Bremen-Nord. Ein Bauherr in Bremen-Nord muss in der Regel länger auf die Genehmigung seines Bauantrages warten als Antragsteller im Rest der Stadt. Durchschnittlich 112,5 Kalendertage dauert die Bearbeitung eines Bauantrages im Bauamt Bremen-Nord, im übrigen Stadtgebiet erhalten Bauwillige ihren Bescheid im Schnitt nach 97,5 Kalendertagen. Das geht aus einer Antwort des Senats auf eine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsfraktion hervor.
Dabei ging es auch um die Entwicklung der personellen Ausstattung der Ämter. Das Bauamt Nord schneidet dabei schlechter ab als die Baubehörde in Bremen-Stadt. Die Vegesacker verfügen laut Senatsauskunft aktuell über 13,3 Vollzeitstellen. Darunter sind 2,7 Stellen aus dem Flüchtlingsprogramm. Für die Bearbeitung von Bauanträgen stehen 8,4 Vollzeitstellen zur Verfügung, 2006 waren es noch neun Stellen. Bei den Bauordnern in Bremen-Stadt wurden die Stellen für die Bearbeitung von Bauanträgen im selben Zeitraum von 24,4 auf 29,5 aufgestockt.
„Die personelle Aufstellung des Bauamtes Bremen-Nord ist nicht optimal“, kommentiert der Nordbremer Bauamtsleiter Maximilian Donaubauer die Zahlen des Senats. Die Unterbesetzung sei ein Grund für die Verzögerungen bei der Bearbeitung von Bauanträgen. Nach der Landesbauordnung soll über einen Bauantrag innerhalb von drei Monaten entschieden werden. Wie aus der Senatsunterlage hervorgeht, ist in der Bauordnungsabteilung im Stadthaus Vegesack eine Stelle vakant. Geplant war danach eine Besetzung zum 1. Januar 2017.
Auf Nachfrage heißt es vom Bauamtsleiter jedoch: „Die Stelle ist noch nicht besetzt.“ Mit dem Auswahlverfahren befinde man sich aber auf der Zielgeraden. Donaubauer rechnet mit einer Entscheidung im laufenden Quartal. Nach Angaben des Senats ist für die Bauordnungsabteilung eine zusätzliche Stelle vorgesehen.
Neben den personellen Lücken spielen laut Amtsleiter Maximilian Donaubauer weitere Faktoren eine Rolle, warum die Bearbeitung von Bauanträgen im Bauamt am Sedanplatz manchmal länger dauert. Manche Anträge seien unvollständig, Unterlagen müssten nachgefordert werden. „Auch die Baukonjunktur hat angezogen“, nennt Donaubauer einen weiteren Aspekt.
Für die Ämter gab es 2015 mehr zu tun als in den Vorjahren. Stadtweit wurden insgesamt 814 Baugenehmigungen für Wohngebäude genehmigt. Im Vergleich: 2014 waren es 519 Genehmigungen, im Jahr davor 463. Das Bauamt Bremen-Nord erteilte im Jahr 2013 noch 65 Genehmigungen, 2015 waren es dann bereits 104.