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Neubau der Stadionhalle Spatenstich halbes Jahr vor Baubeginn

Weil die alte Stadionhalle an der Düsternortstraße dermaßen marode ist, dass eine Sanierung nicht mehr sinnvoll erscheint, wird demnächst unweit der alten Halle ein Neubau hochgezogen. Jetzt war Spatenstich.
20.10.2021, 17:38 Uhr
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Spatenstich halbes Jahr vor Baubeginn
Von Tobias Hensel

Die Vertreter von Stadtrat und Verwaltung waren trotz Nieselregens guter Laune: Die Spaten standen bereit und der scheidende Oberbürgermeister Axel Jahnz (SPD) wollte es sich nicht nehmen lassen, noch in seiner Amtszeit selbst zum Werkzeug zu greifen. An diesem Mittwoch nahm er Gelegenheit, den Ersatzneubau der Sporthalle am Stadion an der Düsternortstraße gewissermaßen anzupfeifen. "Die Stadionhalle ist gleichermaßen wichtig für den Vereins- wie auch den Schulsport", sagte Jahnz. Doch die Stadionhalle, bald 50-jährig, ist schon lange marode. Das hatte auch die Kommunalpolitik vor rund zwei Jahren erkannt und einen Neubau beschlossen. Es hatte sich gezeigt, dass eine Sanierung nicht mehr sinnvoll ist, insbesondere wegen der gestiegenen Kosten der Bauhandwerker so Andreas Tensfeldt, Fachbereichsleiter im Rathaus und zuständig für die städtischen Liegenschaften. Er bedauerte, dass über Jahre kein Geld in die Unterhaltung der Sanierung der alten Halle gesteckt wurde. Umso mehr freue er sich allerdings, die ersten Entwurfsansichten des Neubaus präsentieren zu können.

"Es wird eine schlichte Halle mit drei Feldern, genügend Umkleideräumen und einer Tribüne", sagte Tensfeldt. Im Grunde ändere sich zur alten Halle nicht viel. Es wird jetzt zwei Eingänge geben – einen für die Sportler und einen für das Publikum. Damit wird ein Missstand behoben, den Sportler, Schiedsrichter und Publikum gleichermaßen bemängelt hatten. "Sportler und Schiedsrichter werden zukünftig nicht mehr erst durch die ganze Halle und dann noch durch die Mannschaftsräume laufen müssen, um an ihr Ziel zu gelangen", sagte Jahnz. Durch den Sportlereingang, der künftig auch von Schülern zum Sportunterricht genutzt wird, gelangt man zunächst in die Umkleideräume und dann in die Halle. Durch den Besuchereingang wird man direkt auf die Tribünen geführt.

750 Zuschauern soll die neue Halle zukünftig Platz bieten. Davon werden 600 Sitzplätze und 150 Stehplätze sein. Wie schon in der alten Halle wird es auch zukünftig ausziehbare Tribünen geben, um flexibel auf Besucherandrang reagieren zu können und andernfalls mehr Platz in der Halle zu schaffen. Um dem Bedarf des Schulsports gerecht zu werden, kann die Halle durch zwei Trennvorhänge in insgesamt drei kleinere Hallen eingeteilt werden. Anders als die alte Halle wird die neue vollständig barrierefrei sein, wie Tensfeldt betonte. Und durch Dach- und teilweise Fassadenbegrünung sowie einer Fotovoltaikanlage auf dem Dach solle dem Ziel, Klimamusterstadt sein zu wollen, Rechnung getragen werden.

Neuland betritt die Stadtverwaltung mit der Vergabe an einen Generalunternehmer. Der Bauunternehmer Ralf Mehrings hatte den Zuschlag der Stadtverwaltung bekommen und wird sich nun an die Arbeit machen. Für die Stadtverwaltung bringt dies den Vorteil, dass sie sich bis zur Schlüsselübergabe um nichts mehr kümmern muss. Mehrings Firma wird den Bauantrag formulieren, die einzelnen Gewerke koordinieren und die Bauaufsicht führen. Die Stadtverwaltung hatte zuvor in einer gut 100 Seiten dicken Ausschreibung ihre Wünsche und Bedürfnisse formuliert. Dementsprechend wird der Generalunternehmer arbeiten und der Stadt den Hallenbau Wirklichkeit werden lassen. Die in Hude ansässige Firma hat sich gewissermaßen auf den Bau von Sporthallen spezialisiert und bislang knapp 40 Hallen übergeben. Weil sich die Firma nun um alles kümmert, sei zu diesem frühzeitigen Zeitpunkt der Spatenstich sinnvoll gewesen, meinte Tensfeldt. Denn der Baubeginn soll erst im kommenden Frühjahr sein. Die Stadtverwaltung hat ihre Aufgaben bisweilen erledigt und wird zum Zuschauer und Bauherrn, nicht aber mehr zum ausführenden Akteur.

Um den Standort der rund sechs Millionen Euro teuren Halle hatte es längere Diskussionen gegeben. Anfangs war als Standort der Schlackeplatz zwischen Bahnlinie und der Straße Am Stadion vorgesehen gewesen. Auf Drängen der Leichtathleten wurde sich dann für den Fußballplatz Nummer sechs entschieden, der an das Umkleidegebäude des Stadions angrenzt.

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