Viel auf die Ohren gab's am Sonnabendnachmittag am Bremer Hauptbahnhof. An ihrem Stand "Christen gemeinsam für Christus Jesus" auf dem Bahnhofsvorplatz hatten die Bibeltreuen ihren Christen-Pop aufgedreht. Ab 15 Uhr kamen dann noch ordentlich Bässe dazu, als die Trucks für den Demo-Rave des Vereins Zucker auffuhren. Gut 90 Minuten blieben die knapp 1000 Teilnehmer des Protestmarschs mit Musik am Bahnhof, danach wollten sie erst in Richtung Viertel und dann zum Marktplatz ziehen.
Die Zucker-Leute, aber auch die Veranstalter des Irgendwo und weitere Künstler- und Kulturnetzwerke wollen mit der Aktion ihre Forderung nach mehr Freiräumen für die Subkultur deutlich machen. "Wir haben es satt! Wir haben keinen Bock mehr auf Hinhalte-Taktik, auf Lippenbekenntnisse und die immer gleichen unfairen Interessenabwägungen", hieß es in der Ankündigung. Konkret geht es dem Verein Zucker um den ehemaligen Hochbunker an der Hans-Böckler-Straße, in den man gerne einziehen würde. Dort gibt es aber trotz der Tatsache, dass der Senat das Vorhaben befürwortet, noch einige Probleme: unter anderem offene rechtliche Fragen. Auch die Veranstalter des Irgendwo-Festivals hatten zuletzt auch bei der Eröffnung am 2. Juni wieder Ärger mit Anwohnern, die sich von den Kreativen in ihrer (Nacht-)Ruhe gestört fühlen.