Spätestens am Donnerstag dürfte der Trainingsplatz am Osterdeich wieder voll sein. Denn dann werden auch die letzten neun Nationalspieler von ihrer Länderspielreise zurück beim SV Werder Bremen erwartet – manche mit mehr, andere mit weniger Rückenwind, weil die Partien am Dienstag längst nicht für alle erfreulich endeten.
Positiv lief es für Romano Schmid. Der Mittelfeldspieler des SV Werder Bremen stand im Spitzenspiel der WM-Qualifikationsgruppe H gegen Bosnien und Herzegowina nicht nur in der Startelf, sondern hatte beim 2:1-Erfolg sogar selbst entscheidend die Füße im Spiel. So brachte der 25-Jährige mit einem klugen Steckpass auf Michael Gregoritsch die 1:0-Führung auf den Weg. Zwar fand dessen Hereingabe wiederum keinen direkten Abnehmer, doch Borussia Dortmunds Marcel Sabitzer versenkte den Abpraller (49.). Beim Stand von 1:1 (Ex-Bundesliga-Star Edin Dzeko hatte ausgeglichen, 50.) hatte Schmid dann Feierabend. Er wurde durch Patrick Wimmer, der im vorherigen Spiel gegen Zypern noch den Vorzug erhalten hatte, ersetzt (62.). Doch auch weil der Wolfsburger kurz vor Schluss wegen eines überflüssigen Fouls die Gelb-Rote Karte sah (90.+4), könnte Schmid nach dem Lehrgang im direkten Duell die Nase vorn haben. Marco Grüll kam unterdessen nicht zum Einsatz, stand – anders als gegen Zypern – aber zumindest wieder im Spieltagskader.
Mio Backhaus erstmals in der Startelf
Auch Werder-Torhüter Mio Backhaus durfte sich zum Abschluss der Länderspielpause über ein Erfolgserlebnis freuen. Nach seinem Debüt gegen Albanien stand der 21-Jährige beim 5:0 der deutschen U21-Nationalmannschaft gegen Lettland erstmals in der Startelf und spielte sogar durch. Nachdem die Letten seinen Fehlpass in der Anfangsphase nicht zum Tor-Erfolg genutzt hatten (3.), blieb Backhaus weitestgehend beschäftigungslos. Mit ihren Toren für den klaren Sieg im ersten Spiel der EM-Qualifikation sorgten der Mainzer Nelson Weiper (19.), Brügges Nicolo Tresoldi (44./50./57.) und Hoffenheims Muhammed Damar (59.).
Zwei Jahrgänge tiefer lief es für drei Talente des SV Werder Bremen deutlich schlechter. Deutschlands U19 unterlag im Freundschaftsspiel gegen Kroatien knapp mit 0:1. Während Wesley Adeh in der Startformation stand und durchspielte, wurde Karim Coulibaly in der 46. Minute für den Freiburger Elijah Oguguo eingewechselt. Dieser hatte kurz vor dem Pausenpfiff Kroatiens Elfmeter zur Führung verursacht (45.). Coulibalys Abwehr-Kollege Mick Schmetgens saß über 90 Minuten auf der Bank.
„Super Eagles“ brauchen dringend Siege
Genauso erging es auch Felix Agu im eminent wichtigen WM-Qualifikationsspiel Nigerias gegen Südafrika, bei dem Nigeria dem Tabellenführer zwar ein 1:1 abtrotzte. Bei jetzt noch zwei ausstehenden Spielen brauchen die „Super Eagles“ als Tabellendritter (elf Punkte) der Gruppe C hinter Südafrika (17) und Benin (14) aber dringend Siege, um als einer der vier besten Zweitplatzierten noch eine Chance aufs WM-Ticket zu haben.
Wie Agu hat auch Yukinari Sugawara eine lange Reise in den Knochen, wenn er zum SV Werder Bremen zurückkehrt. Der Außenverteidiger aus Japan kam nach deutscher Zeit in der Nacht zum Mittwoch im Freundschaftsspiel gegen die USA zum Einsatz und wurde in der 73. Spielminute beim Stand von 0:2 eingewechselt. Den Sieg der Amerikaner, bei denen Ex-Bremer Josh Sargent über 90 Minuten auf der Bank saß, konnte Sugawara nicht mehr verhindern.
Torhüter Karl Hein behielt beim 0:0 Estlands im Freundschaftsspiel gegen Andorra derweil eine weiße Weste und spielte durch.