Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Restaurant Ali Baba Dem Delmenhorster Edip Erki steckt das Kochen im Blut

Edip Erki ist eine Institution in der Delmenhorster Gastroszene. Wieso er nicht ans Aufhören denkt, erzählt er in der nächsten Folge von "DELiziös".
18.08.2024, 12:35 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Dem Delmenhorster Edip Erki steckt das Kochen im Blut
Von Sebastian Hanke

Edip Erki ist zweifelsohne einer der bekanntesten Männer der Stadt. Seit 1982 gehört ihm das türkische Restaurant Ali Baba am östlichen Ende der Fußgängerzone. Sein Lokal gehört zu den Adressen, die vor Ort bisher am längsten durchgehalten haben. Viele Gastronomien in Delmenhorst und in der Innenstadt sind gekommen und gegangen, doch ans Gehen denkt Erki selbst im Alter von 67 Jahren noch nicht.

Erki braucht sein Restaurant

"Kochen steckt bei mir im Blut", sagt der Gastronom. Er bekomme zwar von vielen Seiten geraten, einen Gang herunterzufahren, doch das könne er gar nicht. Erki erklärt, dass er arbeiten müsse, um fit zu bleiben. Er braucht diese 12-Stunden-Tage im Betrieb, er braucht den Stress und er braucht seine Gäste, den er alles verdanke. "Ich bin mit meinem Restaurant verheiratet. Ich fühle mich ohl und habe keine Zeit dafür, alt zu werden", so Erki.

Seine Zeit an der Delme hat bereits 1979 angefangen. An der Düsternortstraße machte sich Erki mit einer Gaststätte selbstständig, in der er Adana-Kebab angeboten hatte. Nach kurzer Zeit wollte sich der gebürtige Türke vergrößern und landete über Umwege in der Immobilie an der Langen Straße. In dem Imbiss verkaufte er 1982 den ersten Döner, den es in Delmenhorst überhaupt gab. Im Laufe der Jahrzehnte wuchs sein Imbiss immer weiter an, ehe er sich 2004 nach einem Umbau zu einem Restaurant entwickelte.

Noch heute steht er regelmäßig in der Küche

Döner sind auch heute noch seine Passion. Deswegen legt Erki eigenen Angaben zufolge regelmäßig selbst Hand an, um die Dönerspieße, er verkauft einen mit Rind- und einen mit Hähnchenfleisch, zu stecken. Das Fleisch kommt vom Schlachter und wird vor Ort selbst gewürzt und auf den Spieß gebracht. Jeder wiegt etwa 30 Kilogramm. "Kochen und das ganze Drumherum hat mir schon immer Spaß bereitet", sagt der Delmenhorster. Auch wenn das Stecken von zehn Spießen gut und gerne mal sechs Stunden Zeit in Anspruch nehme.

Die Bestseller auf der Speisekarte sind Adana Kebab, Köftespieße und Lammgerichte. Doch allen voran steht der Döner, der trotz der Preissteigerungen in den vergangenen Jahren immer noch sehr beliebt sei. Erki gibt aber zu, dass er am liebsten Grillplatten mit verschiedenen Speisen zubereite, weil das "richtig Spaß" macht.

Sieben Tage die Woche Betrieb im Ali Baba

Der Arbeitstag des Ali-Baba-Inhabers beginnt am Morgen. Gemeinsam mit seinen Mitarbeitern wird das Mittagsbüfett vorbereitet: also Salate und Saucen zubereitet, Döner-Spieße angestellt und angefangen zu kochen. Nachmittags beginnt der à la carte-Betrieb Schluss ist um 0 Uhr. Im Gegensatz zu anderen Restaurants in der Region hat das Ali Baba sieben Tage die Woche geöffnet, einen Ruhetag gibt es damit nicht. "Natürlich mache ich auch mal einen Tag frei. Aber ich bin öfter im Restaurant als zu Hause", so Erki.

Derweil attestiert Erki der Fußgängerzone einen Aufschwung. In den vergangenen Jahren sei es nicht leicht gewesen, die Umsätze hätten abgenommen. In der jüngsten Vergangenheit habe es aber positive Entwicklungen gegeben, er meint unter anderem den Abriss des ehemaligen Hertie-Gebäudes, der aktuell vollzogen wird. Zuletzt hatte die Stadtverwaltung der Politik im Stadtrat den Vorschlag unterbreitet, auf 40 Prozent der frei werdenden Fläche eine Dependance der Berufsbildenen Schulen II anzusiedeln. Dieser wurde von der Politik abgesegnet, die Verwaltung wurde beauftragt, die erforderlichen Vorbereitungen zu treffen. "Das wäre wirklich top für alle Geschäftsleute in der Innenstadt. Das würde viel Laufkundschaft bedeuten", glaubt Erki. Und es ist nicht ausgeschlossen, dass der Gastronom noch in seinem Laden stehen wird, wenn die ersten Schüler dort unterrichtet werden.

Zur Sache

Serie "DELiziös"
Dass sich die Restaurants in Delmenhorst nicht vor den Mitbewerbern in Oldenburg oder Bremen verstecken müssen, ist dem Kenner bekannt. Ein paar Dutzend Lokalitäten spiegeln an der Delme die Vielfalt und Offenheit der Stadt, sowohl für Einheimische als auch für Besucher, die auf der Suche nach gastronomischen Erlebnissen sind.

Für die Serie "DELiziös" wirft der DELMENHORSTER KURIER einen Blick hinter die Kulissen der Gastronomie in Delmenhorst. Was unterscheidet eine Imbiss-Kochstube von der Küche eines Steakhauses? Und wie ticken die Menschen, die das Essen kreieren, zubereiten, servieren? Alle Folgen der Serie und damit alle Antworten auf diese Fragen finden Sie hier auf dieser Seite.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)