Fast auf den Tag genau einen Monat ist das Pokal-Aus des SV Werder Bremen bei Drittligist Arminia Bielefeld nun her, doch so richtig verdaut ist die Niederlage noch immer nicht überall. Zu groß ist die verpasste Chance, nach 15 Jahren vielleicht doch mal wieder ins Endspiel nach Berlin zu fahren. Einen nicht ganz unwesentlichen Anteil am damaligen Ausscheiden hatte Innenverteidiger Julian Malatini, der an beiden Gegentoren unmittelbar und unglücklich beteiligt war. Seitdem kam der junge Argentinier in den drei darauffolgenden Spielen nicht mehr zum Einsatz – was die Frage aufwirft, ob der 23-Jährige den Bielefeld-Auftritt erst noch weiter verarbeiten muss.
„Ich habe nicht das Gefühl, dass er sich hängen lässt. Er ist genauso motiviert wie zuvor“, sagt Nebenmann Niklas Stark und betont: „Er lässt sich hier nicht die Butter vom Brot nehmen, sondern zieht ganz normal durch.“ Als Führungsspieler und Abwehrkollege beobachtet Stark Malatinis Entwicklung sehr genau. Dennoch habe er den jungen Verteidiger nach dessen unglücklichem Auftritt in Bielefeld nicht extra zur Seite genommen: „Zwischen den Spielen war zuletzt wenig Zeit für ein längeres Gespräch. Ich hatte aber auch nicht das Gefühl, dass er mit gesenktem Kopf durch die Kabine läuft“, erklärt Stark.
Schließlich „gehören Fehler im Fußball dazu“, wie Werders Abwehrmann hervorhebt. Dabei denkt Stark auch an die Anfänge seiner eigenen Karriere: „Diese Fehler musste ich als junger Spieler genauso machen wie er jetzt. Er wird aus diesen Situationen lernen.“ Die Mannschaft habe Malatini die Patzer aus dem Bielefeld-Spiel deshalb nie übelgenommen. „Bei uns herrscht überhaupt kein böses Blut“, so Stark. Trotzdem hat der 29-Jährige eine klare Forderung an seinen Teamkollegen für die kommenden Wochen: „Mir ist nur wichtig, dass er im Training und im Spiel weiterhin so mutig verteidigt wie bisher. Und das tut er bis jetzt. Deswegen macht er seine Sache sehr gut.“