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Schura Bremen Kritik an Verbot des islamistischen Vereins

Die Bremer Innenbehörde hat die Al-Mustafa Gemeinschaft als extremistisch eingestuft und verboten. Die Religionsgemeinschaft Schura warnt: Dadurch verlagere sich das Problem in andere Bereiche.
18.03.2022, 17:07 Uhr
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Kritik an Verbot des islamistischen Vereins
Von Michael Brandt

Die Islamische Religionsgemeinschaft in Bremen, Schura, hat kritisch auf das Verbot des Vereins "Al-Mustafa Gemeinschaft e.V." durch die Bremer Innenbehörde reagiert. Wie berichtet, hatte Senator Ulrich Mäurer (SPD) den Verein am Donnerstag verboten. Er begründete diesen Schritt damit, dass die "Al-Mustafa Gemeinschaft" der Terrororganisation Hisbollah nahestehe und als extremistisch eingestuft werden müsse. Im April 2020 waren die Räume des Vereins von der Polizei durchsucht worden.

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Die Schura kommentiert das Verbot in einer Presseerklärung. Die Al-Mustafa Gemeinschaft sei die größte schiitische Gemeinde Bremens. "Langjährige Bestrebungen des Schura-Vorstands und die vielen Gespräche mit dem Vorstand der Gemeinde finden mit dem Verbot ein abruptes Ende." Es habe gemeinsame Anstrengungen gegeben, um sich konstruktiv mit Vorwürfen und den sich dadurch ergebenden Spannungen auseinanderzusetzen. Die Schura bewertet Vereinsverbote von Religionsgemeinschaften nach eigenen Angaben kritisch, da die Ursachen eines Verbots hierdurch in der Regel nicht beseitigt, sondern in andere Lebens- beziehungsweise Gesellschaftsbereiche verlagert werden. 

Das Verbot sei zudem überraschend gekommen, sagt die Schura, weil der Al-Mustafa Gemeinschaft im Februar seitens des Bundesinnenministeriums schriftlich mitgeteilt worden sei, der Verdacht, der Verein sei Teilorganisation der Hisbollah , habe sich nicht erhärtet und das Verfahren sei daher vorerst eingestellt worden. Der Bremen Innenstaatsrat Olaf Bull hat deshalb am Freitag noch einmal klargestellt, dass aus Sicht seiner Behörde ein Verbot unumgänglich gewesen sei, unabhängig von der Frage, ob die Al-Mustafa Gemeinschaft teil der Hisbollah sei.

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