Basteln mit Eierkartons, Taschen aus alten Jeanshosen nähen oder Joghurtbecher umfunktionieren – an der Grundschule Bungerhof-Hasbergen lernen die Kinder, wie wichtig Natur- und Umweltschutz ist und dass dieser mit Spaß im Alltag umgesetzt werden kann. Ganz nach dem Motto „Wenn viele kleine Menschen viele kleine Schritte tun, können sie die Welt verändern“, bereiten die Lehrkräfte der Delmenhorster Umweltschule ihre Schützlinge vor, nachhaltig zu handeln. Dieser Fokus zieht sich nicht nur an verschiedenen Stellen wie ein roter Faden durch den Unterricht, auch einige Aktionen werden regelmäßig angeboten. So konnten die Kinder jüngst bei einer Projektwoche umweltfreundliches Verhalten üben.
"Seit 2022 sind wir Umweltschule in Europa", erklärt Doris Hoffmann, die dieses Projekt an der Grundschule leitet. Die Aktionswoche zum Thema Klimaschutz wurde erstmals 2019 veranstaltet, damit hatte sich die Schule für das Zertifikat der Umweltschule beworben. "In der Projektwoche wird vor allem praktisch gelernt", sagt sie. Die Kinder erfahren, was sie selbst für die Umwelt tun können. Dafür stellten sich Experten für Natur-, Klima- oder Umweltschutz (Eltern oder Externe) den Fragen der Kinder, so Hoffmann: "Dieses Mal hat beispielsweise eine Mutter, die Krankenschwester und Ökotrophologin ist, über das Thema gesunde Füße und zu Fuß gehen im Sinne der nachhaltigen Mobilität gesprochen." Zudem gab ein Vater, der bei einem Energieversorger arbeitet, einen Einblick in regenerative Energien, Klimawandel und Energie sparen. Auch über gesunde Ernährung und ökologische Landwirtschaft haben die Kinder etwas lernen können.
Abschlussfest als Höhepunkt
Beteiligt an der Projektwoche waren alle Jahrgangsstufen der Grundschule, die Themenschwerpunkte der einzelnen Klasse waren verschieden. So beschäftigten sich die Heranwachsenden etwa mit Wasser und Meeresschutz, Müllvermeidung und umweltfreundlicher Fortbewegung. Den Höhepunkt bot der „Marktplatz Klimaschutz“ am letzten Tag der Projektwoche, berichtet Hoffmann: "Das ist wie ein Schulfest mit Cafeteria des Fördervereins." So erfahren auch Eltern und Verwandte, was die Kinder lernen. Und obwohl der Tag von wechselhaftem Wetter mit jeder Menge Regen geprägt war, tummelten sich zahlreiche Besucher auf dem Schulhof und in den Fluren der Schule. Die Kinder präsentierten ihre Arbeitsergebnisse, es gab ein Klima-Quiz und einige Mit-Mach-Angebote, wie etwa Fitness und Fußabdruck-Bilder. "Auch die Firma K-Nord aus Ganderkesee, die Erde für unsere Hochbeete im Schulgarten gespendet hat, war mit einem Stand vertreten", erzählt Hoffmann.
Die Besucher konnten einige von den Schülern selbst kreierte Dinge erwerben und für einen guten Zweck spenden. "Vom Erlös der Verkäufe und von den Spenden wollen wir Apfelbaum-Patenschaften bei einem Bioland-Obsthof in der Nähe abschließen", berichtet Hoffmann. Dieser ökologisch wirtschaftende Hof nutzt alte Obstsorten auf Streuobstwiesen, erklärt sie: "Alle Äpfel und der Apfelsaft der Bäume, für die wir die Patenschaft übernommen haben, bekommen die Kinder." Damit unterstützen wir ökologische Landwirtschaft und den Erhalt alter Obstsorten sowie Streuobstwiesen. Wenn noch Geld übrig ist, soll noch ein Spielgerät für den sogenannten "Plattenhof" angeschafft werden. Umso größer ist die Freude über den Erlös – mehr als 1200 Euro kamen am letzten Tag der Projektwoche zusammen.