Viele wollen Abitur machen, nicht alle können es: Deutschlandweit fallen immer mehr Schüler durch die Abiturprüfung. Und Bremen steht mal wieder auf einem der hinteren Plätze. Einzig der Notendurchschnitt hält sich seit Jahren konstant und hat sich zuletzt sogar verbessert. Einen Grund zum Feiern liefert die aktuelle Statistik trotzdem nicht, denn sie zeigt vor allem vor allem eine wachsende Ungleichheit.
Da tröstet auch kaum, dass sich Bremen mit seiner steigenden Durchfallquote in guter Gesellschaft befindet. Und auch nicht, dass gleichzeitig die Zahl der Einser-Abschlüsse von Jahr zu Jahr wächst. Das bedeutet nur: Die starken und schwachen Schüler driften auseinander.
Zum Vorschein kommt eine Lücke, die im Kindesalter beginnt und beim Schulabschluss noch lange nicht endet. Das Abitur ist längst zum Standard der Leistungsgesellschaft geworden. Gefährlich, denn jeder Abschluss darunter gilt schnell als zu wenig. Und während die einen nach dem sicheren Studienplatz greifen, haben die anderen das Nachsehen. Das Abitur ist die erste große Prüfung im Leben, aber es sollte nicht die wichtigste sein.