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DFB-Pokal Auf wen Atlas treffen kann und wo die Auslosung in Delmenhorst läuft

Am Sonntag erfahren Verein und Anhänger, wer der Gegner in der ersten Runde sein wird. Das ZDF überträgt die Ziehung der Lose live. In Delmenhorst gibt es ein Public Viewing. So läuft der Tag ab.
13.06.2025, 12:40 Uhr
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Auf wen Atlas treffen kann und wo die Auslosung in Delmenhorst läuft
Von Michael Kerzel

Wird es Bayern München? Gibt es eine Revanche gegen Werder Bremen? Reist Darmstadt 98 mit Coach Florian Kohfeldt an die Delme? Oder kommt es nur zum Duell mit Elversberg? Rund zwei Monate sind es noch, bis der Ball in der ersten Runde des DFB-Pokals rollt. Der SV Atlas Delmenhorst ist als Sieger des Niedersachsenpokal dabei. So läuft die Auslosung.

Wann und wo ist die Auslosung? An diesem Sonntag, 15. Juni, werden die Partien ausgelost. Los geht es im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund um 17.15 Uhr. Owen Ansah, der über 100 Meter als erster Deutscher die Schallmauer von zehn Sekunden geknackt hat (9,99), wird die Lose ziehen. Als Ziehungsleiter ist DFB-Vizepräsident Peter Frymuth dabei.

Wird die Auslosung übertragen? Das ZDF zeigt die Auslosung live im Fernsehen sowie online in der Mediathek. In Delmenhorst wird die Ziehung auf einer Leinwand auf der Sommerwiese übertragen – sofern das Wetter mitspielt. Die Mannschaft des SV Atlas Delmenhorst trifft sich hier um 16 Uhr.

Wann wird die erste Runde ausgetragen? Die erste DFB-Pokal-Runde steht von Freitag, 15. August, bis Montag, 18. August, auf dem Programm. Einen Sonderfall bilden die Spiele von Meister Bayern München und Pokalsieger VfB Stuttgart. Diese sind für den 26. oder 27. August terminiert. Beide Teams spielen am 16. August in Stuttgart um den Franz-Beckenbauer-Cup (ehemals Supercup). Die zweite Hauptrunde ist für den 28./29. Oktober angesetzt.

Wer ist im DFB-Pokal dabei? Es gibt zwei Lostöpfe mit je 32 Teams. Im "Profitopf" sind alle 18 Erstligisten sowie 14 Zweitligisten. Im "Amateurtopf" sind der 15. der vergangenen Zweitligasaison (Preußen Münster) sowie die Absteiger aus der 2. Liga und die Aufsteiger in die 2. Liga. Hinzu kommen die Landespokalsieger, darunter der SV Atlas Delmenhorst. Die Delmestädter sind einer von fünf Fünftligisten, tiefer ist keine Mannschaft angesiedelt.

Auf wen kann Atlas treffen? Atlas hat auf jeden Fall Heimrecht und erwartet einen Erst- oder Zweitligisten aus dem "Profitopf". Rekordmeister Bayern München, Pokaltitelverteidiger VfB Stuttgart oder auch Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt sind die wohl attraktivsten Lose, weil sie sportliche Klasse mit großen Fanlagern verbinden. Hinzu kommen Topklubs wie Bayer Leverkusen oder RB Leipzig. Traditionsvereine mit vielen Fans wie der Hamburger SV, Schalke 04, der 1. FC Köln oder der 1. FC Kaiserslautern wären sicherlich ebenso Traumlose. Mittelschöne Lose wären wohl Bundesligisten mit verhältnismäßig kleinem Namen wie der SC Freiburg, Mainz 05 oder der FC Augsburg sowie etablierte Mannschaften aus Liga zwei wie der VfL Bochum, Fortuna Düsseldorf, Hannover 96 oder der 1. FC Nürnberg. Möglich sind auch erneute Duelle mit Werder Bremen und dem FC St. Pauli. Wo es Hauptgewinne gibt, gibt es auch Trostpreise: Bei allem Respekt vor den Leistungen der SV Elversberg, des SC Paderborn oder von Greuther Fürth wäre die Enttäuschung beim SV Atlas und dessen Fans sicherlich nicht von der Hand zu weisen, sollte es gegen einen dieser Gegner gehen.

