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Neue Kita in Burgdamm erst 2021 Alte Schule bleibt lange leer

Die ehemalige Burgdammer Dorfschule bleibt zwar von der Abrissbirne verschont, wird aber noch bis ins ­nächste Jahrzehnt leer stehen. Die Behörde rechnet mit einer Eröffnung ab Mitte 2021.
02.01.2018, 21:08 Uhr
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Von Klaus Grunewald

Burgdamm. Die ehemalige Burgdammer Dorfschule bleibt zwar von der Abrissbirne verschont, wird aber wohl noch bis ins ­nächste Jahrzehnt leer stehen. Die senatorische Behörde für Kinder und Bildung geht jedenfalls davon aus, dass der 1862 errichtete Backsteinbau an der Burgdammer ­Straße frühestens zum Kindergartenjahr 2021/22 als Kita genutzt werden kann.

Wie berichtet, sollte die alte Schule ursprünglich abgerissen werden und bis 2019 einem Kita-Neubau weichen. Der Burglesumer FDP-Ortsverband und eine Bürgerinitiative hielten dagegen, organisierten Protestaktionen und Unterschriftensammlungen und hatten schließlich mit einer Petition von Agnes Müller-Lang an die Bremische Bürgerschaft Erfolg. Der rot-grüne Senat lenkte ein, und vor Ort wurde die Rettung des historisch wertvollen Gebäudes gefeiert, in das nach Sanierung und Umbau Kindergartenkinder einziehen könnten.

Vivien Barlen, persönliche Referentin der Senatorin für Kinder und Bildung, Claudia Bogedan, unterstreicht, dass die Liegenschaft Burgdammer Straße für den Bau einer Kita und eine bedarfsgerechte Versorgung im Stadtteil sehr gut geeignet sei. Aufgrund der Verzögerungen müssten nun aber auch weniger geeignete Alternativen geprüft werden. Mit anderen Worten: Der Umbau der 155 Jahre alten ehemaligen Volksschule steht nicht mehr ganz oben auf der Prioritätenliste. Vivien Barlen sagt: Das Projekt „Kita alte Dorfschule“ solle mittelfristig weiterverfolgt werden.

Der ursprüngliche Plan, die Kita an der Burgdammer Straße Mitte 2019 einzuweihen, geriet zwischenzeitlich zur Makulatur. Nun sei eine komplette Neuplanung erforderlich, um die alte Dorfschule beziehungsweise deren Fassade zu erhalten und in eine Kita umzuwandeln, erläutert Vivien Barlen. Immobilien Bremen halte eine Neuausschreibung für erforderlich, so dass gegenwärtig von einem frühestmöglichen Betriebsbeginn der Kindertagesstätte im Kindergartenjahr 2021/22 auszugehen sei. Das Problem: Zusätzliche Betreuungsplätze werden in Burglesum schon viel früher benötigt. Daraus macht auch die senatorische ­Behörde kein Hehl. Man sei mit verschiedenen Trägern im Gespräch, um Alternativen zu finden, heißt es. Das kann nach den Worten von Burglesums Ortsamtsleiter Florian Boehlke auch bedeuten, dass die ­Container an der Helsinkistraße in Marßel länger als geplant genutzt werden oder Burgdammer Kinder im nächsten Jahr in ­Grambke betreut werden müssen.

Auf alle Fälle aber, so der Ortsamtsleiter, halte die Stadtgemeinde am Standort Burgdammer Straße für eine Kindertagesstätte fest. Der Einzugstermin ist freilich ebenso ungewiss wie die Kosten für den Umbau. Bislang war von rund 3,6 Millionen Euro die Rede. Doch diese Berechnung beruhe lediglich auf Machbarkeitsstudien. Zudem könnten höhere Kostenrisiken einer derartigen Altbausanierung erst dann beziffert werden, wenn eine fundierte Entscheidungsgrundlage vorliegt.

Die Feier anlässlich der Rettung der 155 Jahre alten Schule, die das Landesamt für Denkmalschutz als erhaltenswert einstuft, hat unlängst stattgefunden. Wann die Feier anlässlich der Eröffnung der Kindertagesstätte an historischer Stätte über die Bühne gehen kann, steht in den Sternen.

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