Zu einer zünftigen Kohlfahrt gehören Spiele genauso dazu wie der Kohl und Pinkel. Die Gewinner eines Spiels dürfen zur Belohnung einen Schluck zu sich nehmen – die Verlierer dürfen sich mit einem Schluck trösten. Disziplinen wie Teebeutelweitwurf, Makkaroni-Spaghetti oder Bierdeckelweg sind Klassiker und werden jedes Jahr aufs Neue gespielt.
Beim Teebeutelweitwurf geht es darum, den Teebeutel mit dem Mund so weit wie möglich wegzuschleudern. Man benötigt: einen Teebeutel pro Person, Bänder und gegebenenfalls ein Maßband. Und so funktioniert es: Die Bänder im Abstand von je 1,5 Meter auf den Boden legen, somit Zonen bilden und eine Abwurflinie festlegen. Pro Zone erhält der Teebeutelwerfer einen Punkt. Manche Gruppen sind schon darauf gekommen, dass angefeuchtete Teebeutel weiter fliegen – das gilt aber nicht.
Das Prinzip von Makkaroni-Spaghetti ist simpel, denn die dünne Spaghettinudel muss in die Makkaroni-Röhre. Man benötigt: Beide Formen der besagten Nudeln sowie Geschicklichkeit und absolute Konzentration. So funktioniert es: Der eine Partner eines Zweierteams hält eine Makkaroni mit den Lippen fest, der andere eine Spaghetti. Nun muss die Spaghetti – ohne Zuhilfenahme der Hände – in die Makkaroni eingefädelt werden. Besonders zu beachten ist: Nur nicht ins Auge des Teampartners stechen.
Ein Bierdeckelweg ist ein Weg, auf dem man sich nur auf den Bierdeckeln fortbewegen darf. Man benötigt: Drei Bierdeckel pro Gruppe sowie Gleichgewichtssinn. So funktioniert es: Eine Wegstrecke von etwa zehn Metern wird abgesteckt (Start und Ziel). Der erste Spieler legt sich die Bierdeckel auf den Boden. Hat er die drei Deckel passiert, muss er den ersten wieder einsammeln, um sich weiter zum Ziel vorzuarbeiten. Besonders zu beachten: Wer zu oft den Bierdeckel mit dem Fuß verfehlt, muss an den Start zurück.
Viel Geschick erfordert das Spiel mit einem Seil, das einem Kohlfahrer um den Hals hängt und an den nächsten Mitspieler weitergegeben werden muss. Man benötigt: Ein geschlossenes Seil mit einem Durchmesser von 80 Zentimetern sowie eine Stoppuhr. So funktioniert es: Die Gruppe stellt sich im Kreis auf. Beim Starten der Stoppuhr gibt der Spieler mit dem Seil seinen Halsschmuck an den Nachbarn weiter – die Hände dürfen dabei nicht benutzt werden. So geht es reihum, bis jeder einmal dran war. Die Gruppe, die am schnellsten war, hat gewonnen. Besonders zu beachten ist: Der Durchmesser des geschlossenen Seils sollte so groß sein, dass problemlos zwei Köpfe durchpassen.
Bei der Reise ins Grünkohlland geht es nicht nach Jerusalem, es ähnelt dem Kindergeburtstagsklassiker jedoch sehr. Man benötigt: Eine Pfeife und einen Ort mit vielen Bänken, Laternenmasten oder großen Steinen. So funktioniert es: Sobald der Spielleiter pfeift, muss sich jeder Mitspieler flugs einen Platz suchen – eben einen Stein oder eine Bank. Die Kohlfahrer müssen sich nun auf diesen ausgesuchten Platz stellen oder hinaufklettern, sodass die Füße den Boden nicht mehr berühren. Wessen Füße zuletzt den Boden verlassen haben, scheidet aus. Das Prozedere wird fortgesetzt, bis nur noch ein Mitspieler übrig ist. Besonders zu beachten: Bei Frost und Eis ist Vorsicht geboten.
SYB