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Volksbanken Ganderkesee-Hude und Bookholzberg-Lemwerder fusionieren – Neue EC-Karten für die Kunden Einstimmigkeit für Vereinigte Volksbank

Landkreis Oldenburg. Aus den Volksbanken Ganderkesee-Hude und Bookholzberg-Lemwerder wird die größte Genossenschaftsbank im Landkreis Oldenburg. Die Vertreterversammlungen haben jetzt für die Verschmelzung der beiden Volksbanken gestimmt.
04.06.2016, 00:00 Uhr
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Landkreis Oldenburg. Aus den Volksbanken Ganderkesee-Hude und Bookholzberg-Lemwerder wird die größte Genossenschaftsbank im Landkreis Oldenburg. Die Vertreterversammlungen haben jetzt für die Verschmelzung der beiden Volksbanken gestimmt. Von Ende August an soll es nur noch die Vereinigte Volksbank eG geben, die ihren Hauptsitz in Hude hat. Allerdings bleiben die Ortsnamen Ganderkesee, Hude, Bookholzberg und Lemwerder als Namenszusatz erhalten.

Während die Vertreter bei der Volksbank Ganderkesee-Hude zu 100 Prozent für die Verschmelzung stimmten, waren es bei der Volksbank Bookholzberg-Lemwerder nach Angaben von Vorstand Sascha Knaack 97 Prozent. Als mögliche Begründung für zwei Nein-Stimmen sieht er, dass die Kunden aus dem Bereich Bookholzberg und Lemwerder ihre Bankleitzahl und ihre Kontonummern aufgeben müssten. „Alle bekommen eine neue IBAN-Nummer“, erläuterte Knaack. Da die Volksbank Ganderkesee-Hude als „übernehmende Bank“ fungiert, können die Kunden im Raum Hude und Ganderkesee ihre IBAN-Nummern zwar behalten, doch auch sie bekommen neue EC-Karten, auf denen das Logo der „Vereinigten Volksbank“ zu sehen sein wird. Das soll allerdings erst Ende September oder Anfang Oktober passieren: „Die Kunden haben keine Nachteile“, sagte Jürgen Kikker, Vorstand der Volksbank Ganderkesee-Hude.

Mit der Fusion entsteht die größte Genossenschaftsbank zwischen Bremen und Oldenburg. Beide Volksbanken zusammen haben rund 32 000 Kunden und 14 000 Mitglieder. In einem Pressegespräch wiesen die Vorstände und Mitglieder des Aufsichtsrats darauf hin, dass vor rund 14 Monaten mit ersten Gesprächen über die Verschmelzung begonnen worden sei. Zunächst sei es darum gegangen, wie man sich bei Personalengpässen austauschen könne. Als wesentlichen Grund für die Fusion, die rückwirkend zum 1. Januar über die Bühne gehen soll, nannten die Volksbank-Vorstände zunehmende Regularien der Bankenaufsicht, die umgesetzt werden müssten. Das bringe Kosten mit sich und binde Manpower, sagte Klaus Poppe, Aufsichtsratsvorsitzender der Volksbank Ganderkesee-Hude. Durch das niedrige Zins-Niveau und Negativ-Zinsen würden die Banken immer mehr unter Druck geraten, führte Kikker weiter aus. Besonders für kleinere Banken sei das schwierig. „Wir glauben, dass wir uns über Synergieeffekte besser aufstellen können.“ Mit einem Eintrag ins Genossenschaftsregister soll die Verschmelzung im August offiziell werden.

Schließungen von Filialen sind trotz des zunehmenden Online-Bankings derzeit nicht geplant. „Solange die Kunden eine Filiale nutzen, hat sie eine Existenzberechtigung“, sagte Kikker. Lediglich bei den Öffnungszeiten werde es kleinere Anpassungen geben. Auch die rund 140 Arbeitsplätze in beiden Banken sollen erhalten bleiben. Allerdings wurden die Führungsgremien neu besetzt. „Beide Häuser sollen sich wiederfinden“, so Oliver Frey, der mit Jürgen Kikker und Sascha Knaack den neuen Vorstand bildet. Bodo Hedemann, bisher Vorstand der Volksbank Bookholzberg-Lemwerder, geht in den Ruhestand. Der neue Aufsichtsrat unter dem Vorsitz von Klaus Poppe besteht aus zehn Mitgliedern, vier davon kommen aus dem Raum Bookholzberg und Lemwerder.

Beide Volksbanken haben das Geschäftsjahr 2015 nach Angaben ihrer Vorstände erfolgreich abgeschlossen. Demnach stieg die Bilanzsumme beider Banken von 547 Millionen Euro (2014) auf 572 Millionen Euro. Wachstumsmotor seien die Kundeneinlagen, hieß es. Trotz des niedrigen Zinsniveaus werde weiter Geld gespart, sagte Kikker: „Der Sparer und Anleger hat resigniert. Er will sein Geld sicher geparkt haben.“ In beiden Volksbanken wurden insbesondere Bausparverträge stark nachgefragt. Verlangsamt hat sich dagegen die Nachfrage nach Krediten, was mit geringeren Investitionen in der Landwirtschaft und im Mittelstand begründet wurde. Darüber hinaus machen die Banker einen Mangel an neuem Bauland für die gesunkene Nachfrage nach Krediten verantwortlich. Dennoch stiegen die Kundenforderungen von 386 Millionen (2014) auf 393 Millionen Euro im Jahr 2015. Außerdem verzeichneten die beiden Volksbanken dank des gestiegenen Geschäftsvolumens einen Zinsgewinn von rund 386 000 Euro. Beide Volksbanken zusammen erzielten 2015 einen Bilanzgewinn von rund 900 000 Euro.

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