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Ausbildungsstart in Delmenhorst und umzu Erste Schritte ins Berufsleben

Der 1. August ist traditionell Stichtag für die neuen Auszubildenden. In Delmenhorst und dem Landkreis Oldenburg gibt es aber immer noch einige offene Stellen.
01.08.2017, 17:09 Uhr
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Erste Schritte ins Berufsleben
Von Esther Nöggerath

Delmenhorst/Landkreis Oldenburg. Die großen Ferien sind vorbei, jetzt beginnt für viele junge Menschen ein neuer Lebensabschnitt und damit zeitgleich auch die ersten Schritte im Berufsleben: Am 1. August war offizieller Ausbildungsstart für zahlreiche Betriebe in der Region. Und weil es der Wirtschaft derzeit recht gut geht, sind auch die Unternehmen vermehrt auf der Suche nach Nachwuchs. „Das Problem ist eher, dass die Anzahl der aus den allgemeinbildenden Schulen entlassenen Schüler gesunken ist“, sagt Hartmut Günnemann, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft. Sprich: Es gibt weniger potenzielle Auszubildende, die aber auf mehr ausgeschriebene Stellen kommen. „Der Verteilungswettkampf macht sich verstärkt bemerkbar“, sagt Günnemann, der sich aber insgesamt zufrieden mit dem Ausbildungsstart zeigte. „Wir haben eine ganze Reihe an Ausbildungsverträgen abgeschlossen wie in den Vorjahren.“

Insgesamt 140 neue Auszubildende in Handwerksbetrieben verzeichnete die Handwerkskammer (HWK) Oldenburg für die Stadt Delmenhorst, das sind 19,7 Prozent mehr als noch im Vorjahr (117). Aus dem Landkreis sind bislang 238 neue Lehrverträge bei der HWK eingegangen, etwas weniger als noch 2016 (254). Runter gegangen sind auch die abgeschlossenen Ausbildungsverhältnisse, die die Industrie- und Handelskammer (IHK) Oldenburg für die Region registriert hat: Bis zum 31. Juli wurden in der Stadt Delmenhorst 149 (2016 waren es in dem selben Zeitraum 153) Ausbildungsplätze vergeben, im Landkreis Oldenburg waren es 238 (vorher 280). „Der Markt ist aber noch in Bewegung, da wird sich bis Ende September vermutlich noch einiges tun“, sagt Michael Bruns von der IHK.

Das sieht auch Karin Kayser, Geschäftsstellenleiterin der Agentur für Arbeit, Delmenhorst so. „Wer jetzt noch keinen Platz oder Azubi hat, soll nicht aufgeben“, sagt sie. Allein in der Stadt Delmenhorst sind derzeit noch 72 offene Ausbildungsstellen bei der Agentur für Arbeit gemeldet und im Umkreis sehe das ähnlich aus. „In den kommenden Wochen werden noch viele Verträge abgeschlossen“, vermutet Kayser. Das Problem mit der Besetzung von Lehrstellen ist dabei, dass nicht jeder Suchende auch auf jede Stelle passt. „Es geht dabei schließlich um Menschen, die zueinanderfinden müssen“, sagt Regina Krumpe, Teamleiterin Arbeitgeberservice.

„Das Problem dabei ist auch, dass diejenigen, die sich bewerben, nicht unbedingt auch die nötige Qualifizierung mitbringen“, sagt Hartmut Günnemann. Viele der Handwerksbetriebe würden schon anhand von Schulnoten oder vorherigen Praktika im Betrieb erkennen, ob ein Auszubildender zu ihnen passe oder nicht. „Inzwischen wird schon vielen eine Chance gegeben, die früher durch das Raster gefallen sind“, sagt Günnemann. Eben, weil die Betriebe Probleme damit haben, die Lehrstellen überhaupt zu besetzen. „Aber gewisse Grundlagen müssen einfach da sein“, sagt Günnemann. Das bestätigt auch Regina Krumpe, die sich darum bemüht, auch vermehrt Flüchtlinge für das Handwerk zu begeistern und unter anderem auch durch Sprachkurse zu qualifizieren: „Wichtig sind Grundkenntnisse der deutschen Sprache. Handwerkliches Geschick allein reicht nicht, man muss auch in der Schule mitkommen.“

„Der Verteilungswettkampf macht sich verstärkt bemerkbar.“ Hartmut Günnemann
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