Nervenkitzel bis zum Schluss
In diesen Jahren rettete sich Werder vor dem Abstieg
Werder Bremen musste sich schon öfter im Abstiegskampf beweisen, vor allem im vergangenen Jahrzehnt. Wann und wie der Klassenerhalt in der Vergangenheit geklappt hat, sehen Sie in unserer Fotostrecke.
Als Aufsteiger spielte Werder - auch dank der zahlreichen Treffer seiner Stürmer Marvin Ducksch und Niclas Füllkrug - eigentlich eine starke Bundesligasaison und hatte mit dem Abstieg wenig zu tun. Zumindest schien es so, schließlich waren die Bremer bis zum 27. Spieltag nie schlechter als Rang elf platziert, hatten neun Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz...
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... doch es gelang einfach nicht, den Klassenerhalt perfekt zu machen und die nötigen Restpunkte zu holen. Gegen Schalke, Bayern und Leipzig setzte es kurz vor Saisonende sogar drei Niederlagen am Stück, sodass einige Fans nervös wurden. Mit einem 1:1 gegen den 1. FC Köln konnte Werder den Klassenerhalt am 33. Spieltag aber schließlich doch unter Dach und Fach bringen und im Anschluss mit den Fans feiern.
Andreas Gumz
Saison 2019/2020:
Was für ein Absturz. Nach Europa wollte Trainer Florian Kohfeldt seine Mannschaft führen, doch dann ging es in die komplett andere Richtung. Bereits zum Ende der Hinrunde steckte Werder nach vier Niederlagen am Stück tief im Abstiegssumpf. Genauer: Der Klub war Vorletzter, stand auf einem direkten Abstiegsplatz...
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... danach wurde es kaum besser. Nach Niederlagen gegen Hoffenheim, Augsburg, Union Berlin, Leipzig und Dortmund schwanden langsam die Hoffnungen auf Besserung. Werder war weiterhin 17., hatte bereits acht Punkte Rückstand auf das rettende Ufer und vier Zähler Rückstand auf den Relegationsplatz. Erst nach der Corona-Pause im Frühjahr besserten sich die Ergebnisse, Werder robbte sich in der Tabelle an die Konkurrenz heran. Letzte Hoffnung: Relegationsplatz. Mit zwei Punkten Rückstand gingen die Bremer in den letzten Spieltag und konnten sich durch ein 6:1 gegen Köln auf den letzten Metern noch in die Relegation retten. Hier sicherte Werder durch zwei Unentschieden gegen Heidenheim die Erstligazugehörigkeit - sehr zur Freude von Ludwig Augustinsson und Co..
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Saison 2016/2017
Ratlose Gesichter bei den Spielern: Mit 16 Punkten aus 20 Spielen stand Werder im Februar 2017 auf dem Relegationsplatz. In die Saison war der Klub sogar mit einem 0:6 in München sowie vier Niederlagen gestartet. Im Frühjahr 2017 ging es aber steil bergauf. Unter Alexander Nouri holte man in den folgenden elf Partien 29 Punkte und stand plötzlich auf einem Europa-League-Platz. Den Einzug in den europäischen Wettbewerb verhinderten aber drei spektakuläre Niederlagen (3:4 in Köln, 3:5 gegen Hoffenheim, 4:3 in Dortmund) zum Saisonende, bei dem Werder auf Platz acht stand.
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Saison 2015/2016
Auch in der Saison 2015/16 mussten Werder-Fans bis zuletzt zittern. Die Bremer rutschten am 17. Spieltag auf den Relegationsplatz ab, auf dem sie fast durchgehend bis zum 33. Spieltag stehen sollten. Das Team von Cheftrainer Viktor Skripnik stand mit dem Rücken zur Wand und empfing am letzten Spieltag Mitkonkurrent Eintracht Frankfurt zum entscheidenden Duell. Tausende Werder-Fans empfingen den Mannschaftsbus am Stadion vor der Partie...
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... und die mussten bis zur 88. Minute auf das erlösende Tor zum Klassenerhalt warten. Verteidiger Papy Djilobodji markierte den erlösenden 1:0-Siegtreffer gegen die Eintracht. Werder machte in der Tabelle noch einen Sprung und beendete die Saison auf Platz 13 mit 38 Punkten. Frankfurt dagegen rutschte auf den Relegationsplatz ab.
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Saison 2012/2013
Es sollte die letzte Spielzeit unter Cheftrainer Thomas Schaaf sein. Für den Meistertrainer von 2004 war es auch die schlechteste in seiner gesamten Trainerlaufbahn für Werder. Zwar startete Werder ordentlich in die Saison und stand lange im gesicherten Mittelfeld der Tabelle...
