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Bremen Deputation entscheidet über höhere Hafengebühren

Bremen. Die Hafengebühren in den bremischen Häfen sollen fürs kommende Jahr um zwei Prozent angehoben werden. Darüber wird heute die Wirtschaftsdeputation entscheiden.
18.12.2013, 00:00 Uhr
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Deputation entscheidet über höhere Hafengebühren
Von Peter Hanuschke

Die Hafengebühren in den bremischen Häfen sollen fürs kommende Jahr um zwei Prozent angehoben werden. Darüber wird heute die Wirtschaftsdeputation entscheiden. „Wir gehen davon aus, dass dem Beschlussvorschlag gefolgt wird“, sagte gestern Holger Bruns, Sprecher beim Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen. „Wir nehmen jedes Jahr moderate Anpassungen vor, um so massive Kostensprünge in der Gestaltung der Hafengebühren zu vermeiden.“

Wie in jedem Jahr nimmt auch dieses Mal die Handelskammer Bremen dazu Stellung und lehnt die Erhöhung ab: Aufgrund der nach wie vor angespannten Lage auf den Schifffahrtsmärkten hält die Kammer die geplante lineare Erhöhung der Hafengebühren um zwei Prozent für problematisch, da diese wie bereits in den vergangenen Jahren über der Inflationsrate liege und deshalb zu realen Kostensteigerungen bei den Reedern führe.

Im vergangenen Jahr wurde die Hafengebühr um drei Prozent angehoben. Außerdem wurde die Kappungsgrenze von 110000 auf 120000 Bruttoraumzahl (BRZ) erhöht. Kappungsgrenze bedeutet, dass Schiffe, auch wenn sie größer sind, das Hafengeld trotzdem nur bis maximal zur vorgegebenen Bruttoraumzahl zahlen müssen. Ein Schiff mit einer Bruttoraumzahl von 110000 entspricht in etwa einem Containerschiff mit einem Fassungsvermögen von 11000 Standardcontainern (TEU).

Die Handelskammer kritisiert, dass durch die Erhöhung in 2013 und der geplanten Anhebung im nächsten Jahr alle Groß-Containerschiffe ab 110000 BRZ einen Gebührenanstieg von bis zu 14,6 Prozent zu verkraften hätten. „Wir halten dies gegenüber den Reedern mit großen Schiffseinheiten für nicht vermittelbar, zumal sich der geplante Ausbau der Außenweser weiter verzögert“, heißt es in der Stellungnahme.

Mit der Kappungsgrenze von 120000 BRZ liege Bremerhaven nach derzeitigem Stand weiter über Hamburg (110000 BRZ). Zudem hatte Hamburg bereits dieses Jahr sehr großen Containerschiffen Hafengebührenrabatte eingeräumt, stellt die Handelskammer fest. Hamburg habe so dieses Jahr gegenüber allen anderen Nordrange-Häfen Marktanteile gewinnen können. Demgegenüber ist der Containerumschlag in Bremerhaven im laufenden Jahr rückläufig. Bremen gibt jedes Jahr einige Wochen früher als Hamburg seine Hafengebühren-Veränderungen bekannt, verhalte sich also quasi wie ein Marktführer. „In Zukunft würden wir uns aus Wettbewerbsgründen wünschen, dass sich Bremen stärker an Hamburg orientiert und bei den Hafengebühren nicht Vorreiter ist, sondern nachzieht“, heißt es in der Handelskammer-Stellungnahme.

„Selbstverständlich orientieren wir uns an anderen Häfen“, stellt Bruns klar. Deshalb werde es dieses Mal keine Anhebung der Kappungsgrenze geben. Da aber die Schiffe immer größer werden, werde sich die Deputation mit diesem Thema sicherlich im nächsten Jahr wieder auseinandersetzen müssen. Es sei nicht vertretbar, dass bei immer größeren Schiffen immer mehr Ladung von der Hafengebühr freigestellt werde. „Und wir werden weiterhin konkurrenzfähig bleiben. Kein Reeder ist bisher abgesprungen, weil er der Meinung ist, die Gebühren seien in den bremischen Häfen zu hoch.“ Die Gebühren tragen zur Finanzierung der Kosten für Instandhaltung und Unterhaltung des Hafens bei. Damit werde eine Ausstattung gewährleistet, die derjenigen der konkurrierenden Häfen entspreche. Die Erhöhung der Raumgebühr führe zu Mehreinnahmen von über 633000 Euro pro Jahr.

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