Das schöne Wetter habe ihn herausgelockt, nannte Frank Baumann als Begründung für seinen Besuch des Trainings am Dienstag. Grauer Himmel, leichter Nieselregen – der gebürtige Franke Baumann ist längst zum wetterechten Bremer geworden. Da auch Clemens Fritz auf dem Rasen stand, wirkte die Einheit am Dienstagmittag wie die Demonstration von Einheit. Genau das, was es im Schlussspurt der Liga benötigt, wenn Werder bestehen will. Bayern, Wolfsburg, Stuttgart, Leipzig, Dortmund und Mainz lautet das Restprogramm. Einfach geht anders, individuell sind alle sechs Teams besser bestückt. Was die Sorge befeuert, Werder könnte am Jahresende in der Tabelle deutlich tiefer platziert sein als auf dem aktuellen 9. Rang.
22 Niederlagen in Folge
Wie also geht man ein solch schweres Programm an? Mit einer einfachen Fußballweisheit: Von Spiel zu Spiel schauen. „Die nächsten Wochen interessieren mich jetzt erst mal gar nicht„, sagt Baumann. „Ich schaue nur auf Sonnabend. Das ist eine große Herausforderung. Alles was danach kommt, gehen wir dann an.“
Das klingt ebenso pragmatisch wie nüchtern und passt nicht nur deshalb so gut zu Baumann. „Es bringt meiner Ansicht nach nichts zu schauen, was in zwei, drei, vier Wochen ist.„ Es gibt ohnehin genug zu schauen, wie Werder nach 22 Niederlagen in Folge endlich mal wieder etwas zählbares gegen den FC Bayern holen kann. „Es ist schon beeindruckend, mit welcher Konstanz sie ihre Qualitäten abrufen. Sie sind kontinuierlich richtig stark“, sagt Baumann. Bestehen kann man da nur als starke Einheit. Am Dienstag hat Werder schon mal geübt.