Wegen des Streits mit der Fast-Food-Kette Burger King steht der gekündigte Franchisenehmer Yi-Ko offenbar vor dem Aus. Geschäftsführer Dieter Stummel bestätigte am Montag, er habe die Filialleiter in einem Schreiben aufgefordert, alle Schnellrestaurants vorerst zu schließen. Die Gespräche über eine „baldige Wiedereröffnung“ der 89 Filialen gehen demnach zwar weiter, die Gewerkschaft NGG rechnete jedoch mit einer Pleite von Yi-Ko.
„Bitte alle eventuell noch offenen Restaurants schließen/geschlossen halten“, zitierte „WAZ-Online“ aus einem Schreiben Stummels an die Filialleiter. „Wir müssen eine Vollstreckung aus der gegen uns ergangenen einstweiligen Verfügung unter allen Umständen vermeiden.“ Das Landgericht München hatte am Freitag auf Antrag von Burger King eine einstweilige Verfügung erlassen.
Demnach muss Yi-Ko alle markenrechtlich geschützten Gegenstände wie Schilder und Speisekarten entfernen; die Mitarbeiter dürfen die Uniform der Kette nicht mehr tragen.
Stummel sagte zudem der „Süddeutschen Zeitung“, eine „Insolvenzanmeldung wäre unvermeidlich“, wenn es nicht gelinge, geschlossene Filialen möglichst schnell wieder zu öffnen. Nach der Berichterstattung des Journalisten Günter Wallraff über schlechte hygienische Bedingungen und ungerechte Arbeitsbedingungen ging der Umsatz demnach um bis zu 40 Prozent zurück. Zwar habe sich das Geschäft zuletzt erholt, der „Verlauf der vergangenen Tage“ habe die Umsätze aber wieder einbrechen lassen.
Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) lud nach Angaben eines Sprechers in München die betroffenen Mitarbeiter am Montag zu einer Versammlung, um sie über ihre Rechte zu informieren – etwa bei einer Insolvenz. Alle Seiten stellten sich auf eine Pleite von Yi-Ko ein, sagte der Sprecher. Eine Insolvenz könne auch eine Chance sein.