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Spieler beschuldigt Manipulationsverdacht bei Fünftligist TB Uphusen

Schlimmer Verdacht in der Oberliga Niedersachsen: Wie der TB Uphusen mitteilte, besteht die Annahme, dass das Fußballspiel der Uphuser gegen SSV Jeddeloh vom Sonnabend manipuliert worden sein könnte.
05.11.2014, 00:00 Uhr
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Manipulationsverdacht bei Fünftligist TB Uphusen
Von Florian Cordes

Schlimmer Verdacht in der Oberliga Niedersachsen: Wie der TB Uphusen am Dienstag mitteilte, besteht die Annahme, dass das Fußballspiel der Uphuser gegen SSV Jeddeloh vom vergangenen Sonnabend manipuliert worden sein könnte. Der Klub hat daher den Niedersächsischen Fußballverband kontaktiert und einen seiner Spieler vorerst vom Trainings- und Spielbetrieb ausgeschlossen.

Sportlich sind es für den Oberligisten TB Uphusen schwierige Zeiten. Das Team steht auf einem Abstiegsplatz. Und nun das: Laut des Vorstandes des Achimer Vereins gibt es den Verdacht, dass das jüngste Spiel des TB Uphusen gegen den SSV Jeddeloh aufgrund von Fußballwetten manipuliert worden sein könnte. Das erklärte Martin Puls, sportlicher Leiter beim TB Uphusen, im Gespräch mit unserer Zeitung. Der Verein hat mittlerweile den Niedersächsischen Fußballverband (NFV) informiert. Dazu sei der Verein verpflichtet, wenn ein Verdachtsmoment einer Spielmanipulation bestehe, sagte Martin Puls.

Der sportliche Leiter des TBU erklärte weiter, dass es sich bei dem Vorfall um ein „riesiges Gerücht halte, das aktuell völlig unbestätigt ist.“ Der Verdacht ist laut Martin Puls während besagter Begegnung am Arenkamp entstanden. Auf der Gegenseite der Trainerbänke sollen sich nach Angaben von Puls zwei ihm unbekannte Personen laut darüber unterhalten haben, dass ein TBU-Spieler Zuwendungen angenommen habe, um das Spiel in die Richtung zu lenken, damit Jeddeloh gewinnt. „Das hat im Laufe der Partie ziemlich schnell die Runde gemacht“, sagte Puls. Das Spiel gewann schließlich Jeddeloh mit 4:2.

Verein glaubt seinem Spieler

Er selbst habe von den Verdächtigungen am Montagmorgen während eines Telefonats mit TBU-Trainer André Schmitz erfahren. „Wir hatten am Montag deshalb zwei Sitzungen mit dem Vorstand und haben zudem mit dem betroffenen Spieler gesprochen“, so Puls. Der Spieler habe in dieser Unterhaltung seine Unschuld beteuert, sagte Uphusens sportlicher Leiter: „Er hat uns gesagt, dass die Behauptungen falsch sind. Wir glauben ihm das auch.“ Auch gegenüber unserer Zeitung wies der Fußballer alle Anschuldigungen vehement von sich. Horst Hoffmann, Spartenleiter des TB Uphusen, erklärte auf Nachfrage, dass der Verein keinen Rufmord gegen einen seiner Spieler betreiben wolle: „Solang nur der Verdacht besteht, ist man unschuldig. Wenn am Ende die Unschuld erwiesen wird, kann der Spieler jederzeit wieder bei uns Fußball spielen.“

Derweil hat der TBU gehandelt. „Wir haben mit dem Spieler vereinbart, dass er vorerst nicht am Training und am Spielbetrieb teilnimmt“, sagte Martin Puls. Auch der Betroffene habe dieser Entscheidung zugestimmt. „Wir haben so gehandelt, um ihn aus der Schusslinie zu nehmen. Außerdem haben wir unserem gesamten Team gesagt, dass es ihnen nicht erlaubt ist, Wetten auf Fußballspiele abzuschließen“, so Puls weiter. Die Mannschaft habe gegenüber Schmitz diese Entscheidungen positiv aufgenommen, meinte Puls.

Darüber hinaus hat sich der TB Uphusen per E-Mail an den NFV gewandt. „Wir haben einen kurzen Einzeiler geschrieben, dass es den Verdacht gibt“, berichtete Martin Puls. Nun hofft man beim Achimer Stadtteilklub, dass schnell Ermittlungen aufgenommen werden. Ob diese aber wirklich in die Wege geleitet werden, ist eine andere Frage. Denn wie Jürgen Stebani, Staffelleiter der Oberliga Niedersachsen, gegenüber unserer Zeitung erklärte, reiche die E-Mail des TBU nicht aus, damit das Sportgericht ermitteln kann. „Die Mail ist ein bisschen dünn“, sagte Stebani. „Es müssten konkretere Verdachtsmomente her.“ Erst, wenn ein begründeter Verdacht vorliege, könne vom Sportgericht ein Verfahren eingeleitet werden. „Der Verein müsste noch nachliefern und diese Möglichkeit besteht natürlich“, meinte der Staffelleiter.

Der Amateurfußball im Raum Bremen ist bereits in der jüngeren Vergangenheit mit Manipulationen aufgrund von Wettgeschäften konfrontiert worden. So wurden im vergangenen Jahr immer wieder Stimmen laut, dass zum Beispiel in der Bremen-Liga nicht immer alles mit rechten Dingen zugehe und Gelder im großen Stil auf manche Partien gesetzt worden seien.

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