Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Soziales in Delmenhorst Windeln spenden und verteilen

Die Delmenhorster Liste stellt eine Stadtratsfraktion, tritt aber auch als Wohltätigkeitsorganisation auf. Neu soll das Projekt "Lüttje Sööts" jungen Familien aus der Patsche helfen. Was geplant ist.
19.01.2024, 16:58 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Windeln spenden und verteilen
Von Tobias Hensel

Das soziale Klima in Delmenhorst kühle sich ab, sagen die Mitglieder der Delmenhorster Liste. Deshalb müsse etwas unternommen werden, meinen sie und haben kurzerhand ein Spendenprojekt ins Leben gerufen: "Lüttje Sööts". Plattdeutsch sollte der Name sein, darauf hatten sich die Aktiven der Gruppe, die nicht bloß Stadtratsfraktion, sondern auch Wohltätigkeitsorganisation sein möchte, schnell verständigt. Und um auf Nummer Sicher zu gehen, hatten sie sich den Rat von Barbara Stolberg geholt. Die vielfach engagierte Delmenhorsterin macht sich nicht bloß um die Stadtgeschichte, sondern auch um den Erhalt der Niederdeutschen Sprache verdient und empfahl den Begriff der "Sippschaftssööts", jene Verwandten und Bekannten, mit denen man nicht unbedingt den Alltag teile, die aber in der Not zur Stelle wären. "Das ist ein Begriff aus der niederdeutschen Bauernsprache des 15. Jahrhunderts", sagte Stolberg an diesem Freitag im Rahmen der Vorstellung des Projekts.

Die Delmenhorster Liste wolle mit den "Lütje Sööts", den kleinen Süßigkeiten, jungen Familien unter die Arme greifen, so Andreas Neugebauer. Denn gerade jenen, die zwar ihren eigenen Lebensunterhalt bestreiten, denen aber mitunter zum Monatsende das Geld knapp wird, kämen derzeit unter die Räder: "Für die Tafel sind sie nicht berechtigt", stellte Joschka Kuty fest. Deshalb nun das privat organisierte Projekt, das aber auf Spenden aus der Bevölkerung angewiesen ist. "Wir denken dabei besonders an die Eltern, die noch Windelvorräte zu Hause haben, aus denen die Kinder aber unterdessen hinausgewachsen sind", sagte Isabel D'Ambrosio. Immer montags zwischen 17.30 und 19 Uhr könne im Büro der Delmenhorster Liste, Lahusenstraße 2, Spendenmaterial abgegeben oder abgeholt werden. Der Schwerpunkt liege klar auf Windeln, Wickeldecken und anderen Hygieneprodukten. Kleider und Spielzeug werden explizit nicht angenommen, sagen die Verantwortlichen, denn anderen Wohltätigkeitsorganisationen wolle man keine Konkurrenz machen.

Sponsoren für Grafttoilette gesucht

Ein ähnliches Thema fand am Freitag ebenfalls eine Neuauflage: die Diskussion um eine Toilette in den Graftanlagen. Nachdem die Idee eines massiv gebauten Toilettengebäudes verworfen worden war, hatte die Delmenhorster Liste um Bettina Oestermann eine mobile Toilettenkabine organisiert und diese am Minigolfplatz positioniert. Im ersten Jahr, nämlich 2021, hatte Oestermann noch Sponsoren organisiert. In den beiden Folgejahren 2022 und 2023 hatte der Stadtrat einen finanziellen Zuschuss bewilligt, der für das Jahr 2024 in den Haushaltsberatungen vergangenen November jedoch wieder kassiert wurde. Deshalb werde nun nach Sponsoren gesucht. "Unser Plan ist, dass die Toilette von März bis in den Oktober hinein in Betrieb sein wird", sagte Oestermann. Für die Hälfte des Zeitraums habe man bereits einen Sponsor gewinnen können. Jedoch fehle es für die weiteren Monate bislang noch am Geld. Doch Oestermann und ihre Mitstreiter sind zuversichtlich, dass die Möglichkeit zur Erledigung gewisser Bedürftigkeiten – insbesondere von Kindern – wie auch in den vergangenen Jahren unweit des Spielplatzes wieder möglich wird.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)