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Auftakt zur Aufwertung Ansgariviertel: Bieterverfahren beginnt

Bremen. Interessenten mit Wissen, Fähigkeiten und ernsthaften Absichten – bitte melden. So lautet ab sofort in Kurzform das Motto zur geplanten Aufwertung des Ansgariquartiers. Das Bieterverfahren beginnt.
11.04.2013, 05:00 Uhr
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Ansgariviertel: Bieterverfahren beginnt
Von Wigbert Gerling

Bremen. Interessenten mit Wissen, Fähigkeiten und ernsthaften Absichten – bitte melden. So lautet ab heute in Kurzform das Motto zur geplanten Aufwertung des Ansgariquartiers, wo unter anderem ein "attraktiver Nutzungsmix aus Einzelhandel, hochwertigen Büroangeboten und Wohnen zu organisieren" sei. So heißt es im "Informations-Memorandum", das zur Grundlage des nun beginnenden Bieterverfahrens gehört.

"Das erneuerte Ansgariviertel muss ausstrahlen – durch besondere Nutzungen, aber auch durch bauliche Akzente, um an die historische Bedeutung des Standorts wieder anzuknüpfen". Dies ist ein Satz aus dem "Informations-Memorandum", einer Leitschnur für das Bieterverfahren, das heute mit einem Votum von gleich zwei parlamentarischen Deputationen – Wirtschaft und Bau – auf den Weg gebracht werden soll. Zentral geht es auch um die Frage, was auf den Grundstücken des Parkhauses Am Brill und des Lloydhofs entstehen soll.

Beide Grundstücke bieten laut Planungsunterlagen eine Fläche von zusammen etwa 9000 Quadratmetern. "Das städtebauliche Szenario geht von einem vollständigen oder weitgehenden Abriss der Gebäudebestände auf beiden Baufeldern aus", heißt es in dem Memorandum. Ein Zusammenschluss der beiden Flächen sei nicht vorgesehen.

Diese Bebauung wird als Anker bei der künftigen Entwicklung am Westausläufer der Innenstadt betrachtet. Die angrenzende AOK-Kreuzung im Schnittpunkt Bürgermeister-Smidt-Straße und Am Wall soll ebenfalls deutlich aufgewertet werden.

Der Zeitplan sieht vor, dass Interessenten nach ersten Skizzen und Gesprächen etwa im Januar 2014 aufgefordert werden, ein verbindliches Angebot abzugeben. Die Präsentation der eingegangenen Ideen und Planungen soll öffentlich sein. "Das Vergabeverfahren soll so transparent wie möglich gehalten werden", heißt es in dem Papier für die Parlamentarier. Zur Auswahl werde eine Jury einberufen, in der auch externe Fachleute mitarbeiten sollen. Der Zuschlag würde auf der Basis der aktuellen Überlegungen etwa im Sommer kommenden Jahres erteilt.

Federführend sind die Senatsressorts für Wirtschaft und Bau. Eine Ansgaritor Grundstücksverwaltungs-GmbH, hundertprozentige Tochter der Wirtschaftsförderung Bremen (WfB), war beauftragt worden, die Immobilie Lloydhof zu kaufen. Dies wurde Mitte Dezember vergangenen Jahres vertraglich besiegelt. "Damit kann seitens der Stadt", so heißt es in dem Memorandum, "eine aktive Rolle bei der Projektentwicklung eingenommen werden."

Fachleute waren zum Ergebnis gekommen, dass die Innenstadt zusätzliche Verkaufsflächen vertragen könnte. Ein größerer "Baustein" sollte vorzugsweise im Ansgariviertel platziert werden. Zur Begründung wurde darauf verwiesen, dass sich die Lage dort besonders ungünstig darstelle. Vor allem am und im Lloydhof, so heißt es in den Begleitunterlagen zu dem Bieterverfahren, sei die Situation "durch zunehmende Leerstände und qualitative Angebotslücken" gekennzeichnet. Hier sei unverkennbar "Handlungsdruck" entstanden. Dem werde entsprochen, wenn nun das Ausschreibungsverfahren starte, um das Ansgariviertel "zu einem modernen und urbanen Einzelhandels-, Dienstleistungs- und Wohnstandort zu entwickeln". Gedacht ist auch an Kneipen und Restaurants, an Fitness- und Wellness-Studios, an Möglichkeiten für Kinder und auch für kulturell Interessierte. An der Stirnseite zum Ansgarikichhof seien womöglich Wohnungen – sogenannte "Belvederes" – im Gespräch. Dies würde dem erklärten Ziel der Stadtgemeinde entsprechen, für mehr Wohnungen in der Innenstadt zu sorgen.

Die städtischen Planer verbinden mit der Neugestaltung unter anderem auch die Erwartung, dass die künftige Architektur "neue, moderne Akzente" setze, gleichwohl eine "dauerhafte Gültigkeit" garantiere. Die Gestaltung der Gebäude müsse dazu beitragen, dass das künftige Ansgariviertel über verschiedene Wege erreichbar ist und sich die Gebäude "nach außen zu den Laufwegen" öffnen.

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