Gemeinsam Kameradschaft leben und aufrechterhalten – beim Reservistenverband kommen ehemalige Soldaten der Bundeswehr, aktive Soldaten und Interessierte, sogenannte Ungediente, zusammen. Gegründet wurde der bundesweit tätige Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr im Jahr 1960. Inzwischen kommt er auf eine Mitgliederzahl von insgesamt rund 115.000 Mitgliedern, aufgeteilt auf mehr als 2500 Ortsgruppen.
"Nach dem Ausscheiden kam bei vielen der Wunsch auf, die erlebte Kameradschaft innerhalb der Vereinsfamilie wieder aufleben zu lassen", erinnert sich Wolfgang Jondral von der Reservistenkameradschaft Delmenhorst. Die Delmenhorster Ortsgruppe wurde 1962 gegründet. Seitdem gibt es einmal wöchentlich einen Klönschnack-Treff. "Dort sprechen wir dann über geplante Veranstaltungen oder Ideen für weitere Veranstaltungen und legen gemeinsam Aufgabenbereiche fest", sagt Jondral. Aber auch der allgemeine Austausch stehe bei diesen Treffen im Vordergrund. "Dabei ist es völlig unwichtig, welchen Dienstgrad man hat", ergänzt Klaus Tiedemann, der ebenfalls bei Reservistenkameradschaft Delmenhorst ist.
"Obwohl es für Vereine immer schwieriger wird, neue Mitglieder zu bekommen, haben wir in den vergangene zweieinhalb Jahren in Delmenhorst 26 neue Mitglieder begrüßen dürfen", sagt Jondral. Das sei eine beachtliche Zahl.
Gemeinsame Aktivitäten
Neben den regelmäßigen Treffen organisiert die Delmenhorster Ortsgruppe auch Veranstaltungen. "Es gab erst kürzlich einen Schlauchbootwettkampf", sagt Klaus Tiedemann. Und weiter: "Das war ein sehr schönes Erlebnis, aber auch sehr anstrengend." Unter dem Motto "Heimat – Sicherheit – Zusammenhalt" gab es für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unterschiedliche Wettkampfdisziplinen. Zu den Disziplinen gehörten unter anderem das Schlauchbootfahren auf Zeit, der Eilmarsch zu Fuß und das Bogenschießen.
Neben den sportlichen Aktivitäten stehen jedoch auch gemeinnützige Tätigkeiten auf dem Programm. Unter dem Motto "Versöhnung über den Gräbern" führt die Reservistenkameradschaft Delmenhorst regelmäßig die Grabpflege für die Gräber der Kriegsopfer auf dem Friedhof an der Wildeshauser Straße durch. "Wir möchten damit ein Zeichen des Erinnerns setzen", sagt Jondral und ergänzt: "Das Schicksal dieser Menschen soll in der Erinnerung und somit auch an diesen Erinnerungsstätten erhalten bleiben."
Ehrungen beim Sommerfest
Jedes Jahr veranstaltet die Reservistenkameradschaft Delmenhorst außerdem ein Sommerfest. Zum diesjährigen Fest versammelten sich über 100 Gäste aus den teilnehmenden Kameradschaften sowie Mitglieder befreundeter Vereine. Insgesamt sieben Kameraden wurden für ihre langjährigen Mitgliedschaften im Reservistenverband geehrt und erhielten eine Urkunde sowie ein dazugehöriges Abzeichen.
"Bei den Feiern geht es aber nicht darum, nur uns selbst zu feiern, sondern auch einmal im Jahr die älteren Mitglieder zu versammeln", sagt Tiedemann. Viele seien nicht mehr in der Lage, an den wöchentlichen Treffen teilzunehmen. "Deshalb sind die jährlichen Sommerfeste wie ein Familientreffen", fügt er hinzu.