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Eiskunstlauf Eiskunstläuferin Hecken trotz Virus mit Ambitionen

Bern. Vor Jahresfrist in Vancouver war Sarah Hecken mit 16 Jahren noch das Olympia-Küken. Die Erfahrung, vor Tausenden von Zuschauern allein auf dem Eis zu stehen und mit Platz 18 unter Wert nach Hause zu fliegen, hat sie verändert.
27.01.2011, 14:50 Uhr
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Bern. Vor Jahresfrist in Vancouver war Sarah Hecken mit 16 Jahren noch das Olympia-Küken. Die Erfahrung, vor Tausenden von Zuschauern allein auf dem Eis zu stehen und mit Platz 18 unter Wert nach Hause zu fliegen, hat sie verändert.

"Ich habe daraus gelernt, ich bin besser als letztes Jahr", erzählt die dreimalige deutsche Eiskunstlauf-Meisterin vor ihrem EM-Start in Bern. "Ich habe kapiert, dass ich mit Ausstrahlung viel herausholen kann", berichtet die sportliche Schülerin, der so alles Aufgesetzte fehlt, was man Eisprinzessinnen manchmal nachsagt.

Nur weil es dazugehört und sie ohnehin verletzt war, war sie im Sommer bereit, mit dem italienischen Starchoreographen Edoardo de Bernadis zu arbeiten. "Ich liebe das Springen, aber die Choreographie mag ich immer mehr", gibt sie zu und beweist es mit ihrem reiferen künstlerischen Ausdruck in ihren Programmen. "Sie hat sich ja früher geweigert, auch nur irgendetwas Extravagantes auszuprobieren", erzählt Elke Treitz, Vizepräsidentin der Deutschen Eislauf-Union schmunzelnd.

Wenn sie sich jetzt in der Kurzkür zu Tangoklängen bewegt, ist es ihr nicht mehr peinlich, ein wenig aufreizend daherzukommen. "Die Technik ist die Basis, aber die Choreographie ist wie der Schmuck am Tannenbaum", erklärt ihr Trainer Peter Sczypa.

Seit sie intensiv mit dem italienischen Ausdrucksprofi zusammenarbeitet, der auch der grazilen Tirolerin Carolina Kostner zum EM-Titel verhalf, "spüre ich auch die Musik", sagt Hecken. Ihr großes Vorbild ist Olympiasiegerin Kim Yu-Na aus Südkorea, die als sexy Bond-Girl in Vancouver bezauberte: "Bei ihr stimmt alles".

Um den großen Vorsprung aufzuholen, den sich die asiatischen Sprungwunder schon im Teenager-Alter erarbeiten, muss Hecken viel trainieren und ihr Repertoire an Dreifach-Elementen erweitern. Doch ihr Ehrgeiz wurde zuletzt von etlichen Verletzungen gebremst. Bei den deutschen Meisterschaften Anfang Januar war der Rücken wieder in Ordnung, doch in ihr schlummerte ein Virus, der sie dann zwei Wochen ausbremste.

Die Blutwerte waren so schlecht, dass an Sprungtraining nicht zu denken war. Mit Antibiotika kam sie wieder auf die Beine. Und wieder half der Choreograph über die untätige Zeit hinweg, reiste für ein paar Tage nach Mannheim und feilte an den Programmen. "Da ich eh nicht springen konnte, war das ein guter Ausgleich für mich, um die Zeit zu nutzen und das beste draus zu machen", erzählt Hecken.

Eine Woche vor der EM in der Schweiz, wo sie trotz der Rückschläge in die Top Ten laufen will, zog sie sich noch eine Brustmuskelzerrung zu. Mit Physiotherapie ist die erneute Verletzung am Abklingen: "Ich denke, diese Schmerzen sind bis Freitag auch weg." (dpa)

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