Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn mit dem Aufstieg in die Fußball-Bezirksliga noch was schieflaufen sollte beim TV Jahn Delmenhorst. Dieser hat 19 Punkte auf den Lokalrivalen SV Baris Vorsprung. Bei noch sieben ausstehenden Partien ist das nur noch rechnerisch möglich. Der aktuelle Tabellenzweite VfL Stenum II kann nicht aufsteigen, da die Erstvertretung bereits in der Bezirksliga spielt.
Mit der ins Auge gefassten Rückkehr in die Bezirksliga nach elfjähriger Pause stellt sich das Trainerteam des Kreisliga-Tabellenführers neu und vor allem breiter auf. Jan Badberg, derzeit Cheftrainer von Stenums Zweitvertretung, tritt in die Fußstapfen von Paul Leis, der die Herren des TV Jahn im November 2022 übernommen hatte. Ganz zurückziehen wird sich Leis, der auch als Spieler beim TV deutliche Spuren hinterlassen hatte, jedoch nicht. „Ich bleibe dem Trainerstab erhalten, aber aus beruflichen und privaten Gründen werde ich ein wenig kürzertreten. Als Headcoach bist du weit über die eigentliche Trainertätigkeit eingespannt, da kümmerst du dich auch um alles, was drumherum um die Mannschaft passiert“, erklärt er. Er werde dem Team als Co-Trainer erhalten bleiben und quasi als „sportlicher Leiter“ zur Verfügung stehen. Jetzt gelte für ihn alle Konzentration sowohl der angestrebten Meisterschaft und dem zukünftigen Zusammenhalt des überwiegend jungen Teams.
Klassenerhalt in der Bezirksliga als Ziel
Mit dem ursprünglich aus Ostfriesland stammenden 42-jährigen Badberg gewinnt der TV Jahn einen erfahrenen Coach, der bereits als Spieler Meriten beim VfL Stenum in der Bezirksliga erwarb. „Wenn es mit dem Aufstieg klappt, wovon auszugehen ist, gilt mein vorrangiges Ziel, die Klasse zu halten. Dazu braucht es mindestens 33 Punkte, die wir so bald wie möglich erreichen wollen“, formuliert er seine sportlichen Ziele für die kommende Saison. Mit derzeit 31 Spielern sei Jahn in der Breite sehr gut aufgestellt, dennoch werde es ein hartes Stück Arbeit, in dieser Liga zu bestehen. "Mein Ziel ist neben dem Klassenerhalt die stetige Weiterentwicklung der Mannschaft“, blickt der zukünftige Chefcoach voraus. Der Teamgedanke sei ihm wichtig – sowohl in der Mannschaft als auch im Trainerteam. "Und das ist hier gegeben, wie es sich in vielen Gesprächen herauskristallisiert hat“, meint er.
Für Jahns Fußballabteilungsleiter Marco Castiglione ist der Aufstieg mehr als nur ein Ligawechsel. „Ich habe großen Respekt vor dieser Liga, da spielen viele gute Mannschaften“, sagt er. „Aber“, so Castiglione weiter, „wir sind sehr gut aufgestellt. Rund ums Trainerteam gibt es ein Team ums Team, das sich um alles was mit Fußball und drumherum zu tun ist, kümmert“.
Roharczynski bleibt Co-Trainer
Mit dem 28-jährigen René Roharczynski steht dem zukünftigen Chefcoach ein weiterer Co-Trainer zur Verfügung. „Wir treffen unsere Entscheidungen gemeinsam und teilen die jeweiligen Trainingseinheiten untereinander auf“, sagt er. Zudem gibt es weitere Übungsleiter, darunter mit Ralf Jendroschek den laut Leis „besten Torwarttrainer".
Wer wann welche Einheiten übernehme, hänge auch von zeitlichen Faktoren ab, meint Leis, der darauf hinweist, dass es auch mal Meinungsverschiedenheiten untereinander gebe. „Aber dann zählt nicht, wer am lautesten ist, sondern wer das beste Argument hat, völlig unabhängig von wem es kommt“, betont er. Mit dem Trainerwechsel verbindet Leis vor allem die Erwartung, dass andere, neue Impulse gesetzt werden. „Ich hoffe auf einen Push nach vorne“, sagt er. Das alles soll, so zumindest der aktuelle Stand, weitgehend ohne Neuzugänge über die Bühne gehen. „Wenn überhaupt, dann wird es punktuelle Verstärkungen geben, aber Konkretes gibt es derzeit noch nicht zu vermelden“, sagt Castiglione.