Welche finanziellen Auswirkungen gibt es für Atlas? Die genauen Prämien stehen noch nicht fest. Im vergangenen Jahr bekamen alle Teilnehmer der ersten Runde knapp 210.000 Euro und dürften diese auch erneut erhalten. In Niedersachsen fließen davon jedoch 25 Prozent in einen Solidaritätsfonds. Das Geld geht an alle Teams, die im Niedersachsenpokal ausgeschieden sind. Was die direkten Einnahmen aus dem Erstrundenspiel betrifft, hängt vieles von Gegner und Spielort ab. Klar ist, dass Atlas etwa 45 Prozent der Eintrittsgelder bekommt, ebenso wie das Gastteam. Rund 10 Prozent gehen an den DFB. Aufgrund von diversen Ausrichtungskosten für Personal, Schiedsrichter und Infrastruktur blieb für Atlas aus dem Match im Stadion an der Düsternortstraße gegen St. Pauli vor knapp zwei Jahren ein niedriger fünfstelliger Betrag übrig, die Pokalprämie nicht einberechnet.

Wie geht es nach der Auslosung weiter? Für die Verantwortlichen des SV Atlas beginnt quasi direkt die genauere Planung: Je nach Gegner wird in Delmenhorst, im Oldenburger Marschweg-Stadion oder in Bremen gespielt. In der jüngeren Vergangenheit trafen die Blau-Gelben im Weserstadion auf Werder Bremen (2019) und in Delmenhorst auf den FC St. Pauli (2023).

Wie bereiteten sich die Atlas-Verantwortlichen bisher vor? Die Kaderplanungen sind in vollem Gange, am Pokaltag wird es daher sicherlich einige Enttäuschungen geben, weil bekanntermaßen nur elf Mann starten und maximal fünf weitere eingewechselt werden können. Voraussichtlich muss der eine oder andere sogar aus dem Spieltagskader gestrichen werden, weil dieser begrenzt ist. Coach Key Riebau ist hier gefragt, der die Situation jedoch aus bereits zwei DFB-Pokalspielen als Trainer kennt. So stand er im Jahrhundertspiel gegen Werder Bremen an der Seitenlinie und war zudem für den SSV Jeddeloh gegen Heidenheim (2018) verantwortlich. Eine Atlas-Delegation um den Vorsitzenden Jörg Neunaber und den Sportlichen Leiter Stephan Ehlers war jüngst beim "Workshop Amateurvereine DFB-Pokal" des Deutschen Fußball-Bundes vertreten.

Um was ging es bei diesem Workshop? Einen Tag verbrachte die Atlas-Delegation beim Workshop. Nach einer 65-seitigen Power-Point-Präsentation am Vormittag mussten Kleingruppen fiktive Pokalspiele organisieren. "Das hat sehr geholfen, da werden einem die Dimensionen klar, an was man alles denken muss", berichtet Ehlers. Große Themen waren die Sicherheitsaspekte rund um den Spielort und im Stadion selbst, diverse Lizenzfragen (Sponsoren, Bälle, Plattformen) und auch der Umgang mit der TV-Übertragung. "Wir haben bei Atlas die Erfahrungen, aber es ist nicht so, dass man das eben mal so organisiert", sagt Ehlers. Mindestens 2200 ehrenamtliche Stunden würde es wohl brauchen, würde Atlas in Delmenhorst spielen. Doch erstmal gelte es, das Los abzuwarten und dann zu überlegen, wo die Partie ausgetragen wird. Ein Lob hat der Sportliche Leiter für den DFB parat: "Die beiden Leute, die dort für den Pokal zuständig sind, sind 24 Stunden am Tag erreichbar und immer sehr hilfreich".

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