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Sandra Freese sichert sich trotz eines Fahrfehlers im Hindernis-Parcours erneut die Bremer Landesmeisterschaft im Gespannfahren Lokalmatadorin mit Geschick und Glück

Bremen. Sandra Freese hat ihren Fehler sofort bemerkt: „Stopp“, ruft die erfahrene Reitsportlerin, als ihr Pony-Gespann im abschließenden Hindernis-Parcours bei den Bremer Landesmeisterschaften im Gespannfahren bereits durch das vierte und nicht zuerst durch das dritte Tor fahren will. „Sofort umdrehen und die Reihenfolge einhalten“, brüllt sie ihrem Beifahrer Jürgen Kaemena zu.
30.05.2017, 00:00 Uhr
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Von Christian Markwort

Bremen. Sandra Freese hat ihren Fehler sofort bemerkt: „Stopp“, ruft die erfahrene Reitsportlerin, als ihr Pony-Gespann im abschließenden Hindernis-Parcours bei den Bremer Landesmeisterschaften im Gespannfahren bereits durch das vierte und nicht zuerst durch das dritte Tor fahren will. „Sofort umdrehen und die Reihenfolge einhalten“, brüllt sie ihrem Beifahrer Jürgen Kaemena zu. Durch die schnelle Reaktion vermeidet das Gespann zwar den unmittelbaren Ausschluss vom Turnier, allerdings werden dem Team 30 Strafpunkte in eine Zeitstrafe angerechnet, wodurch es in der Endabrechnung letztlich noch auf den dritten Platz hätte zurückfallen können.

Doch Freese, Kaemena und ihre beiden Deutschen Reitponys Fleetwood Ley und Kattenest‘s Florin haben Glück im Unglück: Ihr vereinsinterner Konkurrent Jörn Rickens platziert sich und seine Ponys Bella 909 und Rosa 106 in der letzten Disziplin zwar etwas besser als die Lokalmatadorin vom Reit-und Fahrsport-Zentrum (RFS) Nord. Allerdings hatte sich Freese zuvor bei der Dressur-Prüfung einen derart komfortablen Vorsprung erkämpft, dass die 47-Jährige im Gesamtklassement letztlich knapp vor Rickens landete. „Da haben wir echt Glück gehabt“, freute sich die Bremer Landesmeisterin, „der Bock im Parcours hätte uns auch richtig nach hinten werfen können.“ Insgesamt 70 Gespanne hatten an den Bremer Landesmeisterschaften auf dem Gelände des Reit-und Fahrsport-Zentrums in Bremen-Osterholz teilgenommen. Neben den Meisterschaften für Ein-und Zweispänner mit Reitponys oder Großpferden wurden gleichzeitig auch die offiziellen Qualifikationsprüfungen zum DKB-Bundes-Championat der vier-bis siebenjährigen Deutschen Fahrpferde sowie der vier-bis siebenjährigen Fahrponys abgenommen.

Mehrere Hundert Reitsportlerinnen und -sportler tummelten sich an zwei Tagen auf dem Gelände von Bernhard Wendt und wurden von einem etwa 50-köpfigen Helferteam rund um die Uhr ebenso gründlich versorgt, wie die beinahe genauso vielen Zuschauer.Seit mittlerweile drei Generationen bilden Wendt und seine Reitlehrerinnen und -lehrer bereits Pferde und Fahrer in ihrer Fahrschule aus, alle zwei Jahre tragen die begeisterten Pferdesportler die Bremer Landesmeisterschaften im Gespannfahren aus. „Eine tolle Tradition, die sich bewährt hat“, zeigte sich Bernhard Wendt stolz auf die „große Ehre für mich unseren Verein und seine Mitglieder.“ Trotz großer Hitze am Sonnabend und drückender Schwüle am Sonntag hatten sowohl die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie die zahlreich erschienenen Zuschauer jede Menge Spaß an den gezeigten Leistungen. Und auch die unzähligen Pferde und Ponys kamen mit den anstrengenden Wetterbedingungen nach Aussage von Tierärztin Maike Rapp aus Ottersberg „sehr gut“ zurecht.

Für die 22-jährige BWL-Studentin Theresa Borowski war es die Premiere. Mit ihrem Pony Dusty und der 15-jährigen Beifahrerin Franziska Wauer trat die junge Frau erstmals in der A-Klasse an und zeigte sich vor dem Start sehr zuversichtlich. „Wir wollen unseren Heimvorteil nutzen“, erklärte sie, „die Zuschauer werden uns schon erfolgreich durch den Parcours bringen.“ Ihren eigenen Anteil an dem späteren Abschneiden bezifferte Borowski mit „etwa 80 Prozent, der Rest ist diese tolle Atmosphäre“.

Die „Zusammenarbeit von Gespann und Zuschauern zahlte sich letztlich aus: Nach Dressur und Hindernis-Parcours belegte das neu zusammengestellte Gespann in der Gesamtwertung einen beachtlichen elften Rang.

Rund um die beiden Fahrplätze, das Aufwärm-Areal und den Hindernis-Parcours herrschte große Begeisterung, frenetisch wurde jedes Gespann begeistert bejubelt. Für die größte Begeisterung am Rande sorgten neben Landesmeisterin Sandra Freese bei den Zweispännern auch Jana Ahlers vom RFS mit Nouri 2 und Peter Meyer von der Reit-Gemeinschaft Schimmelhof mit Mannulus, die sich zur großen Freude der zahlreichen Pferdefreunde ebenfalls Bremer Landesmeister nennen dürfen.

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