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Fußball-Oberliga SV Atlas Delmenhorst verliert Härtetest beim SSV Jeddeloh

Coach Dominik Schmidt ließ seine Mannen mit einer Dreierkette und Doppelsturm antreten. Derweil ereilte die Delmenhorster eine Hiobsbotschaft
21.07.2023, 23:20 Uhr
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SV Atlas Delmenhorst verliert Härtetest beim SSV Jeddeloh
Von Michael Kerzel

Zwei Wochen vor dem Ligastart in der Fußball-Oberliga Niedersachsen bekam es der SV Atlas  Delmenhorst mit dem Regionalligisten SSV Jeddeloh zu tun. Ein echter Gradmesser. Die Truppe von Key Riebau, der vor einigen Monaten noch den SVA trainierte, ist zudem eine Woche weiter in der Vorbereitung, da die Regionalligasaison bereits am kommenden Wochenende beginnt. Das zeigte sich in der ersten Halbzeit, in der der Gastgeber ein 2:0 vorlegte. Nach dem Seitenwechsel war Atlas die bessere Mannschaft, ein Treffer fiel jedoch nicht. Eine Hiobsbotschaft ereilte die Blau-Gelben derweil: Innenverteidiger Marlo Siech fällt mit einer Fraktur im Knie inklusive Knorpelbeteiligung mindestens vier Monate aus. Auch Kerem Sari musste nach einem Schlag auf die Achillessehne ausgewechselt werden. Coach Dominik Schmidt zeigte sich hier jedoch zuversichtlich, dass es keinen längeren Ausfall zu befürchten gibt.

Gegen Jeddeloh hütete Joel Kletta das Tor bei den Delmenhorstern, die mit einer Dreierkette antraten, in der Philipp Eggersglüß den zentralen Mann zwischen Raoul Cissé und Kerem Sari gab. Auf den Schienen spielten Philipp Eggert links und Nicolas Fenski rechts. Joel Schallschmidt besetzte die Sechs mit Mustafa Azadzoy hinter Tom Trebin. Der afghanische Nationalspieler ließ sich bei eigenem Ballbesitz tief fallen und baute das Spiel auf. Justin Dähnenkamp und Phil Gysbers bildeten die Doppelspitze. „Wir haben es im Training angeschnitten, wie wir uns das vorstellen. Es war jetzt natürlich ungewohnt. Mir ist wichtig, dass wir uns in beiden Systemen finden und sie spielen können, um gegebenenfalls im Spiel umstellen zu können“, erklärte Schmidt.

Verdiente Führung

Nach einer viertelstündigen Abtastphase nutze Jeddeloh die erste Torchance zur Führung. Nach einem schönen Angriff über die linke Seite legte Kamen Hadzhiev, der mehr als 100 Spiele in der ersten bulgarischen Liga in seiner Vita hat, quer in die Mitte, wo Connor-Jonathan Gnerlich eingelaufen war und das Leder zum 1:0 nur noch über die Linie drücken musste (16.). Jeddeloh übernahm nun klar die Spielkontrolle und hatte viel Ballbesitz. Kamen die Delmestädter ans Leder, pressten die Riebau-Mannen aggressiv und verhinderten so einen geordneten Spielaufbau der Gäste. Diese kamen kaum einmal kontrolliert in Jeddelohs Hälfte und verzeichneten im ersten Durchgang keine Torchance. Der SSV ließ jedoch seinerseits in der Offensive die Genauigkeit vermissen und kam ebenfalls kaum zu Gelegenheiten.

Doch zum zweiten Treffer lud Atlas den Gegner ein. Zunächst spielte Eggerglüß einen Fehlpass vor dem eigenen Strafraum. Zwar rettete Kletta danach noch im Eins-gegen-eins gegen Marcel Gottschling, doch der Ball prallte zu Elario Ghassan, der das Leder aus 16 Metern mit links flach ins Eck schlenzte – 2:0 (30.).

Atlas wird stärker

Zur Pause wechselte Atlas durch: Damian Schobert übernahm zwischen den Pfosten, Eugen Uschpol und Thade Hein flankierten Eggersglüß nun in der Dreierkette. Auf den Schienen liefen fortan Ousman Touray (rechts) und Shamsu Mansaray (links) auf. Emre Karagöz ging auf die Sechs, Leonit Basha in den Sturm. Neben Kapitän Eggersglüß blieben lediglich Azadzoy, Trebin und Gybers auf dem Feld. Dass gleich vier Akteure 90 Minuten durchspielten, zeigt, dass der Kader durchaus noch Verstärkungen gebrauchen kann. Mit einer zeitnahen Rückkehr ist lediglich von Florian Stütz zu rechnen, der krankheitsbedingt ausfiel. Luka Liske unterzieht sich in dieser Woche Untersuchungen an seinem Mittelfuß, Keanu Rogmann arbeitet nach Schambeinentzündung an einem Comeback. Yuri Backhaus fällt mit Knieverletzung noch vier Monate aus.

Nach nur zwei Zeigerumdrehungen hatte Atlas direkt eine große Chance. Nach einem Jeddeloher Aufbaufehler kam Tom Trebin in guter Position zentral an den Ball, schoss jedoch über den Kasten. In der 57. Minute köpfte er eine Azadzoy-Ecke gefährlich aufs Tor, doch ein Abwehrbein verhinderte den Einschlag. Einem Treffer nah kam der Oberligist auch in der 74. Minute: Gysbers zog den Ball von rechts im Strafraum Richtung langes Eck, doch Mansaray verpasste um einen Schritt. Karagöz scheiterte kurz danach mit einem Schuss, der abgefälscht auf dem Netz landete (78.). Ein Treffer gelang nicht mehr.

„Ich denke aber schon, dass wir in der zweiten Halbzeit mehr Zugriff hatten und mutiger gewesen sind“, bilanzierte Schmidt. Insgesamt habe er einige positive Sachen gesehen, jedoch auch noch viel Arbeit. „Der letzte Pass, die Durchschlagskraft hat gefehlt. Die Ruhe am Ball und die Rückzugsbewegung – da ist noch Luft nach oben“, zählte Schmidt auf. Die Spieler müssten sich noch finden, Laufwege einstudieren. „Aber da haben wir noch zwei Wochen. Das werden wir schaffen“, blickte Schmidt voraus. Wer in der Liga im Tor steht, bleibt weiter unklar. „Es ist noch offen“, sagte Schmidt. Sicher sei nur, dass es eine klare Nummer eins geben werde.

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