Werder Bremen setzt im richtungsweisenden Auswärtsspiel bei Hertha BSC gleich auf zwei Trümpfe. Torjäger Niclas Füllkrug scheint rechtzeitig für die Partie am Samstag (15.30 Uhr/Sky) beim Tabellenletzten wieder fit zu sein. Zudem werden die Grün-Weißen im Olympiastadion fast eine Heimspiel-Atmosphäre vorfinden. Zwischen 18 000 und 25 000 Werder-Anhänger werden nach Club-Angaben die Norddeutschen in die Hauptstadt begleiten, um mit lautem Support dabei zu helfen, die Sieglos-Serie von sechs Spielen zu einem Ende zu bringen.
„Man freut sich darauf. Es ist ein geiles Auswärtsspiel“, sagte Werder-Coach Ole Werner am Donnerstag. „Wir wollen nach Möglichkeit eine gute Leistung bringen, um auch danach sagen zu können, dass es geil war“, sagte Werner. Zwar hat die Polizei den angedachten Fanmarsch der Werder-Anhänger zum Stadion nur in stark eingeschränkter Form genehmigt, dennoch werden die Bremer Fans ihre Mannschaft lautstark nach vorne peitschen. „Das Spiel ist sehr wichtig für uns. Und da geben uns die Fans nochmal einen zusätzlichen Push“, sagte der Ex-Herthaner Niklas Stark im Interview der „Deichstube“.
Mit einem Sieg in der Hauptstadt könnte Werder einen ganz großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen. Aktuell hat der Aufsteiger als Tabellenzwölfter acht Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Ein Sieg in Berlin könnte fast schon ein weiteres Erstliga-Jahr bedeuten.
Umso wichtiger, dass in Füllkrug der wichtigste Spieler rechtzeitig wieder fit ist. Der Nationalstürmer hatte zuletzt beim 1:2 gegen Freiburg wegen Wadenproblemen gefehlt, trainierte am Donnerstag aber wieder komplett mit. „Wir müssen jetzt abwarten, wie er reagiert“, sagte Werner. „Aber heute konnten alle Spieler trainieren, das ist schon einmal positiv“, sagte der Werder-Coach. Auch Milos Veljkovic und Amos Pieper absolvierten die Einheit, bei ihnen will Werner aber ebenfalls noch beobachten, wie sie nach ihren jüngsten Blessuren auf die Belastung reagieren.
Füllkrug ist mit 16 Treffern bislang bester Torschätze der Liga. „Wir haben schon viel über die Wichtigkeit von Fülle für Werder Bremen gesprochen, von daher wäre es natürlich wichtig, wenn er Samstag zur Verfügung steht“, sagte Werner. Für Füllkrug müsste sehr wahrscheinlich Maximilian Philipp trotz seiner starken Leistung und eines Treffers gegen Freiburg wieder auf die Bank.
Werner will sich aber noch nicht komplett in die Karten schauen lassen. Auch, weil es bei der Hertha nach dem Trainerwechsel von Sandro Schwarz zu Pal Dardai ebenfalls noch viele Unklarheiten gibt. „Natürlich wird sich dadurch ein bisschen was verändern“, sagte Werner. „Meistens sind dann Dinge etwas unklarer, weil man nicht genau weiß, in welcher Grundordnung und mit welchem Personal der Neue antritt.“ Umso wichtiger sei es daher, sich auf sich selbst zu konzentrieren. „So wie wir es vom ersten Tag an bislang gemacht haben“, sagte Werner.