Sie stehen vor allem entlang der Düsternortstraße und Jägerstraße, sind in den 1920er-Jahren entstanden, gehören der Stadt und prägen das städtebauliche Straßenbild in Düsternort. Jetzt sollen ein Großteil dieser sogenannten Ensemblehäuser, aber auch weitere städtische Häuser und Wohnungen in Düsternort peu à peu verkauft werden – insgesamt sind es rund 80 Häuser mit 100 Wohnungen. Auf die künftigen Eigentümer der Häuser, die Stadt denkt da vorzugsweise an kaufwillige Mieter oder deren Familienangehörige, kommen allerdings so einige Renovierungsmaßnahmen zu. Um bei den Ensemblehäusern Stilbrüche zu vermeiden, will die Stadt den Käufern einen Gestaltungsleitfaden an die Hand geben, der die künftigen Eigentümer bei Sanierungen verpflichtet, Maßnahmen an der Bausubstanz zu unterlassen, die das äußere Erscheinungsbild des Ensemblehauses gravierend verändern. Wie der WESER-KURIER vor Ort erfuhr, wohnen die städtischen Mieter im Bereich Jägerstraße, Försterstraße und Düsterortstraße recht günstig. So müssen für einige Doppelhaushälften oder so manches Reihenhaus mit Garten nur 500 bis 600 Mark Miete im Monat gezahlt werden. Das liege an der zum Teil „uralten Gebäudesubstanz“, die nicht dem Standard entspricht, der heute erwartet werde, sagt der städtische Liegenschaftsverwalter Arnold Horstmann. Vor allem die Sanitäreinrichtungen mancher Häuser hätten provisorischen Charakter. (18. Mai 2000)
Die verheerende Explosion der Feuerwerksfabrik im niederländischen Enschede, bei der am 13. Mai 2000 23 Menschen ums Leben kamen, 947 verletzt wurden und ein ganzes Stadtviertel verwüstet wurde, hat auch in Delmenhorst die Frage aufgeworfen, ob hier so etwas ebenfalls passieren könnte. Im Blick ist dabei eine Halle der Spedition Kogge im Gewerbepark Ost in Stickgras. Dort lagern 75 Tonnen Feuerwerkskörper der Klassen I und II, und Platz sei sogar für 1000 Tonnen, wie Oberstadtdirektor Norbert Boese anlässlich der Katastrophe in Holland mitteilt. Die Lagerung der Feuerwerkskörper ist vom Staatlichen Gewerbeaufsichtsamt Oldenburg erst im Januar 2000 genehmigt worden, und zwar nur für Pyrotechnik der Klassen I und II. Darunter fallen Silvesterartikel von Tischfeuerwerk und Knallerbsen (Klasse I) bis zu Chinaböllern und Raketen (Klasse II). Dass es in der Halle zu einer Detonation kommen könnte, schließt Gewerbeaufsichtsamtsleiter Uwe Rottmann völlig aus. Alle eingelagerten Feuerwerksartikel seien amtlich geprüft, und außerdem sei der Sprengstoff „durch die Einteilung in kleinere Einheiten nicht mehr massenexplosionsfähig“. Die „Knaller“ könnten zwar nacheinander knallen, zischen oder heulen, aber eine einzige große Explosion sei auf keinen Fall zu befürchten. (19. Mai 2000)
Die sogenannten Expo-Sonnabende, an denen während der Weltausstellung die Geschäfte in Delmenhorst bis um 18 Uhr statt wie üblich 16 Uhr geöffnet bleiben dürfen, stoßen nun doch auf verstärktes Interesse. Während ein Teil der City-Kaufleute nicht an sonderlich mehr Umsatz glaubt und weiter um 16 Uhr schließen will, melden sich immer mehr Einzelhändler, die die Chance nutzen wollen. Sehr zur Freude des Delmenhorster Verkehrsvereins übrigens, der bereits mit dem Wunsch nach längerer Öffnungszeit an die City-Kaufleute appelliert hatte. Jetzt sind auch mehrere kleinere Geschäfte an der Langen Straße/Cramerstraße bis 18 Uhr dabei – zum Beispiel Männer Többens, Macy-Moden, Max und Moritz Kindermode, Modehaus Ingeborg, Hackel Herrenmode, Parfümerie Lienhoop, Schuhmode Schreiber, Hein’s Sportladen, und sogar Torros Obstladen will mitmachen. Aber auch größere Geschäfte im übrigen Stadtgebiet wie Walmart, Real, Kaufland und Zurbrüggen wollen die längere Öffnungsmöglichkeit nutzen. (19./20. Mai 2000)
Auf einer Weide an der Graf-von-Galen-Straße im Delmenhorster Stadtteil Brendel/Adelheide ist ein Pferd vom Blitz erschlagen worden. Das elfjährige Tier lag morgens tot direkt neben einem hölzernen Weidezaunpfosten, der mehrfach gespalten und am oberen Ende verschmort war. Daraus und aus den Wunden des Pferdes schloss der herbeigerufene Tierarzt, dass ein Blitzschlag die Todesursache war. (19. Mai 2000)
Seit mittlerweile sechs Jahren werden die Schülerinnen und Schüler in der Cafeteria der Integrierten Gesamtschule (IGS) in den Vormittagspausen mit Frühstück versorgt – und das völlig ehrenamtlich. Für die gesunden Snacks sorgen Mütter, die das Angebot so gut im Griff haben, dass die Cafeteria bisher an keinem einzigen Schultag wegen plötzlicher Krankheit oder Verhinderung einer Mutter geschlossen bleiben musste. Die Mütter hatten seinerzeit die Cafeteria eröffnet, weil viele Kinder ohne Frühstück zur Schule gingen und von den Eltern Geld bekamen, um sich etwas zu essen zu kaufen. Im Durchschnitt nehmen 150 Schülerinnen und Schüler pro Tag das Frühstücksangebot wahr. Die Speisekarte reicht von Cornflakes und Käsefladen über Wurst- und Schaumkussbrötchen bis zu Frikadellen. Zurzeit sind Pizzabrote der Renner. 100 Stück gehen davon pro Tag über die Theke. (19. Mai 2000)
Dichtes Gedränge in der Sporthalle am Steinacker: Die von der „Zukunftswerksatt Ausbildungsplatzinitiative Ganderkesee“ zum ersten Mal veranstaltete Lehrstellen-Börse stieß auf große Resonanz. Gut 700 Schülerinnen und Schüler – schwerpunktmäßig aus achten bis zehnten Klassen – informierten sich am ersten Tag über die Betriebe aus Ganderkesee und der Region sowie über das Angebot an freien Stellen. Mehr als 40 Firmen, aber auch andere Ausbildungsträger wie die Berufsschulen aus Delmenhorst und Wildeshausen waren vertreten. (19./20. Mai 2000)
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