London. Ivan Lendl zeigt als Coach des britischen Tennisstars Andy Murray in der Spielerbox mit Absicht keine Emotionen.
"Ich hatte dafür viel Training beim Golfspielen meiner Töchter, als ich ihnen als Caddie gefolgt bin. Ich habe nie Emotionen oder Nerven gezeigt, weil sich das auf die Spieler überträgt", wurde der 52-Jährige in englischen Zeitungen zitiert. Drei seiner fünf Töchter - Marika, Isabelle und Daniela - spielen ambitioniert College-Golf in den USA.
"Klar ist Murray ein Junge, sie waren damals nur Kinder und dies ist ein höheres Niveau - aber das Prinzip ist dasselbe", sagte Lendl, der schon als Spieler für sein Poker-Face berühmt war. Als Trainer verbirgt er seine Augen dieser Tage beim Wimbledon-Turnier gern hinter tiefdunklen oder verspiegelten Sonnenbrillen.
Seit dem Jahresende 2011 coacht Lendl, der insgesamt 270 Wochen die Weltrangliste anführte, nun Murray. Den Verdacht, er wolle dem 25 Jahre alten Schotten zum Wimbledon-Sieg verhelfen als Kompensation für seinen eigenen geplatzten Traum als Spieler, weist Lendl weit von sich. Wer das glaube, "beurteilt mich völlig falsch", betonte der gebürtige Tscheche mit amerikanischer Staatsbürgerschaft. (dpa)