Noch ist unklar, wie genau es um die Heilungschancen von Ajax-Nachwuchshoffnung Abdelhak Nouri steht. Der Verein zeigte sich am Dienstagabend in einer offiziellen Mitteilung jedoch vorsichtig optimistisch: Der 20-jährigen Mittelfeldhoffnung wird kein dauerhafter Herzschaden zurückbleiben. Auch erste neurologische Untersuchungen machten Hoffnung auf eine Genesung - solange Nouri im künstlichen Koma verbleiben muss, lassen sich dazu allerdings keine verbindlichen Aussagen treffen.
Dass überhaupt so viel Hoffnung für den niederländischen U21-Nationalspieler besteht, ist auch der medizinischen Versorgung vor Ort zu verdanken. In der "Bild" äußerte sich Ersthelfer Christoph Föttinger zum Vorfall: "Nouri hatte einen Riesen-Schutzengel", konstatierte der ehrenamtliche Sanitäter. Doch nicht allein Glück im Unglück, sondern vor allem das gedankenschnelle Handeln von Föttinger und seinen Kollegen sorgte dafür, dass Nouris Zustand stabil blieb, bis wenig später zwei Rettungswagen dazukamen. Später brachte ein Rettungshubschrauber den Ajax-Profi nach Innsbruck in die Klinik.
"Ich habe Publikum, Stadion und Spieler ausgeblendet", beschreibt Föttinger seine Erinnerungen an die Situation. "Ich war im Tunnel." Innerhalb von Sekunden reagierten die Sanitäter um Föttinger, brachten den Ajax-Profi in die stabile Seitenlage und befreiten seine Atemwege, nachdem Nouri die eigene Zunge verschluckt hatte. Mit Unterstützung der Ärzte aus den Rettungswagen gelang es den Ersthelfern schließlich, Nouri mithilfe von Herzdruckmassagen und eines Defibrilators zu stabilisieren.
Eine Extremsituation, in der Föttinger fokussiert blieb: "Ich war da, um Nouri am Leben zu halten", erklärt der Sanitäter. Auch vor der großen Kulisse sei ihm seine Routine zugutegekommen: „Ich habe nie daran gedacht, dass er sterben könnte. Solche Gedanken darfst du in dem Job auch nie haben.“ (cev)