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Fußball-Oberliga "Beeindruckender Auftritt": Atlas Delmenhorst siegt bei Spelle-Venhaus

Im Vorfeld war ein offener Schlagabtausch erwartet worden, doch dann verlief das Spiel des SV Atlas Delmenhorst beim SC Spelle-Venhaus insbesondere in der ersten Hälfte überraschend einseitig.
29.11.2024, 23:43 Uhr
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Von Christoph Bähr

Key Riebaus Spielanalysen fallen in der Regel sachlich und nüchtern aus, daher ist sein Statement vom Freitagabend durchaus hoch zu bewerten. "Die erste Halbzeit war beeindruckend", sagte der Trainer des SV Atlas Delmenhorst nach dem 2:0 (1:0)-Erfolg seiner Mannschaft beim SC Spelle-Venhaus. Für Riebaus Verhältnisse war das schon eine echte Lobeshymne, und die war durchaus berechtigt. Gegen ein Topteam der Fußball-Oberliga Niedersachsen hatten die Blau-Gelben einen bemerkenswert dominanten Auftritt hingelegt und sich in der Tabelle weiter nach oben geschoben. Im siebten Spiel nach Riebaus Rückkehr auf die Trainerbank war es der sechste Sieg.

Atlas hatte beim vorherigen 3:1-Heimsieg über Eintracht Celle bereits überzeugt, dennoch gab es gleich vier Veränderungen in der Startelf. Linus Urban verteidigte rechts anstelle von Nicolas Fenski. Marlo Siech rückte für Raoul Cissé in die Innenverteidigung. Die Zehner-Position in der Mittelfeldraute bekleidete Marcel Marquardt statt Tom Trebin. Justin Dähnenkamp, der als Joker gegen Celle doppelt getroffen hatte, nahm im Sturm den Platz des am Oberschenkel verletzten Atlas-Toptorschützen Steffen Rohwedder ein.

Vier Veränderungen in der Startelf

Die Wechsel seien dem großen Konkurrenzkampf geschuldet, erklärte Riebau. "Es gibt bei uns auf den einzelnen Positionen sehr viele Duelle um den Stammplatz. Auf der rechten Seite liefern Linus Urban und Nicolas Fenski beide zuverlässig ab. Dass Marlo Siech wieder für Raoul Cissé gespielt hat, war ein Bauchgefühl, weil er gut zu Spelles Elias Strotmann passt. Natürlich wollen alle spielen. Es tut mir auch leid, wenn einer nicht spielt, am Ende zählt aber nur der Teamerfolg, das muss verstanden werden und kommt langsam bei allen an."

Trotz der Umstellungen benötigten die Delmenhorster keinerlei Anlaufzeit. Vor etwa 400 Zuschauern im Speller Getränke-Hoffmann-Stadion gaben die Gäste von Anfang an den Rhythmus vor. "Es war ein sehr gutes Spiel von uns. Ich hatte auf solch eine Leistung gehofft, aber natürlich konnte man nicht damit rechnen, dass wir es so dominant abspulen. Wir haben sehr intensiv verteidigt und den Gegner sehr gut gepresst", betonte Riebau.

Temins Willensleistung

In der dritten Minute gab Josip Tomic den ersten Warnschuss ab und zielte aus der Distanz knapp vorbei. Kurz darauf war es wieder einmal eine Willensleistung von Ibrahim Temin, die Atlas ein Tor bescherte. Der Kapitän setzte sich auf der linken Seite energisch durch, zog nach innen und schoss mit dem schwächeren rechten Fuß zum 1:0 ein (7.). Spelles Torwart Mattis Niemann war zwar mit dem Fuß noch am Ball, konnte aber nicht mehr entscheidend abwehren.

In der 14. und 21. Minute machte es der Keeper besser, als er jeweils gegen Temin rettete. Auch bei einem Dähnenkamp-Kopfball war Niemann zur Stelle (33.). Marquardts Versuch per Kopf ging über das Tor (38.). Spelle-Venhaus hatte sich durch sechs Siege aus den sieben vorherigen Spielen an die Tabellenspitze geschoben. Insbesondere vor dem Umschaltspiel und der individuellen Qualität der Emsländer hatte Riebau gewarnt, doch die Atlas-Defensive stand in der ersten Hälfte bombensicher und ließ keine wirkliche Chance des Gegners zu. Einziger kleiner Kritikpunkt: Die Blau-Gelben hätten zur Pause höher als 1:0 führen müssen.

Das 2:0 fiel dann aber kurz nach dem Seitenwechsel. Einen Schuss von Linus Urban wehrte Niemann nach vorne ab, wo Marquardt lauerte und zum 2:0 einschoss (47.). Die Gastgeber reklamierten auf Abseits, doch der Treffer zählte. Für Marquardt war es der erste Startelfeinsatz unter Riebau. "Marcel hat sehr viele Kilometer abgespult und dann auch noch das Tor gemacht. Er hat seine Chance bekommen und genutzt", hielt der Atlas-Coach fest.

Lattentreffer in der Nachspielzeit

Danach ging es erst einmal genauso weiter wie vor der Halbzeit: Atlas war klar überlegen. Dähnenkamp verpasste das 3:0, als er freistehend verzog (55.). Erst nach und nach erarbeitete sich Spelle-Venhaus mehr Spielanteile. Die erste Großchance der Gastgeber vergab Janik Jesgarzewski, der in der 66. Minute den Außenpfosten traf. Ein Sturmlauf der Speller blieb in der Schlussphase aus. Lediglich in der Nachspielzeit wurde es noch einmal brenzlig für den SV Atlas, als Artem Popov an die Latte schoss (90.+3). "Spelle konnte in der Offensive nachlegen und hat am Ende alles nach vorne geworfen. Ein Gegentor hätte es noch einmal richtig spannend gemacht, daher war ich zwar ruhig, aber bis zum Schlusspfiff angespannt. Letztlich haben wir uns den verdienten Sieg erarbeitet", sagte Riebau.

Angesichts der momentanen Verfassung ist es für den SV Atlas fast schon schade, dass die Winterpause naht. Ein Spiel steht für die Blau-Gelben in diesem Jahr nur noch auf dem Programm: Am Sonnabend, 7. Dezember, empfangen sie den Tabellenvorletzten SSV Vorsfelde im Delmenhorster Stadion (14 Uhr). Sollte ein weiterer Sieg gelingen, könnten die Blau-Gelben in bester Stimmung Weihnachten feiern.

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Info

SC Spelle-Venhaus - SV Atlas Delmenhorst 0:2 (0:1)

Spelle: Niemann - Jesgarzewski, Anton Popov (88. Nichau), Stegemann, Wranik (75. Oswald), Strotmann, Landwehr (58. Artem Popov), Düker (75. Höpfner), Ahillen, Kehl (66. Winnemöller), Elpermann

Atlas: Auras - Urban (85. Fenski), Siech, Burke, Temin - Tomic, Schallschmidt (79. Widiker), Kaiser (76. Hefele), Marquardt (76. Brüning) - Rohwedder, Dähnenkamp (70. Basha)

Tore: 0:1 Temin (7.), 0:2 Marquardt (47.)

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