208 Pflichtspiele hat Cindy König für die Frauenmannschaft des SV Werder Bremen bestritten und dabei 99 Pflichtspieltore erzielt. 15 Treffer waren es im DFB-Pokalwettbewerb, 80 in Liga zwei, deren vier in der 1. Bundesliga. Seit Herbst vergangenen Jahres hatte die nur 1,60 Meter große Angreiferin noch mehrere Angriffe auf den Jubiläumstreffer unternommen, vergönnt war ihr die Krönung mit Tor Nummer 100 indes nicht mehr. Das sei sehr schade, bedauert Cindy König, „aber da hat mir Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht“. Und nun steht auch fest, dass es bei dieser Marke von 99 Toren bleiben wird, denn Werders Rekordtorschützin verlässt den Bundesligaaufsteiger. Die 26-Jährige, die seit 2007 beim SV Werder gespielt hat und das letzte noch aktive Mitglied des Gründungsjahrgangs der Frauen- und Mädchenfußballabteilung war, sucht nach nunmehr 13 Jahren im Bremer Trikot nach einer neuen Herausforderung.
„Die Entscheidung ist mir alles andere als leichtgefallen“, sagt die gebürtige Bremerhavenerin, die gleich zweimal – 2013/2014 (17 Tore) und 2014/2015 (19 Tore) – Torschützenkönigin in der 2. Bundesliga Nord wurde. „Beim SV Werder durfte ich Meisterschaften, Jubiläen und Aufstiege bejubeln und mit tollen Mitspielerinnen auf dem Platz stehen, die meine engsten Freundinnen wurden. Werder hat mein Leben extrem geprägt. Ich werde den Verein für immer im Herzen tragen.“
Der Traum vom Ausland
Nun sei aber der Zeitpunkt gekommen, etwas Neues auszuprobieren, betont die dienstälteste Werderanerin, die seinerzeit in der U 17 des Klubs angefangen hat. „Ich möchte mich in Zukunft voll und ganz auf den Fußball konzentrieren, mich persönlich weiterentwickeln und noch mal andere Ecken Deutschlands sehen. Zudem will ich später meinen Traum verwirklichen und noch mal im Ausland Fußball spielen“, sagt die gelernte Sport- und Fitnesskauffrau. Wohin Cindy König wechselt, ist derweil noch offen.
„Wir haben Cindy seit ihrem 14. Lebensjahr auf ihrem Weg bei Werder begleitet“, sagt Abteilungsleiterin Birte Brüggemann in einer Vereinsmitteilung. „Sie hat sich in dieser Zeit zu einer absoluten Identifikationsfigur des Frauenfußballs beim SV Werder entwickelt. Daher sind wir sehr traurig, dass sie sich entschieden hat, die Stadt, Werder und somit unser Team zu verlassen.“ Man könne Königs Beweggründe indes nachvollziehen, betont Brüggemann, „wir wünschen ihr von Herzen alles Gute auf ihrem neuen Lebensweg.“