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... doch im Laufe der Rückrunde lief nicht mehr viel zusammen. Den letzten Sieg feierten die Bremer am 21. Spieltag, danach gab es nur noch Unentschieden und Niederlagen. Nach und nach rutschte Werder in den Tabellenkeller, nach dem 32. Spieltag trennten den Klub nur noch drei Punkte vom Relegationsplatz. Am 33. Spieltag feierte Werder dann aber den Klassenerhalt im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt. Der spätere Weltstar Kevin De Bruyne sicherte Werder mit seinem Tor den wichtigen Punkt beim 1:1 gegen die Hessen. Für Thomas Schaaf war es das letzte Spiel als Cheftrainer bei den Grün-Weißen. Beim letzten Spiel in Nürnberg saß er nicht mehr auf der Bank.
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Saison 2010/2011
Werder in der Saison 2010/11: Champions-League-Teilnehmer und eine Mannschaft gespickt mit Nationalspielern (Foto v.l. Hugo Almeida, Torsten Frings, Marko Marin und Marko Arnautovic). Nach 24 Spieltagen stand Werder trotzdem nur auf Platz 15 mit 25 Punkten, einen Zähler vor Aufsteiger Kaiserslautern auf dem Relegationsplatz...
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... nachdem zuvor sechs Spiele in Folge nicht gewonnen wurde, zeigte die Formkurve nun aber nach oben. Bis zum 32. Spieltag gab es keine weitere Niederlage für Werder. Dennoch litten die Bremer unter den vielen Unentschieden in dieser Saison, waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht gerettet. Ein 2:0-Heimerfolg gegen den feststehenden Meister Borussia Dortmund machte am vorletzten Spieltag dann aber alles klar. Werder wurde mit 41 Punkten letztlich Tabellen-13.. Das ging für Tim Wiese (v.l.), Torsten Frings und Per Mertesacker gerade noch einmal gut.
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Saison 1998/1999
Eng wurde es auch in der Saison 1998/99, die sich aus Werder-Sicht in drei Phasen einteilen lässt. Nach einem katastrophalen Saisonstart standen die Bremer fast die komplette Hinrunde auf einem Abstiegsplatz. Ab Ende Oktober setzte allerdings schon ein Aufwärtstrend ein, Werder und Andreas Herzog verloren nur eins von zwölf Spielen in der Bundesliga und kletterte damit bis auf Rang acht...
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... dann verlor die Mannschaft jedoch viermal in Folge und rutschte nach und nach wieder in der Tabelle ab. Drei Spieltage vor Ende trennten Werder nur noch drei Punkte von einem Abstiegsplatz. Trainer Felix Magath musste daraufhin gehen, Thomas Schaaf übernahm und führte Werder in den folgenden beiden Partien zu zwei Siegen, wodurch der Klassenerhalt gelang - am Ende mit gerade mal einem Punkt Vorsprung auf den ersten Absteiger Nürnberg.
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Saison 1977/1978
Die 1970er-Jahre gehören nicht zur glorreichen Zeit des SV Werder Bremen. Im kompletten Jahrzehnt beendeten die Bremer keine einzige Saison auf einem einstelligen Tabellenplatz. Besonders prekär war die Situation in der Saison 1977/78. Nach Niederlagen gegen Braunschweig, Schalke, Hamburg und Dortmund war Werder Mitte der Hinrunde tief in den Tabellenkeller auf Platz 17 abgerutscht. Und aus dieser Zone konnten sich die Bremer den Rest der Saison nie richtig befreien...
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... an 15 Spieltagen stand der Klub auf einem Abstiegsplatz. Dank eines erfolgreichen Schlussspurts konnte Werder aber doch noch ordentlich Luft zwischen sich und die Abstiegsränge bringen. In den letzten zwölf Saisonspielen verloren die Bremer um Verteidiger Karlheinz Geils (Foto) nur noch dreimal und landeten am Ende auf Platz 15.
Vier Meisterschaften, sechs Pokalsiege – Werder Bremen konnte in Deutschland bereits über viele Titel jubeln. Doch auf der anderen Seite stehen zwei Abstiege aus der Fußball-Bundesliga. Und dann wären da noch die Jahre, in denen die Bremer teilweise mit dem Rücken zur Wand standen und mit teils furiosen Aufholjagden das Blatt doch noch gewendet haben. Wir haben diese Saisons in unserer Fotostrecke gesammelt.
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