielten neun Minuten und 52 Sekunden.

Dieser Drei-Tore-Rückstand bedeutete mindestens so etwas wie eine Vorentscheidung gegen die Fischtown Pinguins. Die sich allerdings nicht aufgaben, dafür war es ja auch noch viel zu früh. Im Eishockey ist schließlich in kurzer Zeit vieles möglich. Es fielen auch noch Tore satt auf beiden Seiten. Schließlich war es der Kapitän Jan Urbas, der 22 Sekunden vor der Drittelsirene mit seinem dritten Tor in der laufenden CHL-Saison aus kurzer Entfernung den Gastgebern wieder etwas Hoffnung gab.

Dieses Fünkchen Hoffnung erlosch allerdings umgehend wieder. Zunächst gerieten nach rund 30 Sekunden im zweiten Drittel Matthew Abt und Axel Prissaint aneinander und mussten den Rest des Spiels von außen mitansehen, dann geriet Bremerhaven in Unterzahl, Justin Büsing mussten wegen Spielverzögerung für zwei Minuten in die Kühlbox. Weil zuvor Matthew Abt auch noch zwei Minuten wegen übertriebener Härte kassiert hatte, standen die Gastgeber mit drei gegen fünf auf der Eisfläche. Resultat: das 1:4 sowie das 1:5, beide Tore durch Alexandre Mallet (22.). Nino Kinder sorgte nach feinem Zuspiel von Fabian Herrmann noch einmal für den Anschlusstreffer (24.), ehe in der Eisarena alle Dämme brachen. Auslöser war ausgerechnet Pinguins-Torwart Leon Hungerecker, dem im Spielaufbau der Puck versprang, was François Beauchemin locker zu seinem zweiten Treffer nutzte (29.). Der Kanadier setzte mit einem Treffer gänzlich ohne Gegenwehr der Gastgeber wenig später noch einen drauf – 2:7 (32.). In der Folgezeit gab es beinahe im Minutentakt Gerangel auf dem Eis. Bei den Bremerhavenern regierte schon sichtbar der Frust, dementsprechend viele Strafzeiten wurden auf beiden Seiten ausgesprochen. Den Schlusspunkt im Mitteldrittel setzten wieder die Hausherren, als Justin Büsing von der Strafbank kommend auf 3:7 verkürzte. Furios dann noch einmal der Start in den Schlussabschnitt seitens der Fischtown Pinguins. In einem Powerplay trafen Christian Wejse und Jan Urbas zum zwischenzeitlichen 5:7 (43., 44.). Allerdings zog Valentin Grossetete den Bremerhavenern mit dem 5:8 (47.) endgültig den Stecker. Am Sonntag empfangen die Fischtown Pinguins um 16.30 Uhr den finnischen Vertreter von Lukko Rauma, der bei den Eisbären Berlin mit 6:2 gewann.

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