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Drei-Millionen-Euro-Projekt Delmenhorst: St. Christophorus feiert Grundsteinlegung für Pfarrheim

Die katholische Gemeinde St. Christophorus hat am Mittwoch die Grundsteinlegung für ihr neues Pfarrheim gefeiert. Die Verantwortlichen legen besonderen Wert auf eine flexible Nutzung.
01.08.2024, 08:00 Uhr
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Von Elke Lutzebäck

Eine Abschiedsparty unter der Überschrift „Weihnachtstanz“ ist im alten Pfarrheim von St. Christophorus am Scharnhorstweg bereits Ende vergangenen Jahres zelebriert worden. Nachdem das Gebäude im Zuge des Abrisses im Frühjahr 2024 dem Erdboden gleichgemacht wurde, stand am Mittwoch die feierliche Grundsteinlegung für den geplanten Neubau auf dem Programm. Pfarrer Guido Wachtel begrüßte nach einem Gottesdienst vor Ort auf der Baustelle Vertreter vom Gemeinde- und Kirchenausschuss, des Pfarreirats, der Gemeindegruppen aus St. Christophorus, der Planungsgruppe sowie Nachbarn.

„Man sieht schon etwas“, freute sich Wachtel und ergänzte: „Es läuft.“ Er habe nicht erst bis zur großen Eröffnungsfeier im kommenden Jahr warten wollen und die Gunst der Stunde genutzt, um jetzt die Grundsteinlegung bei Sekt und Selters zu feiern. „Sie stehen schon mitten in der Küche beziehungsweise im Foyer“, richtete sich Architekt Arne Schlichtmann von der Bremer Planungsgesellschaft Kaars-Schlichtmann an die Anwesenden. Ursprünglich sei ein zweigeschossiges Gebäude ins Auge gefasst, aber dann wieder verworfen worden. Hubertus Rolfes vom Kirchenausschuss St. Marien wies in seiner Ansprache auf die Notwendigkeit eines Neubaus hin: „Der Bau war nicht mehr zeitgemäß.“ Pfarrer Wachtel segnete schließlich die Zeitkapsel, bevor sie im Mauerwerk verschwand.

Lange Vorgeschichte

Von 2017 bis 2020 ist nach Angaben von Pfarrer Guido Wachtel ein Immobilienkonzept für die komplette Pfarrei der katholischen St. Marien erstellt worden. Alle kirchlichen Gebäude in allen sechs Gemeindegebieten in Delmenhorst und Ganderkesee sind von den Leitungsgremien Kirchenausschuss und Pfarreirat genauestens unter die Lupe genommen und schließlich bewertet worden. Die Situation im Gemeindeteil St. Christophorus stellte sich wie folgt dar: Das Pfarrheim wurde von Gemeindegruppen sowie von Kooperationspartnern wie Kita, Familienzentrum, Stiftung Altenwohnungen sowie Overbergschule genutzt. Es stellte sich heraus, dass Räume unter anderem wegen fehlender Barrierefreiheit nur eingeschränkt nutzbar waren. Ein marodes Dach sowie die notwendige Erneuerung der Heizungsanlage hätte nach Angaben von Wachtel hohe Sanierungskosten verursacht. Im Rahmen des Immobilienkonzepts erfolgte 2020 der einstimmige Beschluss von Kirchenausschuss und Pfarreirat, den Gemeindeteil St. Christophorus langfristig erhalten und deshalb in ihn investieren zu wollen.

Im September 2020 fand für Vertreter aller Gruppen und Kreise der Pfarrei ein „Pfarrkonvent“ statt. Bei ersten unverbindlichen Planungstreffen von Gruppen- und Gremienvertretern des Gemeindeteils St. Christophorus galt es, Anforderungen sowie Möglichkeiten für ein neues Pfarrheim zu eruieren. Ende 2021 erfolgte die Beauftragung der Kaars-Schlichtmann Planungsgesellschaft. Ein erster Vorentwurf wurde im Juli 2022 vorgelegt. Anschließend traf sich die Planungsgruppe regelmäßig. Die setzte sich aus Architekten, Vertretern von Kirchenausschuss und Pfarreirat, des Gemeindeausschusses St. Christophorus, der Gruppen sowie der Kita zusammen.

„Im Januar 2023 schlossen sich die Beauftragung der Fachplaner, die Erstellung und Freigabe der Ausführungsplanung sowie Voruntersuchungen des Bauplatzes an“, schilderte Guido Wachtel das Prozedere. Der Bauantrag konnte schließlich im August 2023 gestellt und das Fundament im Frühjahr 2024 gegossen werden.

Offener Grundriss

Die Grundidee für das neue Pfarrheim ist ein offener Grundriss für eine flexiblere Raumnutzung. Küche und Bücherei sollen ins Foyer integriert werden, damit alles zu einem großen Saal erweitert werden kann. Der ebenerdige, rund 500 Quadratmeter große Neubau wird barrierefrei gestaltet. Wachtel teilte mit: „Damit ist der Neubau knapp halb so groß wie das alte Pfarrheim.“ Die Räume können von verschiedenen „Akteuren“ wie beispielsweise Kita, Gemeindegruppen sowie Stiftung Altenwohnungen genutzt werden.

Darüber hinaus liege den Leitungsgremien Kirchenausschuss und Pfarreirat der Klimaschutz besonders am Herzen: Eine künftige Versorgung soll durch Photovoltaik und eine Wärmepumpe gewährleistet werden. Laut Wachtel beträgt das gesamte Investitionsvolumen von Planung über Abriss bis hin zum Neubau über 3 Millionen Euro. Finanziert wurde das ganze aus Rücklagen der Pfarrei St. Marien, Zuweisungen aus Kirchensteuermitteln sowie einem Zuschuss in Höhe von 150.000 Euro vom Bonifatiuswerk (katholisches Diasporahilfswerk). Die Fertigstellung des Gebäudes ist nach Angaben des Architekten voraussichtlich im Dezember 2025.

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