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Kommentar über Gender-Pricing Nein zum Pinkblauland

Wenn Unternehmen für den Haarschnitt oder Produkte für Frauen höhere Preise verlangen als bei Männern, ist das Diskriminierung. Sie reproduzieren damit Ungleichbehandlung, meint Carolin Henkenberens.
20.12.2017, 18:02 Uhr
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Nein zum Pinkblauland
Von Carolin Henkenberens

Als sei es noch nicht genug, dass es pinke Duschgels „For Women“ und blaue „For Men“ gibt, kostet die rosa Variante häufig mehr. Beim Friseur und in der Reinigung ist der Frauen-Aufschlag noch eindeutiger. Unternehmen wissen, dass Frauen eher bereit sind, Geld für Kosmetik auszugeben. Sie nutzen es aus, dass sich nicht gerade wenige Frauen dank entsprechender Sozialisierung bemühen, irgendwelche Schönheitsideale zu erfüllen. „Preisbereitschaften optimal abschöpfen“ nennen Experten dieses Vorgehen. Das klingt widerlich. Das klingt nach: „Frauen sind ja selbst schuld“.

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Höhere Preise für Frauen sind Diskriminierung. Unternehmen reproduzieren damit Ungleichbehandlung, die sich nicht schönreden lässt mit angeblich höherer Zahlungsbereitschaft. Marketing teilt die Bevölkerung in Käufergruppen: Alte, Junge, Singles, Familien. Diese Eingruppierung passt nicht mehr zu unserer Gesellschaft, die so divers und bunt ist wie nie zuvor. Als Männer, Frauen und vor allem als Menschen sollten wir „Nein“ sagen zum Pinkblauland.

Stattdessen: Nachfragen, wie Preise zustande kommen. Diskussion bringt voran, das zeigten zuletzt die Kontroversen um #MeToo und #Aufschrei. Und wenn der Friseur einen Kurzhaarschnitt nach Geschlecht abrechnet, kann er getrost mal gewechselt werden.

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