Osterdeich statt Raiffeisen Arena: Wenn die österreichische Nationalmannschaft in der Nations League am Donnerstag- sowie Sonntagabend jeweils in Linz auf Kasachstan und dann auf Norwegen trifft, befindet sich Marco Grüll in einer etwas ungewohnten Rolle. Zuletzt gehörte der Offensivmann des SV Werder Bremen nämlich stets zum ÖFB-Kader von Bundestrainer Ralf Rangnick, doch für den jetzigen Lehrgang wurde der 26-Jährige anders als seine Bremer Teamkollegen Marco Friedl und Romano Schmid nicht berücksichtigt.
Der Sommer-Zugang der Grün-Weißen trainiert stattdessen an der Weser und lässt sich von seiner heimatlichen Nichtberücksichtigung nicht die Stimmung vermiesen. „Natürlich wäre ich gerne dabei gewesen“, gibt Grüll auf Werders Internetseite zu. „Wenn ich aber weiter Gas gebe und meine Leistung bringe, werde ich das auch bald wieder sein.“
Fünf Länderspiele hat der Neu-Bremer bislang auf dem Konto, auch während der Europameisterschaft im Sommer war Grüll mit dem Team aus der Alpenrepublik in Deutschland unterwegs. Dort, wo er sich nun Stück für Stück in der Bundesliga zurechtfindet. Erst kürzlich hatte der frühere Wiener im Interview mit der Deichstube erklärt: „Es ist schon ein Unterschied zu Rapid, denn die Qualität in Deutschland ist um einiges größer. Das merkt man in allen Belangen. Das Tempo und das individuelle Können der Spieler sind deutlich höher, und es gibt viel weniger Fehler im Spiel.“
Bei Werder bringt es Grüll bislang auf 145 Einsatzminuten in Liga eins, auch beim 0:1 gegen Freiburg stand er zuletzt auf dem Platz. Und klar, auch ihm schmeckte das Ergebnis nicht. Deshalb forderte er: „Unser Ziel muss es sein, Partien wie die gegen Freiburg, in denen Kleinigkeiten entscheiden, zu gewinnen.“