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Streik in Delmenhorst Bei Baker & Baker wird für höhere Löhne gekämpft

Das größte deutsche Werk der international tätigen Baker & Baker steht in Delmenhorst. Dort am Bremer Feld traten am Dienstag die Mitarbeiter in den Streik. Was sie fordern.
16.01.2024, 17:29 Uhr
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Bei Baker & Baker wird für höhere Löhne gekämpft
Von Tobias Hensel

In grünen Warnwesten und mit roten Trillerpfeifen ausgerüstet haben an die 100 Mitarbeiter der Großbäckerei Baker & Baker am Bremer Feld am Dienstag in der Kälte ausgeharrt. Grund dafür war ein Streik, in den die Beschäftigten der Spät- und Nachtschicht getreten waren, um für höhere Löhne einzutreten. Die Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) hatte bereits in der vergangenen Woche die Beschäftigten des gegenüberliegenden Werks von CSM Ingredients zum Streik aufgerufen. Gewerkschaftssekretär Björn Bauer sagte, dass fast der gesamten Branche dieser Tage Tarifverhandlungen im Gange seien oder in Kürze starten würden. 

Zwölf Prozent mehr Lohn fordern die Beschäftigten, mindestens jedoch 400 Euro beziehungsweise für Lehrlinge 200 Euro. "Die Inflation der vergangenen Jahre hat die realen Einkommen gekürzt und das kann so nicht sein", sagte Gewerkschaftssekretär Björn Bauer am Dienstag vor dem Werkstor. Die 280 Mitarbeiter am Standort Delmenhorst hatten zudem Unterstützung aus der Firmenzentrale in Bremen und anderen Standorten in Deutschland bekommen. Ab 12 Uhr war in den Werkshallen kein Betrieb mehr zu sehen. "Wir haben heute Morgen um 6 Uhr erfahren, dass gestreikt wird", sagte der Betriebsratsvorsitzende Anthony Safo. Die Frühschicht habe deshalb auch eine kontrollierte Stilllegung der Produktion vorbereiten können, sodass nicht Tonnen von Lebensmitteln hätten vernichtet werden müssen. Denn in den Produktionshallen von Baker & Baker stehen die Bänder nur selten still und können nur vom Anfang unterbrochen werden, die Ware, die nachschiebt, wenn kurz vor dem Ende eine Maschine ausfällt, muss dann entsorgt werden. Nur heute nicht, das sei so geplant gewesen.

Zwei Verhandlungsrunden waren bislang gescheitert, um den seit 27 Monaten gültigen Tarifvertrag zu erneuern. "Dass der Vertrag überhaupt schon so alt ist, ist eigentlich ein Unding", sagte Bauer und forderte die Arbeitgeberseite auf, ein angemessenes Angebot zu machen. Safo zeigte sich enttäuscht darüber, dass bereits zum Ende vergangenen Jahres ein neuer Tarifvertrag in Aussicht gestellt wurde, nun aber sogenannte Nullmonate eingefügt werden sollen, bis ein neuer Tarifvertrag Gültigkeit erlangt. Am Donnerstag kommender Woche wollen die Tarifparteien wieder zusammenkommen und einen erneuten Verhandlungsversuch wagen.

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