Zwischen 3500 und 4000 Euro: So viel kostet der Führerschein der Klasse B in Delmenhorst. Das berichtet Erik Hübner, Inhaber der Fahrschule Musterschule an der Oldenburger Straße 11. 2020 waren es nach Angaben der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände deutschlandweit im Schnitt 2.182 Euro und 2017 sogar nur 1.929 Euro. "Wir dürfen nicht vergessen, dass auch Fahrschulen von Preissteigerungen betroffen sind", sagt Hübner. Er zählt unter anderem steigende Gehälter, erhöhte Nebenkosten, höhere Benzinkosten sowie steigende TÜV-Prüfungsgebühren als Faktoren auf.
Fahrschulen legen Preise selbst fest
Grundsätzlich ist es so, dass Fahrschulen die Freiheit haben, die Preise für ihre Dienstleistungen wie Theorie- und Praxisstunden, Grundgebühren sowie theoretische und praktische Prüfungen selbst festzulegen. Dies liegt daran, dass sie nicht an eine Gebührenordnung gebunden sind.
Ein bestimmter Teil der Vorbereitung ist gesetzlich festgelegt: Um zur Prüfung zugelassen zu werden, müssen Fahrschüler 14 Stunden Theorieunterricht bei ihrem Fahrlehrer nehmen. Diese Unterrichtseinheiten dauern jeweils 90 Minuten und umfassen zwölf Sitzungen für den Grundstoff sowie zwei für zusätzliche Themen wie Fahrzeugtechnik und umweltschonendes Fahren. Darüber hinaus sind zwölf praktische Fahrstunden vorgeschrieben, bekannt als Sonderfahrten, die drei Nachtfahrten, vier Autobahnfahrten und fünf Überlandfahrten beinhalten.
Laut Hübner werden Fahrschulen nicht reich
Derweil glaubt Hübner nicht, dass es realistisch ist, die Führerscheinkosten wieder zu senken. Er sagt: "Das ist fast ausgeschlossen. Wenn wir die Durchfallquote der Fahrschüler verringern wollen, können wir nicht die Qualität des Unterrichts reduzieren." Denn nur so sei eine Kostenersparnis möglich." Gleichzeitig ist es ihm wichtig, zu betonen, dass Fahrschulen nicht reich werden und ihre Kunden abzocken: "Einen Bentley haben wir nicht vor der Haustür."