Grasberg. Es gibt noch Luft nach oben: So etwa sind die Aussagen von Marion Schnakenberg, der Trainerin der Grasberger Turnerinnen und Rebekka Patzke vom VSK Osterholz-Scharmbeck nach dem Vorrundenwettkampf der Weserliga I (offener Jahrgang) und II (Jahrgang 2006 und jünger) in Grasberg zu deuten. In der Weserliga I siegte die erste Mannschaft der TSG Wörpedorf-Grasberg-Eickedorf klar mit 243,95 Punkten vor dem Kreisstadt-Team (236,00 Punkte). Hinter den Turnerinnen von OT Bremen (232,1) belegte die zweite TSG-Mannschaft mit 212,3 Punkten Rang vier.
Im Wettkampf der Weserliga II mussten die Grasberger Turnerinnen den Gästen des TSV Grolland knapp den Vortritt lassen. Grolland siegte mit 208,65 Punkten vor der ersten Mannschaft der TSG (206,85), dem TV Schwanewede (194,85) und der zweiten Grasberger Mannschaft, die 190,05 Punkte erturnte. Allerdings hatte die zweite Mannschaft mit einigen Handicaps zu kämpfen. So musste Marion Schnakenberg ganz auf die erkrankte Finja Drewes verzichten, und Laura Schmidt beendete - ebenfalls krankheitsbedingt - vorzeitig den Wettkampf. Zudem traten Amely Wellbrock, Katharina Otten, Nora Harscher, und Pia Wandrey erstmals zu einem Wettkampf an.
Unter diesen Umständen war Marion Schnakenberg mit den gezeigten Darbietungen durchaus zufrieden. Vor allem beim Sprung (49,2 Punkte) und am Barren (51,55). Ein Sonderlob von der Trainerin erhielt Marea Ernst, die am Boden mit 14,15 Punkten die Tageshöchstnote erturnte. „Insgesamt zufrieden, aber es geht mehr.“ So kommentierte Marion Schnakenberg die Leistung der ersten Mannschaft. Eine bessere Punktzahl vergaben die Grasbergerinnen am Balken und am Boden.
In beiden Disziplinen wurden einige Elemente nicht anerkannt, am Balken gab es zudem einige Stürze. Immerhin: Mit den Darbietungen beim Sprung und am Barren war Marion Schnakenberg zufrieden. Eine gelungene Premiere feierte Vijana Ehlbek. (O-Ton Schnakenberg: „Sie hat sich gut geschlagen“). Eine „Superleistung“ konstatierte die Trainerin auch Lia Wiszniewski, die beim Sprung zum ersten Mal den Überschlag präsentierte und die Tageshöchstnote (15,15 Punkte) kassierte.
Mit den Vorstellungen ihrer Schützlinge beim Wettkampf in der Weserliga I war Marion Schnakenberg vollauf zufrieden. Die siegreiche erste Mannschaft überzeugte vor allem beim Sprung und am Boden, am Balken sieht Marion Schnakenberg allerdings noch Nachholbedarf. Zu den herausragenden Turnerinnen an diesem Tag gehörten Lina Boermann und Emiliy Böschen, die an allen Geräten überzeugten und am Boden die Tageshöchstnoten (16,65 Punkte) bekamen.
Nicht so glücklich waren die Turnerinnen der zweiten Grasberger Mannschaft mit ihren Auftritten. Allerdings ging das Team geschwächt in den Wettkampf, da Emma Jagels, eigentlich ein Aktivposten des Teams, aus Krankheitsgründen auf einen Einsatz verzichten musste. Ein Streichergebnis weniger war die Folge. Dennoch gab es auch Grund zur Freude. So bot Finja Heidmann eine starke Sprungleistung (15,0), Antonia Bin überzeugte am Barren (14,4) und am Boden (14,4). Auch Lenja Böschen bot am Boden eine gute Darbietung (14,0).
„Grasberg war einfach besser.“ Fair gratulierte Rebekka Patzke vom VSK Osterholz-Scharmbeck der TSG zum Sieg in der Weserliga I. Dennoch war die 36-Jährige mit ihrer Leistung und mit den Darbietungen ihrer Teamkolleginnen zufrieden. Der Grund dafür ist plausibel. Seit Jahren haben fünf der sieben Turnierinnen, die in Grasberg an die Geräte gingen, keinen Wettkampf mehr bestritten. „Wir waren eigentlich nur noch Freizeit-Trainierer“, so Patzke, „aber jetzt wollten wir eine neue Herausforderung.“
Die Quintessenz aus diesem Auftritt in Grasberg: Die „älteren Damen“ müssen im Training noch eine Schippe drauflegen. „Balken war doof“, gab Patzke ehrlich zu. Doch am Stufenbarren und am Boden überzeugten die VSK-Damen vor allem mit Frederike Grotheer und Nicole Armschadt. Beim Sprung haderten die Kreisstädterinnen ein wenig mit den Kampfrichtern. So habe Johanne Topp für ihre Vorstellung zu wenig Punkte bekommen, meinte Patzke. Dennoch überwog am Ende die Freude über das gute Gesamtergebnis. „Bis zum Endwettkampf werden wir noch ordentlich trainieren und dann greifen wir in Grasberg noch einmal an“, so Patzke.
Weitere Informationen
Die Aufstellungen, Weserliga I:
TSG Grasberg I: Vanessa Koszeck, Lina Boermann, Emily Böschen, Elisa Bohnacker, Louisa Brüggemann, Svea Krumbmüller, Tabea Bohnacker, Jennifer Schöttle.
TSG Grasberg II: Lenja Böschen, Finja Heidmann, Jolina Warnken, Carina Rolow, Antonia Bin.
VSK Osterholz: Rebekka Patzke, Nevenka Vrampe, Frederike Grotheer, Johanne Topp, Nicole Armschat, Sandra Stäudte, Isabel Schultze
Weserliga II:
TSG Grasberg I: Lia Wiszniewski, Celina Schmidt, Isabel Schmalz, Sascha Naam, Henrike Reich, Rabea Renner, Vijana Ehlbek, Lilly Vorrink.
TSG Grasberg II: Laura Schmidt, Marea Ernst, Amely Wellbrock, Katharina Otten, Nora Harscher, Pia wandrey, Finja Drewes.