Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Ermittlungen zur Brandursache dauern an Großbrand bei Wildeshausen: Hotelkomplex brennt komplett nieder

In der Nacht zu Freitag brannte das Hotel „Gut Altona“ in Dötlingen bei Wildeshausen bis auf die Grundmauern nieder. 80 Gäste, die in dem Gebäudekomplex untergebracht waren, wurden evakuiert.
16.09.2016, 06:23 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Großbrand bei Wildeshausen: Hotelkomplex brennt komplett nieder
Von Esther Nöggerath

In der Nacht zu Freitag brannte das Hotel „Gut Altona“ in Dötlingen bei Wildeshausen bis auf die Grundmauern nieder. 80 Gäste, die in dem Gebäudekomplex untergebracht waren, wurden evakuiert.

Schwarz verrußte Balken ragen aus dem Obergeschoss, Qualm dringt zwischen den wenigen Pfannen, die noch auf dem Dach liegen, hervor. Zersplitterte Fensterscheiben, dahinter ein Chaos aus Schutt und Asche: Eingestürzte Balken und Teile des Daches bedecken die wenigen Möbel, die nicht völlig verbrannt sind, darüber liegt eine Schicht aus Ruß und Asche. Allzu viel ist von dem Haupthaus des Hotels "Gut Altona" in der Gemeinde Dötlingen am Stadtrand von Wildeshausen nicht mehr übrig geblieben. Ein Feuer, das in der Nacht zu Freitag in dem Gebäude ausgebrochen war, hat Großteile des Hotels und Restaurants zerstört. Die rund 80 Gäste, die sich zu dem Zeitpunkt des Brands in dem Gebäudekomplex aufhielten, konnten rechtzeitig evakuiert werden, alle blieben unverletzt.

Lesen Sie auch

Auch am Morgen danach ist die Feuerwehr noch mit mehreren Fahrzeugen im Einsatz und kümmert sich um die Nachlöscharbeiten. Vor dem Gebäude stehen Anwohner und Familienangehörige der Eigentümer und blicken fassungslos auf die Überreste des Haupthauses. "Wie kann denn das möglich sein?!", ruft eine Frau, die den Tränen nahe ist. Sprechen möchte von der Familie keiner über den Vorfall. Zu tief sitzen noch der Schock und das Entsetzen über das Geschehene.

Wie genau es zu dem Feuer kam, ist derzeit noch unklar. Irgendwann in der Nacht muss das Feuer ausgebrochen sein, der Alarm ging um 0.51 Uhr bei den Feuerwehren in Dötlingen und Wildeshausen ein. Schon bei der Anfahrt seien die Flammen deutlich sichtbar gewesen, berichtet Jannis Wilgen, der Pressewart der Freiwilligen Feuerwehr Dötlingen. Daraufhin habe man Verstärkung gerufen. Insgesamt elf Feuerwehren aus dem Landkreis Oldenburg waren in der Nacht im Einsatz, um die Flammen in den Griff zu kriegen. Neben ihnen waren auch die Schnelleinsatzgruppe der Malteser aus Wildeshausen sowie Helfer der Johanniter aus Ahlhorn beteiligt. Insgesamt 260 Einsatzkräfte waren in der Nacht am Brandort.

Lesen Sie auch

Als die Feuerwehr bei dem Hotel ankam, habe das Haupthaus schon zu großen Teilen in Vollbrand gestanden, erzählt Wilgen weiter. Die rund 80 Gäste des Hotels befanden sich zu dem Zeitpunkt nicht im Haupthaus, sondern in den Nebengebäuden des Guts. "Die Gäste wurden evakuiert und im gegenüberliegenden Schützenhaus untergebracht, wo sie vom Rettungsdienst betreut wurden", sagt Wilgen. Gleichzeitig versuchten die Einsatzkräfte von der Feuerwehr einen Inneneinsatz zu starten. "Den mussten wir aber aufgrund von enormer Hitzeentwicklung und einstürzenden Deckenteilen abbrechen", berichtet Wilgen.

Stattdessen bekämpften die Kameraden die Flammen über zwei Drehleitern von außen. Als das Feuer schließlich einigermaßen eingedämmt war, konnten parallel dazu auch von innen wieder Kameraden unter Atemschutz die Löscharbeiten fortsetzen. Die Wasserversorgung während des Einsatzes wurde über nahe gelegene Teiche gesichert. Auch Verpflegung für die Helfer wurde organisiert. Seelsorger und Kriseninterventionsteams waren ebenfalls zugegen, um die Eigentümer und Mitarbeiter, die sich eingefunden haben, zu betreuen.

Lesen Sie auch

Noch bis in den Nachmittag hinein dauerten die Nachlöscharbeiten an. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Der Brandort könne jedoch erst betreten werden, wenn die Nachlöscharbeiten abgeschlossen seien, sagte Henrik Hackmann, Sprecher der Polizeiinspektion Delmenhorst/Oldenburg-Land/Wesermarsch. Das mehr als 100 Jahre alte Hauptgebäude des Guts Altona und ein neuerer Anbau wurden durch das Feuer und das Löschwasser komplett zerstört. In dem Gebäude waren ein Restaurant sowie Tagungs- und Verwaltungsräume untergebracht. Zur Höhe des Schadens konnte die Polizei gestern noch keine Angaben machen. Es sei aber davon auszugehen, dass es sich um einen Schaden in Millionenhöhe handele, sagte der Polizei-Sprecher.

Am Einsatz waren unter anderem die Feuerwehren aus Dötlingen, Brettorf, Neerstedt, Wildeshausen, Düngstrup, Klein Henstedt, Prinzhöfte, Horstedt und Colnrade beteiligt. Außerdem kamen zwei Drehleitern und ein Gerätewagen Atemschutz zum Einsatz.

Die Hotelgäste, die vorübergehend in die Räume des Schützenvereins umquartiert worden waren, reisten zum Teil am frühen Freitagmorgen ab. Einige konnten nach Angaben der Feuerwehr gegen 3 Uhr auch zurück in die Gästehäuser. Sie waren nicht vom Feuer betroffen.

Die Wildeshauser Straße zwischen Heidestraße und der Kreuzung Delmenhorster Straße / Nordring musste während der Löscharbeiten voll gesperrt werden. Gegen 11 Uhr wurde sie am Freitagmorgen wieder für den Verkehr freigegeben.

Lesen Sie auch

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)