Für viele Fans und Experten ist die Sache klar: Steigt Werder Bremen ab, dann verlässt Davy Klaassen den Verein. Zuletzt gab es Gerüchte um eine Rückkehr zu seinem Heimatverein Ajax Amsterdam, wo er als früherer Kapitän einen hohen Stellenwert genießt. „Es gab keine Gespräche mit Ajax„, sagte Klaassen am Mittwoch in Bremen, “Gerüchte gab es jeden Sommer, das wird auch wahrscheinlich immer so bleiben. Aber ich habe jetzt viel Wichtigeres im Kopf als so etwas. Mehr kann ich dazu nicht sagen.“
Klaassen ist Profi durch und durch, auf und neben dem Feld. Er kennt das Geschäft. Deshalb gibt es auch kein Bekenntnis vom 27-Jährigen, dass er im Falle eines Abstiegs bei Werder bleiben würde. Ein solches Versprechen haben bereits Niclas Füllkrug und Stefanos Kapino abgegeben. „So ein Versprechen habe ich grundsätzlich noch nie gemacht, in meinem ganzen Leben nicht“, erklärte Klaassen. Das bedeutet aber nicht, dass er auf dem Sprung ist - sondern vor allem, dass er aus eigener Erfahrung genau weiß, wie turbulent sich ein Transfersommer entwickeln kann. Dass er 2018 vom FC Everton zu Werder wechselte, war so ja auch nicht geplant.
Eine Ausnahme im Vorjahr
Dass die Bremer ihm damals enormes Vertrauen schenkten und für 15 Millionen Euro kauften, obwohl er in England meist nur auf der Bank saß, hat der Niederländer nicht vergessen. "Deshalb hatte ich im vergangenen Jahr früh entschieden, dass ich in Bremen bleiben werde, weil ich damals fand, dass ich nicht weggehen konnte", betonte Klaassen nun, "was jetzt passiert, da habe ich keine Ahnung. Es ist jetzt – glaube ich - auch nicht der richtige Zeitpunkt, darüber nachzudenken oder darüber zu reden. Ich glaube, ich habe jetzt im Moment genug im Kopf.“ Vor einem Jahr lockten ihn vor allem italienische Vereine.
Es sei eine besondere und zusätzliche Motivation, dass er nicht möchte, dass sein Name für immer mit einem Abstieg von Werder Bremen aus der Bundesliga in Verbindung gebracht wird: „Natürlich. Keiner will für einen Abstieg stehen. Das würde für immer da stehen.“ Er hoffe und glaube, dass kein Spieler in der Bremer Mannschaft das in seiner Vita stehen haben wolle.
Jetzt aufzugeben, wäre der einfachste Weg, sagte Klaassen. „Aber wir werden kämpfen. Ich weiß nicht, wie viele Punkte wir noch brauchen, weil man nicht wissen kann, wie Düsseldorf in den nächsten Spielen punktet. Unser Trainer ist auch weiter sehr kämpferisch, Florian Kohfeldt lebt das vor, und das ist sehr wichtig für uns.“